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Neue Optionen, neuer Konkurrenzkampf bei Rapid

Im Zentrum wird der Kampf um die Startpositionen härter. Auch am Flügel wird nicht nur durch den Kühn-Abgang neues Potenzial gebraucht.

Neue Optionen, neuer Konkurrenzkampf bei Rapid Foto: © GEPA

Das erste Pflichtspiel des SK Rapid ist in den Büchern.

Das erste Pflichtspiel nach der Winter-Vorbereitung unter dem neuen Trainer. Die Zeitperiode für Robert Klauß, um sich besser einzuarbeiten und grundlegende Ideen zu implementieren.

In welchen Aspekten sich das Auftreten verändert hat, ist nach dem 3:1 über den SKN St. Pölten noch nicht deutlich genug abzuschätzen. Im Vordergrund stand das Weiterkommen, auch die Verantwortlichen selbst gingen vor der Partie nicht von einem schönen Spiel aus.

Dass die ersten 30 Minuten grobe Anlaufschwierigkeiten auftraten, bestätigte das zusätzlich ("Wir haben gelernt, dass wir auch das können">>>).

Neue Variante in der Zentrale

Einen radikalen Umbruch in Sachen Aufstellung gab es aber schon einmal nicht. Abgänger Nicolas Kühn wurde mit Neuzugang Christoph Lang ersetzt, in der Innenverteidigung war Maximilian Hofmann neben Leopold Querfeld wieder verfügbar.

Am auffälligsten war die dritte Umstellung: Dass Nikolas Sattlberger diesmal nur die Zuschauerrolle blieb, im Zentrum das Duo Lukas Grgic und Roman Kerschbaum den Vorzug bekam.

Letzterer wurde bereits vor dem Wochenende von Klauß mit einem Sonderlob bedacht (HIER nachlesen>>>), so gesehen war sein Einsatz keine Überraschung. 

Sattlberger konnte dennoch Akzente setzen: Nachdem er in der 67. Minute für Kerschbaum kam, sorgte er unter anderem mit einem langen Ball auf Marco Grüll quasi für die "Vorarbeit" zum 2:1, das durch ein Eigentor von Christian Ramsebner auf die Anzeigetafel kam.

Sattlberger muss sich Konkurrenzkampf stellen

Dennoch scheint schon jetzt abzusehen, dass der Konkurrenzkampf in der Zentrale härter wird. Zumal mit Moritz Oswald ein weiterer Spieler gern in diesem Bereich eingesetzt werden will und mit Nicolas Bajlicz ein derzeit angeschlagener Youngster auch in diesem Bereich des Feldes nachdrängt.

"Wir haben eine super Konstellation, einen Konkurrenzkampf - da bin ich sehr zufrieden damit. Für mich als Trainer ist wichtig, dass ich das Leistungsprinzip gelten lasse. Das heißt, dass Spieler, die super trainieren, eine Chance bekommen", unterstrich Klauß nach dem Spiel die guten Auftritte Kerschbaums in den Trainings und Tests.

"'Satti' (Sattlberger, Anm.) stellt sich dem auch. Wir wissen, was wir an ihm haben. Er ist ein unglaublich wichtiger Spieler aus der eigenen Akademie, der einen klaren Kopf hat, ganz viel mitbringt: Ein technisch super Spieler, der ein gutes Raumgefühl hat, trotzdem fleißig ist, ein guter Charakter. Das heißt aber nicht, dass er jedes Spiel von der ersten bis zur 90. Minute am Platz stehen muss, nur weil wir ihn sehr hoch ranken", so der Deutsche weiter.

Daran werde Sattlberger "wachsen und stärker werden".

Darüber hinaus schätzt der neue Trainer die Flexibilität durch die unterschiedlichen Spielertypen, wodurch sich die Kombinationen auch an den Gegner angepasst unterscheiden werden.

