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Vorschau 17/18: FK Austria Wien

Der Vizemeister will im Kampf um den Titel angreifen.

Vorschau 17/18: FK Austria Wien Foto: © GEPA

Im dritten Jahr unter Thorsten Fink geht die Austria offensiv in die Saison.

"Wir wollen das Ziel ausgeben, Erster zu werden. Wir wollen nicht sagen, wir wollen nur Zweiter oder Dritter werden", sagt der Deutsche. Nach Rang drei in der ersten und dem Vizemeistertitel in der zweiten Spielzeit unter dem Trainer würde alles andere als ein Titelgewinn genaugenommen Stagnation bedeuten.

Trotz der hohen Zielsetzung schieben die Veilchen die Favoritenrolle aber freilich Titelverteidiger Salzburg zu.

Neben dem Angriff auf den Meistertitel will der FAK freilich auch erneut in die Gruppenphase der Europa League einziehen.

Für den Rekord-Cupsieger ist es das zweite und gleichzeitig letzte Jahr im Ernst-Happel-Stadion, die Umbauarbeiten an der Generali-Arena laufen wie geplant auf Hochtouren, im kommenden Sommer übersiedeln die Veilchen dann wieder zurück nach Wien-Favoriten.

Bis dahin könnte Franz Wohlfahrt auch schon befördert worden sein. Dem Sportdirektor winkt im Herbst seine Vertragsverlängerung inklusive Aufstieg zum Vorstand.

Für Schlagzeilen sorgte die Austria in diesem Sommer, als sie sich zum Rekordmeister ausrief - ein Titel, den auch der SK Rapid für sich beansprucht. Der ewige Streit, ob die vielen SCR-Titel aus jener Zeit, in der nur Wiener Vereine die Meisterschaft austrugen, zählen, ist immer noch weit davon entfernt, geklärt zu sein.

Zugänge

Abgänge
Christoph Monschein (Admira) Lukas Rotpuller (unbekannt)
Heiko Westermann (Ajax) Marko Kvasina (Twente)
Vesel Demaku (RB Salzburg) Ognjen Vukojevic (Karriereende)
Tino Casali (unbekannt)

Doch auch sportlich stand die Austria im Fokus. Der Transfer von Christoph Monschein schlug hohe Wellen. Der Angreifer wollte seinen Vertrag mit der Admira, die die Option gezogen hatte, bekanntlich nicht anerkennen, die Wiener nahmen den Stürmer unter Vertrag. Es folgte mediales Säbelrasseln aller Seiten, ehe man sich doch außergerichtlich einigte.

Mit dem ehemaligen DFB-Teamspieler Heiko Westermann konnte zudem ein routinierter Mann für die Innenverteidigung gewonnen werden. Er soll Lukas Rotpuller, der seinen Vertrag nicht verlängert hat, ersetzen. Rotpuller war bisher der einzige Stammspieler, der das Weite gesucht hat. Ognjen Vukojevic spielte sowieso keine Rolle und hat seine Laufbahn beendet. Larry Kayode könnte den Klub noch verlassen.

Sportlich wird Fink seiner Linie treu bleiben. Holzhauser spielt im Spielaufbau die tragende Rolle, die schnellen Flügel sollen die Abwehrreihen beschäftigen.

TOR:

Osman Hadzikic (21) startet als unumstrittene Nummer eins in die neue Saison. Robert Almer (33) ist nach der schweren Knieverletzung, die er vergangenen Oktober in Rom erlitten hat, nämlich noch meilenweit von einem Comeback entfernt. Der 33-Jährige musste sich Ende Juni erneut einer Operation unterziehen. Hinter U21-Teamtormann Hadzikic, der mittlerweile schon in 58 Pflichtspielen das Tor der Veilchen gehütet hat, stehen zwei junge Männer parat. Patrick Pentz (20) hat sein Bundesliga-Debüt schon hinter sich, Mirko Kos (20) war im Frühjahr Stammgoalie der Amateure.

LAOLA1-Bewertung: Hadzikic hat trotz seines jungen Alters schon einiges an Erfahrung gesammelt und wirkt inzwischen sehr sicher. Almer kann aufgrund seiner schweren Verletzung im Herbst nicht wirklich mitgerechnet werden, dahinter lässt die Erfahrung freilich zu wünschen übrig.


