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Rapid nimmt Liga-Alltag ernst: "Misserfolg in Lauerstellung"

Im Hoch nach dem Fiorentina-Erfolg soll WSG Tirol kein Stolperstein sein, der die Stimmung so ruiniert wie zuvor Hartberg. Rotationen sind trotzdem gut möglich.

Rapid nimmt Liga-Alltag ernst: Foto: © GEPA

Nach der Fiorentina ist nicht nur vor der Fiorentina, sondern auch vor der WSG Tirol.

Zwischen den beiden Europacup-Highlights gegen die Italiener ist für den SK Rapid auch noch Bundesliga-Alltag angesagt, wenn am Sonntag (17 Uhr im LIVE-Ticker) einer der statistischen Lieblingsgegner ins Allianz Stadion kommt.

Dass so ein "Sandwich"-Spiel zwischen den internationalen Aufgaben mit dem falschen Fokus auch danebengehen kann, hat sich erst vor zwei Wochen mit der 0:1-Niederlage gegen Hartberg gezeigt.

Es war dies auch das einzige Spiel, in dem Zoran Barisic von seiner bisher sehr klar definierten Stamm-Elf abwich, einige Umstellungen vornahm. Der Trainer sieht die ganze Mannschaft in der Pflicht, wollte die Niederlage damals keineswegs auf die Rotation zurückführen.

Psychisches Hoch gegen physische Herausforderungen

Klar ist aber: Die Kräfte sind ein Faktor. Insbesondere bei den momentanen Wetterverhältnissen, die an die Substanz gehen, könnte schon ein wenig Pause für manchen Akteur eine Notwendigkeit darstellen.

"Wir haben uns schon vor dem Spiel (gegen die Fiorentina, Anm.) Gedanken gemacht. Egal, wer am Platz steht, von Anfang an spielt oder nicht: Jeder hat sich dem Team unterzuordnen. Und ich lasse mir die Möglichkeit offen zu rotieren", kündigt "Zoki" an.

Am Freitag gab es ein Regenerationsprogramm für die Startelf-Spieler des Fiorentina-Duells, eine Letztaufnahme des physischen Zustands aller Spieler wird es erst am Samstag geben.

"Aber psychisch muss die Mannschaft nach den letzten Spielen auf einem sehr hohen Niveau sein. Und dann werden wir schauen, wie wir die Mannschaft in die Balance bringen, was die Aufstellung betrifft."

Grgic noch kein Thema

Die Energien aus dem Erfolg gegen die Fiorentina sollen alle Spieler mitnehmen. Und dabei nicht nur Richtung Rückspiel blicken.

"Das ist ein ganz, ganz enorm wichtiges Spiel für uns. Mit diesem Bewusstsein müssen wir in das Spiel reingehen und dürfen nicht vergessen, trotzdem mit Freude und Lust Fußball zu spielen. Wir werden vielleicht die Möglichkeit haben, mit dem Ball noch seriöser umgehen zu können, als gegen die Fiorentina", erinnert Barisic an die Wichtigkeit der Bundesliga-Aufgabe.

Dass der Kader eine schwierige Phase mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen gut überstanden hat, sei ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft "in sich drinnen extrem gefestigt und der eine für den anderen da ist. Das ist nicht zu unterschätzen."

Vor diesem Hintergrund gehört auch etwaigen Rotationsmännern das Vertrauen. Neuzugang Lukas Grgic gehörte übrigens zu den krankheitsbedingten Ausfällen, der nun erst sukzessive an die Mannschaft herangeführt wird. Auch Aleksa Pejic ist nach seiner Schambeinentzündung noch nicht wieder soweit, ein Thema werden zu können.

Müdigkeit kann auch im Kopf begegnet werden

Bei den Spielern selbst ist Müdigkeit kaum ein Thema. Thorsten Schick sieht darin auch eine Mentalitätsfrage.

"Sicher ist es anstrengend, aber ich spiele lieber jeden dritten Tag und gehe dann lieber einmal müde in das Spiel rein, als nicht. Sobald das Spiel losgeht, geht es irgendwie. Es entscheidet sich auch wirklich nur im Kopf. Du kannst mit Leidenschaft und Herz auf dem Platz so viel wettmachen, und dass wir Qualität haben, wissen wir", ist das Selbstvertrauen beim Außenverteidiger groß.

Gedanken an Italien sind vom Trainer aus jedenfalls noch nicht erlaubt: "Wir wissen ja, wie schnell es im Fußball gehen kann. Erfolg ist das eine, das dauert länger, bis du den verspürst. Aber der Misserfolg ist immer in Lauerstellung. Deshalb muss man sehr, sehr vorsichtig sein."

Und so ein unerwarteter Misserfolg in der Liga wäre auch kein guter Vorbau für die riesige Hürde in der Toskana.

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