Zettel ärgern Fehler

Sie wurden nach hinten durchgereicht wie etwa Kathrin Zettel, die sich am Ende auf Platz 15 wiederfand. "Typisch Levi. Fehler im Flachen sind fatal und wenn dann auch noch Wind dazukommt, ist es fast schon ein wenig gemein", ärgerte sich die Niederösterreicherin.

Nur Zettel, Nicole Hosp (13.), Alexandra Daum (19.) und eben Ager punkteten diesmal für die ÖSV-Damen.

"Es war aber nicht nur der Wind. Einige sind auch im Steilen nicht optimal gefahren", wollte Neo-Damenchef Jürgen Kriechbaum aber keine Ausreden hören.

Shiffrin mit zwei Mal Laufbestzeit

In der Tat bewies speziell das Podium mit Shiffrin vor Höfl-Riesch und Maze, dass auch für die Asse alles möglich gewesen war.

Vor allem Shiffrin unterstrich eindrucksvoll, dass sie im Slalom weiter das Maß der Dinge ist. Nach klarer Halbzeit-Führung fuhr die Weltmeisterin und Weltcupsiegerin auch im Finale Bestzeit und so ihren fünften Weltcupsieg locker nach Hause.

Serie fortgesetzt

Shiffrin hatte im Vorjahr gleich beim Levi-Debüt Platz drei belegt und am Ende der Saison vier der letzten sieben Weltcupslaloms gewonnen. Daran schloss sie nun in Finnland nahtlos an.

In den USA haben jetzt nur noch Tamara McKinney (9) und Kristina Koznick (6) mehr Slaloms gewonnen als der Teenager aus Eagle-Vail.

Nach dem Siegen von Lindsey Vonn 2008 und nun Shiffrin sind die USA damit die erste Nation mit zwei verschiedenen Levi-Siegerinnen.

Verpatztes Schild-Comeback

Daneben ging hingegen das Comeback von Marlies Schild, die in Levi ihr erstes Weltcuprennen nach exakt elf Monaten bestritt.

Nur drei Gruppe-Eins-Läuferinnen schieden schon in Lauf eins aus, zwei davon waren mit Schild und Vizeweltmeisterin Michaela Kirchgasser Österreicherinnen. Beide wurden vor dem Out zudem ebenfalls schon im oberen Flachteil "verblasen".

Schild fädelte danach im Steilen ein, für Kirchgasser kam nach einem Schlag gegen den Ski das Aus.

"Ich verliere normal auf 17 Sekunden nicht sieben Zehntel", machte Schild klar, dass der Wind auch bei ihr böse dreingepfuscht hatte. Kirchgasser war überzeugt: "Das waren nicht die fairsten Bedingungen."

Jugend nützt Gunst der Stunde

Trotzdem hatte die Rennjury keinen Grund gesehen, den Start nach hinten zu verlegen. Damit nutzten viele junge Fahrerinnen mit höchsten Startnummern die Gunst der Stunde.

Während die 20-jährige Deutsche Marina Wallner (Nummer 63) ihren sensationellen dritten Platz zur Halbzeit noch verspielte und 16. wurde, doppelte Ager nach.

Zur Halbzeit Fünfte, ließ die junge Tirolerin im Finale noch eine Konkurrentin hinter sich und wurde Vierte.

"Ein Aufwecker"

"Ich bin sprachlos. Daheim habe ich im Zimmer die Fanposter von Maria und Marlies aufgehängt, jetzt stehe ich plötzlich neben ihnen auf dem Podium", meinte die seit fünf Tagen 18-jährige B-Kader-Läuferin aus Söll, die sich erst in der internen Qualifikation den Startplatz für ihr erstes Weltcuprennen gesichert hatte.

Der Teenager gab sich aber auch fair: "Natürlich waren heute einige der vorderen Läuferinnen benachteiligt. Aber ich und einige andere haben eben die Gunst der Stunde genützt", erklärte die Atomic-Pilotin, die nach einigen Solo-Jahren längst wieder zum ÖSV zurückgefunden hat.

Damenchef Kriechbaum sah die Spitzenplatzierung der Nachwuchsläuferin vor allem in einer Hinsicht als doppelt positiv an: "Das war ein g'scheiter Aufwecker für die Anderen."