Christoph Monschein im Interview:


ABWEHR:

50 Gegentore haben die Veilchen in der Vorsaison kassiert, immer wieder wirkte die Abwehr alles andere als sattelfest. Mit Lukas Rotpuller hat nun jener Mann, der in den vergangenen dreieinhalb Jahren in der Innenverteidigung gesetzt war, den Klub ablösefrei verlassen. Der neue Abwehrchef heißt Heiko Westermann (33). Der ehemalige DFB-Internationale ist mittlerweile 33 Jahre alt, doch Trainer Fink hält große Stücke auf ihn. Neben dem Routinier wird Petar Filipovic (26) in der Innenverteidigung auflaufen. Der Kroate ist vor einem Jahr gekommen und hat eine passable erste Saison im violetten Trikot hinter sich. Die nominelle Nummer drei in der defensiven Zentrale ist Abdul Kadiri Mohammed (21), der nach einem Jahr Eingewöhnungszeit durchstarten will und auch als Sechser ein Thema ist. Der talentierte Alexandar Borkovic (18) könnte hin und wieder seine Chance bekommen. Auch Stefan Jonovic (21) und Marco Stark (24) sind Innenverteidiger. Als Rechtsverteidiger ist Jens Stryger Larsen (26), der den Klub eigentlich verlassen wollte, gesetzt. Mit Petar Gluhakovic (21), Michael Blauensteiner (22) und Allrounder David de Paula (33) gibt es mehr als genug Alternativen. In der Linksverteidigung will Christoph Martschinko (23) nach einer durchwachsenen Saison wieder zurück zu alter Stärke finden. Seine Backups sind Thomas Salamon (28) und der Kroate Marko Pejic (22), der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann.

LAOLA1-Bewertung: Westermann statt Rotpuller, sonst ist alles beim Alten. Wie gut der deutsche Routinier in Schuss ist, wird sich im Laufe der Saison herausstellen. Die violette Defensive ist jedenfalls breit aufgestellt, wenngleich die Alternativen qualitativ durchaus abfallen.


MITTELFELD:

Das Spiel der Austria steht und fällt mit Raphael Holzhauser (24). Kein Wunder also, dass sich die Violetten trotz im nächsten Sommer auslaufenden Vertrags dagegen entschieden haben, ein lukratives Angebot aus Frankreich anzunehmen. Die Rolle des violetten Spielmachers, der sich im Aufbau tief in die eigene Spielfeldhälfte fallen lässt, polarisiert, ist aber mittlerweile auch zu so etwas wie dem Markenzeichen der Veilchen unter Fink geworden. Tarkan Serbest (23), einer der großen Gewinner der abgelaufenen Saison, ergänzt sich mit Holzhauser perfekt. Davor wird Alexander Grünwald (28) die gegnerischen Defensiven beschäftigen. In der Vorsaison hat dieses Trio über weite Strecken perfekt harmoniert, wenngleich die ganz große Dynamik natürlich fehlt. Die größten Chancen auf Einsätze im Zentrum abseits der drei genannten Spieler hat Dominik Prokop (20), der in der kommenden Saison beweisen muss, dass er mehr als nur ein Talent ist. In Zukunft einiges zu erwarten ist von Vesel Demaku (17), der aus Salzburg kam. Das Mittelfeld-Talent muss aber zunächst wegen einer Schulterverletzung passen. Am Flügel wird Lucas Venuto (22) nach seinem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst, er steht wohl erst im Frühjahr wieder zur Verfügung. Das ist gleichzeitig die große Chance für Ismael Tajouri (23), der in der Vorsaison trotz vieler Scorerpunkte nicht über die Rolle des Jokers hinauskam. Auf der anderen Seite will Felipe Pires (22) zeigen, dass er mehr Torgefahr ausstrahlen kann als 2016/17. David Cancola (20) wird kaum Spielzeit bekommen.

LAOLA1-Bewertung: Auch hier gilt: Der erste Anzug passt und ist richtig stark, dahinter wird die Suppe aber eher dünn. Nur schwer vorstellbar, was passieren würde, wenn einer aus dem zentralen Trio Holzhauser/Serbest/Grünwald länger nicht zur Verfügung stünde.