"Die Startelf von heute muss nicht die von nächster Woche sein. Mit der Hereingabe von 'Satti' konnten wir Grgic höher schieben, die Halbräume noch besser besetzen. Das gibt uns dann wie heute die Möglichkeiten."

Jetzt fehlt ein Flügel

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation am Flügel, wo Thierry Gale neben Oliver Strunz seit Sonntag zu den Langzeit-Ausfällen gehört. Zum Zehenbruch kam ein Kreuzbandriss im linken Knie.

Der Mann aus Barbados wird damit monatelang fehlen, obwohl in den nächsten Wochen langsam mit seiner Rückkehr kalkuliert wurde. Nun wird wohl ein Neuzugang in diesem Bereich fällig - der Schwede Isak Jansson ist in diesem Sinne als der vorübergehende Ersatz für Gale anzusehen.

"Er (Gale, Anm.) wäre noch einmal ein anderer Spielertyp, der an der Linie spielt, ein Dribbler ist. Ismail Seydi, der diese Rolle auch ausfüllen kann, ist dazu angeschlagen. Dieser Typ Spieler fehlt uns aktuell", bedauerte Klauß die erneute Verletzung des 21-Jährigen.

Der Neue gleich dabei

So war die Anfangsformation mit Christoph Lang als Gegenstück zu Marco Grüll fast ein klein wenig vorgegeben. Der Neuzugang von Sturm Graz gestaltete seinen ersten Auftritt brav.

"Ich fand, dass er in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht, wie alle anderen natürlich auch etwas gebraucht hat. Aber so ab der 25. Minute war er gut drin, da liefen viele Angriffe über rechts. Mit Matthias Seidl und Neraysho Kasanwirjo hatte er viele Aktionen, brachte Dynamik rein, war fleißig und hat Tiefenläufe angeboten", bilanzierte Klauß gut über den ersten Auftritt seines bis dato einzigen Winter-Neuen.

In der zweiten Hälfte lief das Spiel mehr über links, was Lang etwas aus dem Spiel nahm.

Ein lang erwartetes Debüt

Es kam ein neuer Impuls: In Person von Jovan Zivkovic, der ab er 67. Minute sein Debüt für die Kampfmannschaft geben durfte.

Der 17-Jährige wurde neben Kerschbaum als zweiter auffälliger Spieler der Vorbereitung hervorgestrichen und ließ sein Potenzial gleich anmerken, lief viel und scheute überhaupt nicht davor zurück, mit dem Ball in Zweikämpfe zu gehen.

"Er hat sich seinen Einsatz verdient, ist immer für eine Aktion Richtung Tor gut. Weil er sehr mutig ist, mit viel Risiko spielt, ins Eins-gegen-Eins geht", so Klauß, der sich mit seinem Youngster über den Empfang durch die Fans freute.

"Er hat gestrahlt bis über beide Ohren, kommt aus dem Nachwuchs, hat vor der West den Sieg gefeiert. Mehr Emotionen gehen gar nicht für den Jungen. Es ist wunderschön zu sehen, was das bewirken kann."

Nicht als Heilsbringer sehen

Und Zivkovic wird weitere Chancen bekommen, das ließ sich schon heraushören. Ganz gleich, ob der Kader in der Breite noch verstärkt wird. Und mit Dennis Kaygin und Ismail Seydi nach dessen Rückkehr weitere Youngsters um ihre Chance kämpfen.

Aber Klauß warnt bezüglich Zivkovic auch: "Wir sollten schauen, dass wir die Erwartungshaltung an ihn nicht zu hoch setzen. Wir wissen, was er kann. Dass er ein unglaubliches Talent ist. Wichtig ist, dass er fleißig und demütig an sich arbeitet."

Der Konkurrenzkampf bei Rapid ist an vielen Positionen eröffnet. Auch, weil der Abgang von Marco Grüll offiziell ist>>> und Empfehlungen hinsichtlich nächster Saison noch kostbarer werden.

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