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Ein revolutionäres Format

Die Bundesliga plant einen Liga-Pokal, in dem auch Frauen und Jugendliche mitspielen.

Ein revolutionäres Format

April, April! Diese Geschichte ist natürlich ein Aprilscherz. Die Bundesliga arbeitet an keinem derartigen Format, alles ist frei erfunden.

Der österreichische Fußball hat bekanntlich einige Baustellen zu bearbeiten. Der Fan-Zuspruch lässt zu wünschen übrig, der ÖFB-Cup erfreut sich überschaubarer Beliebtheit, die mangelnde Jugend-Förderung ist immer wieder ein Thema,…

Doch die Verantwortlichen krempeln die Ärmel hoch und versuchen alles, um ihre Produkte attraktiver zu gestalten.

Der Hype rund um das Nationalteam, das bei der EURO 2016 für Furore sorgen soll, hat die Bundesliga in Zusammenarbeit mit dem ÖFB veranlasst, ein neues, spannendes Projekt auf die Beine zu stellen, das man durchaus revolutionär nennen kann.

Tore für die Vielfalt

Wie LAOLA1 erfuhr, soll ein zusätzlicher Bewerb eingeführt werden. Es handelt sich um eine Art Liga-Pokal, wie er etwa auch in England ausgetragen wird, allerdings mit etwas anderen Rahmenbedingungen.

Noch befindet sich die Liga auf der Suche nach einem Sponsor, weshalb der endgültige Name des Bewerbs nicht feststeht. Angelehnt an das ÖFB-Cup-Motto „Tore für Europa“ kursiert aktuell der Arbeitstitel „Tore für die Vielfalt“.

„Die Tinte ist noch nicht trocken, deshalb kann ich dazu noch nicht viel sagen. Es wird jedenfalls mit Hochdruck an der Realisierung dieses Projekts gearbeitet. Wir wollen einen weiteren Meilenstein setzen und weltweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagt ein Projektmanager, der nicht namentlich genannt werden will.

Weil in der Spielzeit 2016/17 keine internationale Endrunde auf dem Programm steht, geht die Bundesliga davon aus, den zusätzlichen Bewerb problemlos im Rahmenterminplan unterzubringen.

Vier Fünfer-Gruppen

LAOLA1-Informationen zufolge sollen alle Vereine aus den beiden höchsten Spielklassen des Landes teilnehmen. Weil aufgrund der engen Verbindung zwischen RB Salzburg und dem FC Liefering noch unklar ist, ob die „Jung-Bullen“ teilnehmen, könnten die drei Zweiten aus den jeweiligen Regionalligen den 20. Teilnehmer ausspielen. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, allerdings ist eine Teilnehmerzahl von 20 Vereinen wegen des geplanten Formats unumgänglich.

Wie sieht das Format nun aus? Zu Saisonbeginn werden vier Fünfer-Gruppen ausgelost, die vier bestplatzierten der abgelaufenen Bundesliga-Saison sind gesetzt.

In den Fünfer-Gruppen spielt jeder gegen jeden je zwei Mal, als daheim und auswärts, das ergibt acht Spiele für jeden Verein in der Gruppenphase.

Mit Frauen und Jugendlichen

Soweit so unspektakulär. Doch jetzt wird es spannend: Es spielen nicht ausschließlich die Kampfmannschaften gegeneinander. Hier kommt das Motto „Tore für die Vielfalt“ ins Spiel. Weil mit dem FC Wacker Innsbruck, dem SK Sturm und der Wiener Austria drei Vereine auch schon im Frauenfußball aktiv sind bzw. aktiv werden, muss jeder Verein eine Damenmannschaft stellen oder die Kooperation mit einem bestehenden Frauen-Team eingehen. Außerdem sollen die Vereine auch ihre Jugendmannschaften ins Rennen schicken.

Das klingt zunächst ein wenig verwirrend, ist aber gar nicht so kompliziert. Während der Gruppenphase bestreiten je zwei Spiele des Vereins das Frauen-Team, die U15, die U16 und die U18. Verstärkt dürfen die Mannschaften mit maximal drei beim Profi-Team gemeldeten Spielern werden. Wann welches Team zum Einsatz kommt, wird ausgelost.

„Das Konzept ist innovativ und ein deutliches Bekenntnis zum Frauenfußball. Fußball-Österreich – ob jung oder alt, ob männlich oder weiblich – rückt noch enger zusammen“, so eine Frauenfußball-Beauftragte im ÖFB.

Matches als Vorspiele

Geplant ist, die Matches als Vorspiel der normalen Meisterschaft stattfinden zu lassen. Bedenken bezüglich der strapazierten Plätze habe man keine, die Rasenheizung sei ab der neuen Saison sowieso verpflichtend, ist aus der Bundesliga-Zentrale zu hören.

Der FC Wacker hat seit Jahren eine Frauenmannschaft

Angedacht ist auch, dass jene Fans, die vor dem Anpfiff des Vorspiels ins Stadion kommen, als Belohnung weniger Eintritt bezahlen, um sicherzustellen, dass die Spiele nicht praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Mitte Dezember soll die Gruppenphase abgeschlossen sein, die vier Gruppensieger steigen auf und bestreiten im Frühjahr ein Final Four, das an einem Sonntag im Wiener Ernst-Happel-Stadion ausgespielt wird.

Die vier Gruppenzweiten spielen indes im Dezember während der Weihnachtsfeiertage ein Turnier in der Wiener Stadthalle. Eine Umfrage habe gezeigt, dass sich auch in Österreich Fußball-Fans einen Boxing Day wünschen würden, so ein Bundesliga-Insider.

Beim Final-Turnier müssen dann pro Team mindestens zwei Frauen, zwei U15-, zwei U16- und zwei U18-Spieler aus dem Rasen stehen.

China zeigt Interesse

Gut möglich, dass die entscheidenden Spiele am Vormittag stattfinden werden. Die Bundesliga soll sich nämlich in Verhandlungen mit dem chinesischen Staatsfernsehen „CCTV“ befinden. Ob es zu einem Abschluss kommt, ist aber noch ungewiss, zumal der Rechteerwerb an jenen der normalen Meisterschaft gekoppelt werden soll.

Sollte es zu einem Abschluss kommen, ist außerdem gut möglich, dass in der Bundesliga die „Sonntags-Matinee“, also Spiele am Vormittag, zurückkommt.

Noch sind jedenfalls einige Hürden zu nehmen. Weil der Aufwand doch beträchtlich ist, wird in der Bundesliga-Zentrale angedacht, das aktuell laufende Lizenzierungsverfahren neu aufzurollen, um die finanziellen und infrastrukturellen Voraussetzungen des Liga-Pokals unter die Lupe nehmen zu können.

Hinter vorgehaltener Hand wird damit spekuliert, dass die Lizenzen für die kommende Saison deswegen erst Ende Juni erteilt werden könnten.

 

April, April! Diese Geschichte ist natürlich ein Aprilscherz. Die Bundesliga arbeitet an keinem derartigen Format, alles ist frei erfunden.

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