ANGRIFF:

Noch ist Larry Kayode (24) Spieler der Austria. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison wird aber aller Voraussicht nach noch in diesem Sommer verkauft. Für Ersatz wurde bereits gesorgt. Christoph Monschein (24) ist von der Admira zu den Violetten gekommen. Der 24-Jährige hat in der vergangenen Saison mit zehn Toren durchaus überzeugt, muss sich aber erst bei seinem neuen Klub zurechtfinden. Endgültig fix verpflichtet wurde Kevin Friesenbichler (23), der endlich aus dem Schatten Kayodes treten und regelmäßige Einsatzzeit bekommen will. Vorerst für die Amateure eingeplant ist Toni Vastic (24). Der Ex-Admiraner könnte, wenn Not am Mann ist, aber auch zu den Profis hochgezogen werden. Selbiges gilt übrigens auch für Alexander Frank (23).

LAOLA1-Bewertung: Solange Kayode da ist, hat der FAK den amtierenden Torschützenkönig in seinen Reihen. Die Erwartungen an Monschein sollten im ersten Jahr nicht zu hoch sein. Also wird im Falle eines Kayode-Abgangs auch sehr viel an Friesenbichler hängen – er muss beweisen, dass er regelmäßig treffen kann.


TRAINER:

Thorsten Fink (49) geht in seine dritte Saison als Trainer der Austria. Nach Platz drei im Premierenjahr wurden die Violetten 2016/17 unter seiner Anleitung Vizemeister. Nun soll der Angriff auf den Titel erfolgen, wenngleich die Veilchen die Favoritenrolle freilich Titelverteidiger Salzburg zuschieben. Die Handschrift Finks ist im Spiel des FAK klar zu erkennen – ob attraktiv oder nicht ist Geschmackssache, erfolgreich ist die Spielweise über weite Strecken schon. Neben Sebastian Hahn (41) gibt es mit Egbert Zimmermann (55) einen neuen Co-Trainer, der Nestor El Maestro ersetzt – er ist jetzt Cheftrainer bei Spartak Trnava.

LAOLA1-Bewertung: Auf der Trainerbank der Austria herrscht nach langer Zeit wieder einmal Kontinuität. Das sollte sich bezahlt machen. Fink genießt mannschaftsintern ein hohes Standing und ist auch bei der Klub-Führung unumstritten. Die Frage ist nur, wann er selbst Lust auf eine größere Liga hat.


SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION:

Rietzler Altmann Prantl Karper Wechtl Kastler Terler Nemetz
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg
2. Rapid Rapid Austria Austria Rapid Austria Austria Rapid
3. Austria Austria Rapid Rapid Austria Rapid Rapid Austria
4. Admira Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK LASK
5. Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK Sturm Sturm
6. LASK Admira Mattersburg Admira Admira Admira Admira Admira
7. Altach Altach Admira Mattersburg Mattersburg Mattersburg St. Pölten Mattersburg
8. St. Pölten Mattersburg St. Pölten Altach Altach Altach Altach Altach
9. Mattersburg St. Pölten Altach WAC WAC WAC Mattersburg WAC
10. WAC WAC WAC St. Pölten St. Pölten St. Pölten WAC St. Pölten

FAZIT

Erfrischend, dass sich auch diesmal zumindest ein Klub neben Salzburg traut, den Meistertitel als Ziel auszugeben. Es muss aber alles passen, damit die Veilchen den Salzburgern in dieser Saison tatsächlich bis zum Schluss Paroli bieten können - unmöglich ist es nicht. Allerdings ist der Kader nicht so breit aufgestellt, dass langfristige Ausfälle von Schlüsselspielern keine gröberen Probleme bedeuten würden. Der FAK muss die Saison nutzen, um vor der Rückkehr ins eigene Stadion Euphorie zu entfachen. Die Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben. Verhältnismäßig geht es derzeit nämlich ruhig zu bei den Violetten - die Klub-Führung und das Trainerteam sind unumstritten und wirken nach außen hin sehr harmonisch.


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