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Trainertausch spielte Spiridonovic in die Karten

Spiridonovic' Auslandstraum platzte, dann war er am Abstellgleis. Jetzt wagt er Neustart.

Trainertausch spielte Spiridonovic in die Karten

Im Herbst war es ruhig geworden um Srdjan Spiridonovic.

Im Sommer davor tönte der 23-jährige Offensivspieler noch, dass die Zeit für einen Auslands-Wechsel gekommen sei. Doch daraus wurde nichts.

Das dürfte sich auch negativ auf seine Zeit bei der Admira ausgewirkt haben, denn Ex-Coach Oliver Lederer setzte nicht mehr wirklich große Stücke auf „Speedy“.

Unter Damir Buric geht es wieder bergauf. Ihm taugt es „jetzt mehr denn je mit dem neuen Trainer“, wie er LAOLA1 verrät.

Spiridonovic trauert geplatztem Twente-Transfer nach

Dass der kleingewachsene Wiener eine Offensivwaffe sein kann, hat er in der Vergangenheit schon mehrmals bewiesen.

Nachdem er von seinem ersten Versuch, im Ausland bei Vicenza und Messina Fuß zu fassen, enttäuscht zurückkam, startete er bei der Admira 2015/16 durch.

Als aus einem neuerlichen Anlauf und Interesse aus Polen (Lech Posen) und Holland nichts wurde, musste Spiridonovic das erst einmal verdauen.

„Naja, es hat mich schon stolz gemacht, ein Angebot von Twente zu haben. Natürlich möchte jeder junge Spieler seine Chance nützen. Aber es hat nicht geklappt“, kommentiert er die damalige Absage in letzter Minute von jenem Verein, bei dem schon Marc Janko und Marko Arnautovic spielten.

Keine Spielzeit unter Lederer: „Aber was soll ich machen?“

Im Endeffekt blieb er bei der Admira, die im Mai die Option auf ihn zog. Doch es passte nicht. Der offene Wechselwunsch, der negativen Einfluss auf seine Leistungen gehabt haben soll, dann ein verweigerter Handschlag bei einer Auswechslung, den Lederer als „respektlos“ beschrieb.

Es dürfte noch mehr vorgefallen sein, denn Spiridonovic kam unter ihm im Herbst lediglich acht Mal zum Einsatz, nie über 90 Minuten.


VIDEO: So erklärt Damir Buric die Fortschritte der Admira:


Der Spieler ist sich selbst keiner Schuld bewusst und denkt auch nicht, dass ihn der Wunsch, der heimischen Bundesliga zu entfliehen, vom Wesentlichen abgelenkt hat.

„Was im Sommer war, ist vorbei. Daran kann man nichts ändern. Ich habe nach vorne geschaut und gesagt, dass ich weiterhin für die Admira Vollgas geben werde. Das tue ich mittlerweile auch, das habe ich schon damals jeden Tag im Training getan. Aber ich habe keine Spielzeit mehr bekommen. Aber was soll ich machen?“

Keine Schmutzwäsche, aber ein Seitenhieb

Schmutzwäsche will der Wirbelwind keine waschen, zumindest nicht mehr. „Das ist Vergangenheit! Darüber wollen wir jetzt nicht mehr reden. Das ist jetzt nicht mehr so wichtig, denke ich.“

Doch noch vor kurzem wurde sein Seitenhieb in der „Krone“ zitiert: "Komisch, dass einige Spieler zu unserem Sportdirektor gingen, um bei Lederers Abschied zu intervenieren. Wir trainieren jetzt in einer anderen Liga, intensiver, variantenreicher - er bringt uns eindeutig auf einen viel höheren Level. Ohne, dass ich Lederers Arbeit mit dieser Feststellung schlecht machen will."

Immer wieder musste sich „Speedy“ mit seinem angeblichen „Bad-Boy“-Image herumschlagen, schwierig sei er im Umgang. Doch diese Behauptungen findet er unfair.

„Ich habe wieder Freude am Fußball spielen“

Dass er keineswegs uncoachbar ist, beweist er aktuell unter Buric. Unter dem Kroaten spielt der Dribblanski wieder – ein Gefühl, dass ihm längere Zeit gefehlt hat und ihm wieder Auftrieb gibt.

„Auf jeden Fall! Wer meine Situation gekannt hat und noch immer kennt, weiß Bescheid, dass die Situation jetzt für mich sehr positiv ist. Ich spiele wieder und habe wieder Freude am Fußball. Ich gebe alles, um dem Trainer das mit Leistungen zurückzuzahlen.“

Komisch, dass einige Spieler zu unserem Sportdirektor gingen, um bei Lederers Abschied zu intervenieren. Wir trainieren jetzt in einer anderen Liga, intensiver, variantenreicher - er bringt uns eindeutig auf einen viel höheren Level. Ohne, dass ich Lederers Arbeit mit dieser Feststellung schlecht machen will.

Ob es in dieser Tonart weiterläuft, bleibt abzuwarten. Bei Spiridonovic ist jedoch die Bereitschaft zu erkennen, unter dem neuen Trainer einen Neustart zu wagen.

Aus Admira-Sicht ein gutes Zeichen. Denn auf die individuellen Qualitäten des technisch versierten Ex-ÖFB-U21-Spielers wollen die Südstädter nicht verzichten.

Ausland? „Es würde jeden Spieler stolz machen“

Ob auf den Seiten oder wie zuletzt mehr im Zentrum – Spiridonovic ist wieder mittendrin statt nur dabei. Daran soll sich zumindest bis zum Sommer nichts ändern.

Denn auch der 1,72-Meter-Mann hat aus den jüngsten Erfahrungen gelernt. Dass das Ausland weiterhin ganz oben auf seiner Liste steht, ist ein offenes Geheimnis. Nur hält er sich vorerst mit großen Ankündigungen zurück.

„Es würde jeden Spieler stolz machen. Aber ich schaue jetzt nur auf die Admira und mich interessiert es ehrlich gesagt nicht mehr, ob es ein Angebot von da oder dort gibt. Ich möchte hier Leistungen bringen, alles andere kommt von alleine.“

Möglicherweise schon im Sommer, dann würde die Admira bei einem ausstehenden Vertrags-Jahr bis 2018 noch eine satte Ablöse einstreifen.


Wordrap mit Srdjan Spiridonovic:


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