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Fak holt Massenstart-Gold, ÖSV geht leer aus

Fak holt Massenstart-Gold, ÖSV geht leer aus

Die ÖSV-Biathleten verlassen die Weltmeisterschaften in Kontiolahti (Finnland) ohne Erfolgserlebnis.

Nach dem fünften Platz in der Herren-Staffel am Samstag musste sich Simon Eder im abschließenden 15-km-Massenstartrennen mit dem 19. Platz (3 Fehlschüsse/+1:02,9) begnügen. Den Titel sicherte sich der seit 2010 für Slowenien startende, gebürtige Kroate Jakov Fak.

Fak setzte sich bei seinem zweiten WM-Titel nach dem 20-km-Einzelbewerb 2012 vor dem Tschechen Ondrej Moravec (+1,0) und dem Norweger Tarjei Bö (3,7) durch, die ebenfalls je einen Fehlschuss verzeichnet hatten.

Der 27-Jährige holte in der vierköpfigen Spitzengruppe auf der letzten Runde einen geringen Vorsprung heraus und gewann schließlich sicher vor dem Olympia-Dritten Moravec und Titelverteidiger Bö.

"Läuferisch hätte es gepasst"

Der siebenfache Champion aus Norwegen rehabilitierte sich nach schwacher Saison mit vier WM-Bronzemedaillen. Für den elffachen Einzel-Weltmeister Ole Einar Björndalen (41) blieb trotz fehlerlosen Schießens nur der vierte Rang (+10,2).

Vor dem letzten Schießen waren noch acht Athleten für die Medaillen in Frage gekommen. Da war auch Eder trotz eines Fehlers beim ersten Liegend-Schießen noch ganz vorne dabei. Denn mit zwei fehlerfreien Auftritten am Schießstand schob sich der 32-Jährige von der 22. an die dritte Position.

Doch beim letzten Stehend-Anschlag verfehlte der Saalfeldener zwei Scheiben, damit war die Chance dahin. "Ich habe gemerkt, dass die Frische im Kopf fehlt. Beim Schießen ist es mir heute nicht mehr so leicht von der Hand gegangen", meinte der enttäuschte Eder.

"Läuferisch hätte es gepasst, auch wenn die Beine schon extrem gebrannt haben. Die Staffel gestern hat einfach viel Kraft gekostet, aber da ist es den anderen nicht besser gegangen."

"Wie eine ausgelutschte Weißwurst"

Dominik Landertinger, der 2009 in diesem Bewerb Weltmeister gewesen war, musste sich nach ebenfalls drei Strafrunden mit dem 24. Platz (+1:28,5) begnügen. Er habe die Strapazen der vorangegangenen Rennen enorm gespürt und sich gefühlt "wie eine ausgelutschte Weißwurst", sagte der Tiroler.

Bei Olympischen Spielen hatten österreichische Biathleten zuletzt 2010 und 2014 je zwei Medaillen erobert, bei Weltmeisterschaften gingen sie nun schon zum dritten Mal in Folge nach 2012 und 2013 leer aus.

Das bisher letzte Edelmetall hatte der inzwischen zurückgetretene Christoph Sumann mit Bronze 2011 geholt.

Hauser überzeugt mit Rang 14

Bei den Damen hat das Massenstart-Rennen der Frauen über 12,5 km Walj Semerenko gewonnen. Nach 20 Treffern setzte sich die Ukrainerin am Sonntag vor der Deutschen Franziska Preuß (+6,2/1 Fehler) und der Italienerin Karin Oberhofer (12,6/2) durch. Lisa Theresa Hauser wurde ohne Schussfehler ausgezeichnete 14. (+1:21,0), Dunja Zdouc wurde 30.

Hauser sorgte mit Rang 14 für die beste Leistung der ÖSV-Damen bei diesen Titelkämpfen. Zu den großen Verliererinnen aus internationaler Sicht zählen die beiden Weltcup-Dominatorinnen Daria Domratschewa (BLR) und Kaisa Mäkäräinen (FIN). Domratschewa, die dreifache Olympiasiegerin von Sotschi, verlässt Kontiolahti ohne Medaille. Die Weißrussin wurde im Massenstart Vierte.

Nach einer Aufholjagd verließen sie auf der Zielgeraden die Kräfte, Oberhofer schnappte ihr noch Bronze weg. Mäkäräinen verpatzte schon mit drei Schussfehler liegend ihren Auftritt, womit die Bronzemedaille im Einzel die einzige Ausbeute für die Lokalmatadorin blieb.