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Darum ist Knoflach die neue Nummer 1 von Rapid

Vom Abstellgleis in die Pole Position - für Tobias Knoflach geht ein Traum in Erfüllung.

Darum ist Knoflach die neue Nummer 1 von Rapid

„Ich bin die Nummer 1 im Frühjahr.“

Die Frage, ob Tobias Knoflach nun auf Dauer das Rapid-Tor hüten wird, wird mit einer klaren, selbstbewussten Antwort bestätigt.

Dass es so kommen würde, hätte vor kurzem keiner geahnt. Nicht Richard Strebinger, nicht Jan Novota, sondern ausgerechnet der 23-jährige Wiener ist nun erste Wahl.

Erstaunlich, vor allem aufgrund seiner Vorgeschichte. Eigentlich hätte er den Verein schon verlassen sollen, kam nie über den dritten oder vierten Goalie hinaus – bis jetzt.

Eine Woche Vorbereitung auf den „Riesen-Traum“

„Es ist ein Riesen-Gefühl, ein Riesen-Traum, wofür ich lange gekämpft habe“, ist der langjährige Rapid-Amateure-Keeper begeistert.

Schon vergangenen Montag wurde der nur 1,83-Meter große Schlussmann vom Trainerteam über diese Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Fast eine Woche lang konnte er sich auf seinen Derby-Einsatz vorbereiten – ohne ein Wort darüber zu verlieren.

Die Freude war ihm schlussendlich anzusehen, auch wenn der Last-Minute-Ausgleich etwas auf die Stimmung drückte. Zumindest musste sich Knoflach nichts vorwerfen lassen.

„Knofi hat ein sehr gutes Spiel gemacht, hat eigentlich nichts anbrennen lassen. Er war in den Situationen da, die gefährlich waren und bei den Flanken präsent. Gute Leistung von ihm“, erntete er Lob von Kapitän Stefan Schwab.

Einsatzstatistik bei den Rapid-Profis:

Bewerb Einsätze Datum Gegner Ergebnis Einsatzzeit
Bundesliga 3 29.8.2015 SV Mattersburg/h 2:4 85 Minuten
15.5.2016 Admira Wacker/a 3:1 90 Minuten
12.2.2017 Austria Wien/a 1:1 90 Minuten
Europa League 1 8.12.2016 Athletic Bilbao/h 1:1 90 Minuten

„Wir sehen bei ihm ein bisschen mehr Potenzial“

Bei ohnehin vielen Veränderungen und Verletzten erscheint die Entscheidung mutig, auch im Tor neue Reize zu setzen. Für Neo-Trainer Damir Canadi zeichnete sich diese jedoch schon länger ab.

„Tobias hat sich sehr gut im Training präsentiert und seine Chance genützt. Er hat seine erste Chance gegen Bilbao bekommen, wo er ein tolles Spiel gemacht hat. Damit war die Situation beim SK Rapid offen. Wir sehen bei ihm ein bisschen mehr Potenzial, gerade beim Herausspielen oder beim Herein-Chippen von Bällen ins Mittelfeld. Er hat technischen Fähigkeiten wie ein Feldspieler. Das spricht auch für ihn. Aus unserer Sicht hat er ein großes Talent“, rechtfertige der Chefbetreuer auf Nachfrage von LAOLA1 den Torhüter-Wechsel.

VIDEO: Die LAOLA1-Derby-Analyse

(Artikel wird nach VIDEO fortgesetzt)


Zum Leidwesen von Strebinger, der seit seiner Verpflichtung im Sommer 2015 gegen Widerstände ankämpft. Zuerst musste sich der im gleichen Alter wie Knoflach befindliche Torhüter hinter Novota anstellen, dann wird ihm nach einem guten Herbst dieser Status wieder entzogen.

„Sie haben alle dieselbe Chance gehabt, sie haben alle hervorragend gearbeitet. Auch die anderen, das muss man auch ganz klar sagen“, sagt Canadi, der im Derby überraschend Christoph Haas auf die Bank setzte.

Wurde Knoflach bisher unterschätzt?

Novota war kein Thema, Strebinger plagen Rückenschmerzen – die Entscheidung für die neue Nummer eins soll aber nicht an diesen Fakt geknüpft gewesen sein.

„Wir haben uns immer sozusagen Trainings-Matcherl geliefert“, beschreibt Knoflach den Zweikampf mit Strebinger. „Wir sind Sportsmänner, haben uns beide voll reingehaut, um die Nummer 1 zu sein. Letztendlich hat das Trainerteam entschieden.“

Knoflach ging als Sieger hervor. Wurde er bisher falsch eingeschätzt, unterschätzt oder einfach nicht genug wertgeschätzt?

Fragen, auf die Canadi nicht näher eingehen will, weil diese in der Vergangenheit begründet sind. Im Sommer war Knoflach bei Rapid eigentlich nicht mehr erwünscht und liebäugelte mit einem Wechsel.

Vom Abstellgleis in die Pole Position

Ein Probetraining beim niederländischen Zweitligisten FC Emmen wurde nicht mit einer Verpflichtung belohnt. Knoflach blieb, biss sich durch und erntet nun die Lorbeeren dafür – nach sechs Jahren Vereinszugehörigkeit.

„Ich bin ein Mensch, der im Jetzt lebt und nach vorne schaut. Deshalb beeinflusst mich das, was in der Vergangenheit war, überhaupt nicht. Aber natürlich ist es jetzt eine schöne Sache, da zu stehen, wo ich stehe.“

Während seine Beförderung nun in der Winterpause eigentlich schnell vonstattenging, musste er in Bezug auf seine lange Treue lange darauf warten.

„Sehr schnell – das kann man so oder so sehen. Ich habe lange dafür gearbeitet. Ich denke, es ist ein Zeichen dafür, dass man – wenn man nie aufgibt – seine Ziele erreichen kann. Und irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo man das Vertrauen geschenkt bekommt.“

Selbstvertrauen dank Payer und Co.

Damit liefert er einen Beweis, dass dem oftmals nicht so war. Obwohl er sich von der U18 über die Amateure hocharbeitete und einige Trainer überstand. Nun weht mit Canadi ein neuer Wind, auch Helge Payer kann aus Sicht des Keepers als Glücksfall bezeichnet werden.

„Helge kennt mich schon länger, das stimmt. Er ist für uns mehr Mentor als Trainer, er gibt uns gute Tipps, wir trainieren gut und ziehen alle an einem Strang. Das gibt natürlich auch dem Spieler selbst viel Selbstvertrauen.“

Dieses kann er nun brauchen. Denn endlich auf der großen Bühne angekommen, gilt es nun dort zu beweisen, welch Potenzial wirklich in Knoflach schlummert. Interessant wird sein, wie lange sich die neue Nummer 1 im Sattel halten kann.

Schließlich schwirrt im Rapid-Umfeld weiterhin der Name des Altach-Torhüters Andreas Lukse herum. Der Wechsel, der im Winter noch nicht vollzogen wurde, könnte im Sommer passieren. Außer Knoflach beweist, dass die Grün-Weißen die beste Lösung nun schon einige Jahre ohnehin in den eigenen Reihen hatte.

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