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Hirscher greift nach der Führung im Gesamtweltcup

Hirscher greift nach der Führung im Gesamtweltcup

So nahe waren sich König Fußball und der Ski-Weltcup wohl noch nie.

Wenn am Dienstag das City-Event in Moskau über die Bühne geht, können Athleten und Fans gleichzeitig einen Blick auf das nahegelegen Lushniki-Stadion werfen.

Dieses steht nur 300 Meter entfernt und wartet kurz nach dem Alpin-Bewerb mit dem Champions-League-Kracher zwischen ZSKA Moskau und Real Madrid auf.

Hirscher greift nach der Führung

Marcel Hirscher wird daran freilich keinen Gedanken verschwenden, für den Salzburger geht es um die Führung im Gesamtweltcup.

Das Überstehen des Achtelfinales und damit ausgelobte 30 Punkte reichen ihm wohl bereits, um Platz eins zu übernehmen.

Der voranliegende Kroate Ivica Kostelic verzichtet auf die Teilnahme beim Parallel-Event verletzungsbedingt, der Schweizer Beat Feuz müsste bei einem vorzeitigen Ausscheiden Hirscher schon gewinnen, um sich wieder in die Pole Position zu katapultieren.

Nach dem Doppelsieg in Bansko hält Hirscher bei einer Quote von 68,3 Punkten pro gefahrenem Rennen.

Entscheidung fällt in Schladming

13 Saisonbewerbe stehen noch auf dem Programm, das Top-Trio Kostelic (1.043), Hirscher (1.025) und Feuz (973) will auch weiterhin für Spannung im Kampf um die große Kristallkugel sorgen.

Die Entscheidung wird wohl erst in der Finalwoche in Schladming fallen, möglicherweise im allerletzten Rennen, dem Slalom am Sonntag.

Ein Sieg steht bereits zu Buche

In Moskau hat Hirscher bereits im November 2009 einmal gewonnen, dies war aber ein reiner Promotion-Bewerb. Nach dem Sieg von Kostelic in München 2011 werden nun ein weiteres Mal Weltcuppunkte in einem City-Parallel-Event vergeben, gefahren wird auf einer 60 m langen Rampe.

"Das ist eine super Geschichte und hat Zukunft. Für den Zuschauer daheim ist es normalerweise schwer zu sehen, wer schneller ist. Beim Parallelbewerb und dem Kampf Mann gegen Mann sieht man die Fehler und warum jemand einen Meter verliert."

2009 gewann Marcel Hirscher den Promotion-Bewerb in Moskau

Super-G-Teilnahme weiter ungewiss

Über ein Antreten in den beiden Super-G diese Woche in Crans Montana hat Hirscher noch keine Entscheidung gefällt, er macht dies auch nicht vom Ausgang des Moskau-Bewerbes abhängig.

"Mal sehen, wie sich der körperliche Zustand entwickelt, es ist schon sehr anstrengend. Wenn ich genug Substanz habe, dass ich am Sonntag einen halbwegs vernünftigen Riesentorlauf fahren kann, fahre ich davor Super-G. Ich würde das gerne, aber die Prioritäten liegen auf den Stärken."

Seine Ziele sind die kleinen Kristallkugeln im Slalom und Riesentorlauf, herumspekuliert wird aber nicht. "Ich muss gut fahren, das ergibt dann super Resultate", lautet die Vorgabe.

Viele Athleten verzichten auf den Trip

Die Moskau-Teilnehmerfelder bei Damen und Herren setzen sich jeweils aus den Top-15 der Weltrangliste zusammen, für Russland gibt es je eine Wildcard.

Da mehrere Athleten auf den Kurz-Tripp nach Russland verzichten, darunter der Schweizer Didier Cuche, der US-Amerikaner Bode Miller, aber auch die Österreicher Benjamin Raich und Hannes Reichelt, rutschen schlechter gereihte nach.

Hirscher führt ÖSV-Aufgebot an

Für Österreich sind Hirscher, Romed Baumann, Mario Matt und Philipp Schörghofer am Start sowie Elisabeth Görgl, Anna Fenninger, Marlies Schild, Kathrin Zettel, Michaela Kirchgasser und Nicole Hosp.

Die ersten zehn der Damen-Weltrangliste sind geschlossen vertreten, angeführt von der US-Amerikanerin Lindsey Vonn.

Görgl hat gute Erinnerungen

Vonn holte sich am vergangenen Wochenende mit Platz drei in der Abfahrt in Krasnaja Poljana/Sotschi hinter der Deutschen Maria Höfl-Riesch die Kristallkugel und ließ ihr tags darauf eine weitere in der Super-Kombination folgen. Der Bewerb fand wegen schlechter Pistenpräparierung allerdings nicht statt.

Die Abfahrtszweite Görgl, die am Montag ihren 31. Geburtstag feierte, hat gute Erinnerungen an den Parallelbewerb vor einem Jahr in München, als sie hinter der Schwedin Maria Pietilä-Holmner und der Slowenin Tina Maze Dritte wurde.

Das sind die Teilnehmerfelder:

HERREN (Reihung laut Ranking in der Weltrangliste): Marcel Hirscher (AUT), Beat Feuz (SUI), Aksel Lund Svindal (NOR), Romed Baumann (AUT), Ted Ligety (USA), Adrien Theaux (FRA), Andre Myhrer (SWE), Christof Innerhofer (ITA), Alexis Pinturault (FRA), Christian Deville (ITA), Felix Neureuther (GER), Mario Matt (AUT), Stefano Gross (ITA), Steve Missilier (FRA), Philipp Schörghofer (AUT). Wildcard: Alexander Khoroshilov (RUS)

DAMEN (Reihung laut Stand im Gesamtweltcup): Lindsey Vonn (USA), Maria Höfl-Riesch (GER), Tina Maze (SLO), Elisabeth Görgl (AUT), Julia Mancuso (USA), Anna Fenninger (AUT), Marlies Schild (AUT), Viktoria Rebensburg (GER), Kathrin Zettel (AUT), Tessa Worley (FRA), Michaela Kirchgasser (AUT), Daniela Merighetti (ITA), Nicole Hosp (AUT), Anja Pärson (SWE), Federica Brignone (ITA). Wildcard: Anna Sorokina (RUS)

(Ausfälle und Absagen berücksichtigt, Stand jeweils Montagmittag)

PUNKTEVERTEILUNG: Die Rennen werden im K.o-System ausgetragen und es gibt bereits fürs Antreten Punkte. Die Verlierer der ersten Runde (Achtelfinale) erhalten 15 Zähler, jene der zweiten (Viertelfinale) 30. In einem Großen und Kleinen Finale werden die Top Vier ermittelt, auf dem Konto des Siegers werden 100 Punkte, auf jenem des Zweiten 80, des Dritten 60 und des Vierten 50 Punkte gutgeschrieben.

PREISGELD: Sieg 40.000 Schweizer Franken - Platz zwei 30.000 - Platz drei 20.000 - Platz vier 10.000.