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Schlierenzauer: "Bin nicht Everybody's Darling"

Schlierenzauer:

Skisprungstar Gregor Schlierenzauer kann mit der extrem hohen Erwartungshaltung an seine Person wenig anfangen.

Eine Schwächeperiode habe jeder Topathlet schon einmal durchlebt, er habe solche Phasen bisher immer übertauchen können.

Außerdem werde er weiterhin vehement seine Meinung vertreten, auch wenn er sich damit nicht überall beliebt mache, so Schlierenzauer.

"Ich werde mich nicht verbiegen"

Er sei sich darüber im Klaren, dass er mit gewissen Aussagen polarisiere.

"Ich bin nicht Everybody's Darling, das ist mir bewusst. Ich werde mich aber nicht verbiegen. Ich bin so wie ich bin, ich bin manchmal vielleicht ein bisschen zu direkt mit den Antworten und manchmal für manchen auch im falschen Ton", meinte er.

Natürlich gebe es deswegen auch solche, die sogar froh sind, wenn es für ihn einmal nicht gut laufe. Schlierenzauer machen aber diejenigen Mut, die 'Mach dir keinen Kopf, du bist noch jung. Step by Step' als Parole ausgeben. "Und ich glaube, das geht. Das ist meine Ansicht."

Rückhalt so groß wie nie

Dieser Zuspruch bestätige ihn auf seinem Weg. Außerdem sei der Rückhalt im Team, derzeit so groß wie noch nie. "Und das gibt genauso Kraft und Motivation."

Er ist nicht beunruhigt, wenn es einmal nicht wie geschmiert läuft.

"Letztes Jahr habe ich es auch so gehabt, ganz so neu ist es auch wieder nicht. Im Training hat man das auch immer wieder, dass man Sprünge dabei hat, die nicht funktionieren. Es ist für mich eigentlich nichts Neues, aber für euch ist es total ungewohnt, das zeigt mir wieder, wie hoch bei mir die Latte in der Öffentlichkeit liegt", meinte der aktuell mit der richtigen Abstimmung kämpfende Weltcup-Rekordsieger vor Journalisten in Lillehammer.

Von ihm werde permanent ein Top-Drei-Ergebnis erwartet, was überzogen sei. "Das finde ich zäh, dieses Denken."

Der 24-jährige Tiroler verwies darauf, dass es keine Sportart gebe, in denen Topathleten nicht einmal einen Durchhänger von ein oder zwei Jahre haben.

"Für mich nicht so extrem"

Die Situation, dass gewisse Dinge im Training nicht funktionieren, habe er auch schon früher erlebt, nur habe er es bisher immer geschafft, es über einen gewissen Zeitraum im Wettkampf zu übertauchen, sagte Schlierenzauer.

"Darum ist diese Latte in der Öffentlichkeit so hoch. Für mich selber ist es nicht so extrem."

Seriensiege seien auf die Dauer sowieso nicht wirklich befriedigend, erst der Weg aus einem Tief zurück zum Erfolg sei wirklich erfüllend, betonte der Gewinner von 52 Weltcup-Bewerben.

"Schlussendlich ist es genau das, was den Sport ausmacht. Nur wenn ich eine Challenge löse, habe ich eine innere Zufriedenheit. Das richtige Leben, der richtige Sport ist Schweiß. Die Herausforderung, wenn man es dann geschafft hat, das ist die innere Befriedigung."