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Die Analyse der Herren-Abfahrt

Die Analyse der Herren-Abfahrt

Und wieder bleibt nur Blech!

Österreichs Abfahrer fahren auch im zweiten Speedbewerb bei der Heim-WM am Podest vorbei. Wie schon im Super G reicht es nur zu Blech. Diesmal landet Klaus Kröll auf jenem Platz, den bei einer WM wohl kaum einer wirklich will.

Gold geht an Aksel Svindal, der sich sein fünftes WM-Gold in eindrucksvoller Manier sichert. Nach seiner Fahrt wusste er: "Ich kann es nicht besser." Und sonst auch niemand. Kein Wunder, bleibt Svindal doch nur 0,39 Sekunden über der virtuellen Ideal-Zeit.

Das und mehr gibt's in der LAOLA1-Analyse zur WM-Abfahrt:


ÖSV im Vergleich mit Poisson (Bronze):

Klaus Kröll lieferte sich mit David Poisson bis zur letzten Zwischenzeit ein Duell um Bronze. Vor dem Zielhang lagen die beiden gleichauf, auf den letzten Fahrsekunden war Kröll aber um 38 Hundertstel langsamer als der Franzose.

Matthias Mayer lag bis zur vierten Zwischenzeit auf Medaillenkurs, machte danach aber einen schweren Fehler, der ihm im Vergleich mit Poisson 0,74 Sekunden kostete. Auf Svindal verlor der Kärntner im fünften Abschnitt satte 1,15 Sekunden!

Die vierte Zwischenzeit ist die einzige, bei der einer der vier Österreicher in den Medaillenrängen lag: Matthias Mayer war an dieser Stelle Dritter. Klaus Kröll arbeitete sich nach schwachem Start bis zur Zielhang-Einfahrt auf Rang vier vor - eine weitere Steigerung sollte ihm nicht gelingen.

Poisson Kröll Mayer Franz Reichelt
1. 18,62 +0,09 -0,04 +0,08 +0,08
2. 16,05 -0,03 +0,01 +0,19 +0,07
3. 14,27 +0,01 +0,09 +0,33 +0,00
4. 24,42 +0,04 -0,24 +0,25 +0,22
5. 25,28 -0,11 +0,74 +0,21 -
6. 23,20 +0,38 +0,44 +0,74 -
Ziel 2:02,29 +0,38 +0,98 +2,30 -

Stände bei den Zwischenzeiten:

1. Zwischenzeit:

2. Zwischenzeit:
Läufer Zeit
1. Andrej Sporn (SLO) 18,40
4. Aksel Svindal (NOR) +0,15
6. Dominik Paris (ITA) +0,16
7. Matthias Mayer (AUT) +0,18
9. David Poisson (FRA) +0,22
16. Klaus Kröll (AUT) +0,31
20. Max Franz (AUT) +0,39

3. Zwischenzeit:
Läufer Zeit
1. Andrej Sporn (SLO) 34,42
2. Aksel Svindal (NOR) +0,13
3. Dominik Paris (ITA) +0,19
9. Matthias Mayer (AUT) +0,42
11. David Poisson (FRA) +0,45
12. Klaus Kröll (AUT) +0,51
24. Max Franz (AUT) +0,81

4. Zwischenzeit:
Läufer Zeit
1. Aksel Svindal (NOR) 48,68
2. Andrej Sporn SLO) +0,16
3. Dominik Paris (ITA) +0,20
5. David Poisson (FRA) +0,34
8. Matthias Mayer (AUT) +0,38
11. Klaus Kröll (AUT) +0,41
24. Max Franz (AUT) +1,03

5. Zwischenzeit:
Läufer Zeit
1. Aksel Svindal (NOR) 1:12,95
2. Andrej Sporn (SLO) +0,26
3. Matthias Mayer (AUT) +0,31
6. David Poisson (FRA) +0,51
7. Klaus Kröll (AUT) +0,62
23. Max Franz (AUT) +1,45

Abschnitts-Bestzeiten:
Läufer Zeit
1. Aksel Svindal (NOR) 1:38,18
2. Dominik Paris (ITA) +0,40
3. Andrej Sporn (SLO) +0,72
4. Klaus Kröll (AUT) +0,92
4. David Poisson (FRA) +0,92
11. Matthias Mayer (AUT) +1,46
21. Max Franz (AUT) +2,08

Svindal wusste nach seiner Fahrt: "Besser hätte ich es nicht machen können." Seine Konkurrenten auch nicht. Dem Norweger am nähesten kam Dominik Paris mit 0,46 Sekunden Rückstand.

Wie gut Svindals Fahrt war, zeigt der Vergleich mit der virtuellen Idealzeit: Da bleibt er nur 0,39 Sekunden drüber.

Auf zwei Abschnitten ist er Schnellster, wirklich verloren hat er auf keinem Abschnitt.

ÖSV-Durststrecke in Speedbewerben:

Bestzeit Svindal
1. 18,40 (Sporn) +0,15 (4.)
2. 16,00 (1.)
3. 14,11 (Keppler) +0,02 (2.)
4. 24,20 (Mayer) +0,07 (2.)
5. 25,23 (1.)
6. 22,99 (Defago) +0,15
Idealzeit +0,39

Eigentlich unglaublich, aber wahr: Österreich wartet seit 2003 auf eine Speed-Medaille bei einem Großereignis. Seither gab es bei mittlerweile fünf Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen weder in Abfahrt, noch im Super G einen ÖSV-Sieg.

In der Abfahrt fährt Österreich seit Olympia 2006 einer Medaille hinterher! Das letzte Edelmetdall holte Michael Walchhofer in Sestriere mit Silber.