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Ein spätes Weltcup-Sieger-Debüt für Klapfer

Ein spätes Weltcup-Sieger-Debüt für Klapfer

Mit 29 Jahren ist Lukas Klapfer endlich der große Wurf gelungen.

Der Steirer feierte am Sonntag in Schonach seinen ersten Weltcupsieg in der Nordischen Kombination.

Der Team-Olympia-Dritte setzte sich nach dem dritten Platz im Springen und starker Leistung im 10-km-Langlauf eine Sekunde vor dem Japaner Akito Watabe und 2,3 Sekunden vor dem Norweger Jan Schmid durch.

119 Bewerbe hat es gebraucht

Bronze bei den Winterspielen in Sotschi 2014 war ein Karriere-Höhepunkt für Klapfer. Im Weltcup musste er lange auf einen Sieg warten, beim 120. Einzelbewerb klappte es.

Der zweite Rang von Seefeld 2009 war seine bisher einzige Podestplatzierung, im aktuellen WM-Winter war er zweimal disqualifiziert worden (Ausrüstung bzw. Frühstart), ein 29. und ein 27. Rang (Ramsau) waren die bisherigen Platzierungen.

In vergangenen Saisonen hatte der starke Läufer mehrfach seine Chance schon auf der Schanze vertan. Anders in Schonach. Dass ihm der Bakken (HS 102 m) liegt, hatte er im Vorjahr beweisen und diesmal bot er bereits in Training und Qualifikation starke Leistungen.

"Reserven für den Zielsprint"

"Im Vorjahr war ich mit dem vierten Platz knapp dran und habe es auf der Zielgeraden verspielt, heuer habe ich mir vorgenommen, auf der Ziellinie zu gewinnen", meinte Klapfer nach seinem Premierensieg.

Mit 15 Sekunden Rückstand auf den Norweger Haavard Klemetsen gestartet, führte der Eisenerzer bald eine Spitzengruppe an und setzte sich dann sogar ab. Ein Verfolgertrio mit dem schließlich viertplatzierten Bernhard Gruber (+3,4 Sekunden) kam aber wieder heran. "Das war mir gar nicht unrecht, ich konnte mich etwas erholen und hatte so noch Reserven für den Zielsprint", meinte Klapfer.

Nach dem enttäuschenden Teambewerb, in dem die Österreicher über Platz sechs nicht hinaus gekommen waren, sprach Cheftrainer Christoph Eugen von der "richtigen Antwort". Man habe gut analysiert und aufgelöst, die Sprungleistungen seien besser gewesen. "Lukas ist super gehüpft, und wenn man ganz vorne ist, ist alles möglich."

Auch Gruber ist zufrieden

Klapfer sprach von einem "unglaublichen Tag". Dass er sich den traditionellen Schwarzwaldpokal für seinen ersten Weltcupsieg ausgesucht habe, freue ihn enorm. "Heute hat alles zusammengepasst und ich bin überglücklich. Jetzt werden wir morgen direkt weiter nach Chaux Neuve fahren, dort noch eine gute Einheit springen und dann etwas regenerieren, bis es kommendes Wochenende weiter geht."

Auch Gruber, der als Zweiter Ende November in Ruka für den zuvor einzigen Stockerlplatz der ÖSV-Kombinierer in der WM-Saison gesorgt hatte, war mit seiner Leistung zufrieden. "Im Springen ist es gut gelaufen, ich konnte endlich mein Potenzial im Wettkampf abrufen. Dass ich es läuferisch drauf habe, wusste ich, und heute ging es mir viel besser auf als gestern."

Klapfer ist der fünfte aktive ÖSV-Sieger in der Kombination nach Mario Stecher (12 Erfolge), Christoph Bieler (6), Gruber (4) und Willi Denifl (1). Mehr Siege als Stecher haben Felix Gottwald (23) und Klaus Sulzenbacher (14) erreicht.