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Das macht den SV Mattersburg so stark

Es gibt Gründe, warum der SVM das zweitbeste Team 2017 ist:

Das macht den SV Mattersburg so stark

Wer ist die beste Frühjahrsmannschaft 2017 in der österreichischen Bundesliga? FC Red Bull Salzburg.

Wer folgt dem Quasi-Meister? Der SV Mattersburg.

Klingt komisch, ist aber so: Satte 23 Punkte haben die Burgenländer, die als Schlusslicht überwinterten, im Jahr 2017 geholt.

Dafür gibt es natürlich Gründe - LAOLA1 zeigt sie auf:

Gerald Baumgartner als neuen Trainer

Es zeichnete sich schon länger ab, spätestens im Winter war dann aber Handlungsbedarf: Ivica Vastic musste gehen und für ihn kam Gerald Baumgartner. Ein Trainer, der offensichtlich zu "kleineren" Klubs besser passt als zu einem Großklub. Bei der Austria wurde der 52-Jährige, der 2013 mit Regionalligist Pasching sensationell Cupsieger wurde und den damaligen Zweitligisten St. Pölten in den Europacup führte, nach nicht einmal einer Saison beurlaubt - vielleicht wurde ihm also auch zu wenig Zeit gegeben. Die SVM-Verantwortlichen trauten ihm jedenfalls zu, eine völlig verunsicherte Mannschaft wieder "aufzupappeln". Baumgartner belebte das totgeglaubte Team und zahlte das Vertrauen zurück. Tormann Markus Kuster sagt: "Es hat uns auch gut getan, dass Gerald Baumgartner gekommen ist. Er ist sehr professionell, will das Beste aus uns herausholen und stellt uns auf jeden Gegner sehr gut ein." Für Red Bull Salzburg ist Baumgartner mittlerweile eine Art Angsttrainer: In sechs Duellen setzte sich der Salzburger (2005 bis 2011 bei den RBS Juniors) drei Mal durch. Mit Pasching (Cup-Halbfinale 2013), der Austria (letzter FAK-Sieg in Salzburg, 2014) und nun eben mit dem SVM.


Stefan Maierhofer über SVM-Stärke und seine Zukunft:


Drei echte Verstärkungen im Winter

Wenn es im Herbst nicht läuft, wird für gewöhnlich nachjustiert - manche Vereine agieren hier nervöser, andere zielsicher. Bei Mattersburg waren alle drei Winter-Zugänge Volltreffer. Stefan Maierhofer, David Atanga und Cesar Ortiz verstärkten im wahrsten Sinne des Wortes die jeweiligen Mannschaftsteile. "Es sind drei neue Spieler gekommen, die uns von der Qualität, als auch vom Charakter sehr helfen", hält diesbezüglich auch Baumgartner fest. Maierhofer brachte es in elf Partien auf zwei Tore und drei Assists. Seine Präsenz auf und abseits des Platzes hat der Mannschaft aus dem Burgenland definitiv wieder Leben eingehaucht - und Joker Patrick Bürger trifft als solcher. Atanga brachte es indes in zwölf Partien auf drei Tore und einen Assist. Cesar Ortiz sorgt für defensive Stabilität. Kassiert man in der Hinrunde noch 33 Gegentore, waren es bislang 15.


Das sagten sie nach dem Spiel:


Das veränderte System

Apropos Gegentore. Mattersburg ist deutlich kompakter geworden, was auch am veränderten System liegt. "Wir haben an verschiedensten Hebeln gedreht, ein neues Spielsystem eingeführt, sind von einem 4-1-4-1 zu einem 4-2-3-1 übergegangen. Wir haben im Herbst zu viele Tore bekommen, da haben wir im taktischen Bereich in der Vorbereitung die Hebel angesetzt", erklärt Baumgartner. Das mag Red Bull Salzburg nicht sonderlich gefallen, ist aber effektiv. Wer sieben Siege in zwölf Frühjahrs-Partien feiert, kann als Abstiegskandidat nicht so falsch liegen. "Gegen Salzburg waren es Big Points für uns. Wir haben fünf von sechs Spielen zu Hause gewonnen. Hier ist es schwierig gegen uns zu spielen", sagt Baumgartner. Kuster: "Wir wollen wieder eine Heimmacht sein, wir haben schon einige Punkte gemacht im Frühjahr und die Gegner sollen wieder Angst haben, wenn sie nach Mattersburg kommen." Nur die Austria (3:0) holte in diesem Jahr drei Punkte unter den Pappeln.


Die Highlights vom 2:1 gegen Red Bull Salzburg:


Der Teamgeist

Egal mit wem man dieser Tage in Mattersburg spricht, auf die Frage, warum es im Frühjahr läuft, folgt die allgemeine Antwort: Teamgeist. Kuster: "Wir haben einen sehr guten Teamgeist, wir sind näher zusammengerückt." Atanga: "Der Teamgeist ist sehr wichtig und da ist Stefan Maierhofer ein wichtiger Spieler. Er motiviert uns sehr." Baumgartner: "Wir haben einen Teamgeist und einen extremen Siegeswillen in der Mannschaft eingeführt." Zusatz: "Das gelingt natürlich dann am besten, wenn man gewinnt." Mattersburg hat aus den letzten sechs Spielen vier Siege gefeiert, nach dem jüngsten gegen den Meister war auch der gesundheitlich angeschlagene Obmann Martin Pucher in der Kabine und gratulierte gerührt seinen Spielern. Zwar ist der Klassenerhalt noch nicht gesichert, aber mit sechs Punkten Vorsprung und drei Mannschaften im Rücken stehen die Chancen zumindest gut, dass das zweitbeste Frühjahrsteam auch im Sommer weiter in der Bundesliga spielt. Weil man in der Winterpause sehr viel richtig gemacht hat.

Die Rückrunden-Tabelle:

Rang Verein Spiele S U N Tore Punkte
1 Salzburg 14 11 2 1 32:6 35
2 Mattersburg 14 8 2 4 17:15 26
3 Austria 14 7 2 5 26:17 23
4 Admira 14 5 6 3 14:12 21
5 Sturm 14 6 0 8 18:19 18
6 St. Pölten 14 5 3 6 18:21 18
7 Altach 14 4 5 5 17:23 17
8 Rapid 14 3 4 7 18:20 13
9 WAC 14 3 4 7 10:25 13
10 Ried 14 3 2 9 11:23 11

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