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Die Auswirkungen der neuen Generali Arena

So wird sich die neue Generali-Arena auf die violetten Finanzen auswirken:

Die Auswirkungen der neuen Generali Arena

Für Austria-Vorstand Markus Kraetschmer ist die Prozedur im März, die Jahr für Jahr anfällt, bereits Routinearbeit, auch wenn es jedes Mal aufs Neue neue Herausforderungen gibt. Gemeint ist die Abgabe der Lizenzunterlagen für die kommende Saison, also der finanzielle Ausblick auf 2017/18.

90minuten.at hat sich mit dem Austria-Vorstand über das aktuelle und das kommende Budget sowie den Einfluss des Umzugs in das Ernst-Happel-Stadion auf die Finanzen unterhalten.

"Ergebnis kann leicht positiv werden"

Spannend ist zunächst vor allem der Blick auf die aktuelle Saison, denn in der Vorsaison hat die Austria „aufgrund eines notwendigen Umbruchs“ noch mit einem deutlichen Minus von 2,9 Mio. Euro bei einem Umsatz von 21,63 Mio. Euro abgeschlossen. In dieser Saison sieht die violette Finanzwelt – nicht zuletzt auch durch die Teilnahme an der Europa League – wieder gut aus.

„Für die aktuelle Saison erwarten wir einen Umsatz von ca. 27 bis 28 Mio. Euro (Anmerkung: alle Zahlen für den gesamten Konzernabschluss des FK AUSTRIA WIEN inkl. Nachwuchs, Akademie, Merchandising und Gastronomie). Das endgültige Resultat (bei Umsatz und Jahresergebnis) hängt auch davon ab, was bis Ende Juni noch passiert und welche sportlichen Ziele wir noch erreichen“, sagt Kraetschmer im Gespräch mit 90minuten.at und ergänzt: „Wir streben auf jeden Fall die schwarze Null an (Anmerkung: ein ausgeglichenes Jahresergebnis), es kann auch noch ein positives werden, das hängt von etwaigen Transfers ab und wie gewisse Parameter bzgl. des neuen Stadions bewertet werden.“

Happel-Umzug: Mehrbelastungen von 1,5 Mio. Euro

Durch den Umzug ins Happel-Stadion hat sich die Einnahmen- und Ausgabenstruktur bei der Austria zudem leicht verändert. „Ich muss klar sagen, dass wir in den Bereichen Eintrittsgelder und TV-Gelder eine Stabilisierung erreicht haben, beim Sponsoring haben wir uns sogar leicht gesteigert. Ausgabenseitig haben wir jedoch durch den Spielbetrieb im Happel-Stadion, den Umzug nach Steinbrunn und den notwendigen Adaptionen im Nachwuchs-Trainingszentrums-Betrieb eine erhebliche Mehrbelastung in der Höhe von zumindest 1,5 Mio. Euro zu verkraften. “

Planungen für 2017/18 abgeschlossen

Für die Lizenz 2017/18 hat die Austria die Planungen rechtzeitig abgeschlossen, Markus Kraetschmer plant wie immer relativ konservativ: „Wir kalkulieren wie immer auf der Basis eines vorsichtigen Kaufmanns. Das heißt konkret, dass wir davon ausgehen, in der Liga in den Top 3 zu landen, im Cup ins Semifinale zu kommen und im europäischen Bewerb die Qualifikationsphase ohne Gruppe zu spielen. Diese Planungen ergeben einen Umsatz in der Höhe von 24 bis 25 Mio. Euro, mit einer schwarzen Null beim Jahresergebnis. Wenn wir in die Gruppenphase kommen, erhöht sich der Umsatz dann dementsprechend.“ So wie Erzrivale Rapid will die Austria also aus dem rein nationalen Geschäft künftig ohne Verlust auskommen.

Neue Stadion soll Umsatz um 4 Mio. Euro erhöhen

Spannend ist zudem natürlich auch der Ausblick auf die Saison 2018/19, wenn die Veilchen wieder in die Generali Arena umziehen werden. Das neue Stadion soll nicht nur den Zuschauerschnitt deutlich steigern, sondern auch die Umsatzschraube drehen. Kraetschmer: „Mit dem neuen Stadion haben wir in der ersten Saison 2018/19 sicherlich eine Ausnahmesituation. Wir erwarten uns generell, dass wir mit dem neuen Stadion die Umsätze nachhaltig um mind. 4 Mio. Euro pro Saison steigern können. Natürlich wird es aber auch eine andere Kostenbelastung geben als früher. Andererseits werden wir auch wieder Kosten einsparen, wenn wir das Trainingszentrum wieder vor der Haustüre haben.“ Der Zuschauerschnitt soll nachhaltig auf über 10.000 steigen, in der letzten Saison in der „alten“ Generali-Arena lag dieser bei knapp über 7.100.

Zusätzlicher Gewinn von 2-3 Mio. Euro erwartet

Wie sich das neue Stadion dann konkret auf den Gewinn auswirken wird, kann Kraetschmer aktuell nur schätzen: „Wir rechnen aber mittelfristig mit 2-3 Mio. Euro pro Saison. Bei aller Euphorie darf man nicht vergessen, dass mit dem neuen Stadion dann aber auch der Zinsen- und Kapitaldienst (=Rückzahlungen) für das Darlehen beginnt.“

Dieser Artikel wird von unserem Partner-Portal www.90minuten.at zur Verfügung gestellt.


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