news

Beaver Creek: Gratis schauen und Cheerleader

Beaver Creek: Gratis schauen und Cheerleader

Exakt 100 Tage sind es vom Start des Weltcups am Samstag in Sölden bis zum Beginn der 43. alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2015 in Vail/Beaver Creek (2.-15. Februar).

Die Amerikaner, die nach 1989 und 1999 zum dritten Mal Ausrichter einer Alpin-WM sind, sind perfekt im Plan und melden etwas mehr als drei Monate vor der Veranstaltung: alles bereit.

Weltcup im WM-Look

Zuletzt wurde im Zielstadion bereits am Aufbau mächtiger Tribünen gearbeitet, die Platz für rund 8.800 Zuschauer bieten werden.

Auch ein Großteil des Broadcasting-Centers soll bis zum Herren-Weltcup Anfang Dezember fertig sein, das neue Pressezentrums "Talons" im Red Tail Stadium war schon im Vorjahr fertiggestellt worden.

Bereits beim Weltcup wird sich der Zielbereich der berühmten "Raubvogelpiste" in den Rocky Mountains im WM-Look präsentieren.

"Verzierung der Torte" fehlt noch

Bekannt ist auch schon der von Country-Star Steve Azar geschriebene WM-Song ("Fly"), der am Samstag publiziert wird. Der WM-Slogan lautet: "Dream it. Live it. Share it." (Träume es, lebe es, teile es).

"Organisatorisch sind wir voll im Plan, das Wichtigste ist erledigt", sagte OK-Präsidentin Cecilia Folz von der zuständigen Vail Valley Foundation (VVF) in Sölden stolz. "Was fehlt, ist die Verzierung der Torte", ergänzte Folz.

Gratis-WM

Die insgesamt fünfte Alpin-WM in den USA (1950 fand sie in Aspen statt, 1960 war Olympia/WM in Squaw Valley) ist nach sieben Weltmeisterschaften in Folge in Europa die erste seit 1999 in Nordamerika.

Und in vielfacher Hinsicht natürlich anders als andere Weltmeisterschaften. Sie unterscheidet sich auch deutlich von jener 2013 in Schladming.

Waren in Österreich die Zuschauer-Tickets eine Haupt-Einnahmenquelle, sind in Colorado sowohl Transport als auch das Zuschauen für die Fans gratis.

Cheerleader sorgen für Stimmung

Das und auch die erstmals landesweite Live-Ausstrahlung der Rennen im TV sollen die Popularität des Skisports in den USA steigern.

Das Umfeld wird "amerikanisch" und laut Folz dank Cheerleader und Co. eher an Football, denn an Skirennen erinnern. Am Tag vor dem WM-Beginn steigt in Phoenix auch die 49. Super Bowl.

US-Team hat viel zu verteidigen

Für die Amerikaner ist eine Heim-WM ein seltenes und damit umso bedeutenderes Ereignis. Dazu kommt, dass die vom Österreicher Patrick Riml geführten Amerikaner 2013 die erfolgreichste Nation waren, vor allem dank der drei Goldenen von Ted Ligety.

Mit Bode Miller sowie den beiden Lokalmatadorinnen Mikaela Shiffrin und Lindsey Vonn haben die Gastgeber weitere Super-Stars in ihren Reihen.

Insgesamt wird Vail/Beaver Creek über gleich drei Medien-Zentren verfügen. Das Wichtigste (Talons) im Zielbereich, eines im Tal-Ort Avon an der Interstate 70, das dritte in Vail, wo der Teambewerb sowie die Siegerehrungen stattfinden.

In Vail, das bisher stets WM-Hauptort gewesen war, befindet sich auch das "Österreich-Haus". Im Gasthaus des österreichischen Pioniers Pepi Gramshammer, einem der Mitbegründer von Vail, werden wie schon zuvor die rot-weiß-roten Erfolge gefeiert.

Verbesserung der Infrastruktur

90 Prozent der Rennen finden 2015 aber im 18 Kilometer entfernten Beaver Creek statt, weil dort die wesentlich anspruchsvolleren Pisten "Birds of Prey" (Herren) und "Raptors" (Damen) liegen.

Um die Kapazität zu steigern, wurde ein neuartiger (Doppelmayer-)Lift gebaut, der wechselweise aus Sesseln und Gondeln besteht. Dank der "Chondola" sollen Zuschauer noch schneller und per Ski in den Zielraum gelangen können.

Endlich zweispurig und asphaltiert ist nun auch die steile Bus-Zufahrt in das auf 2.726 m Seehöhe liegende Ziel.

Dank Ausbau der Infrastruktur können dort nun auch ausländische Gäste endlich störungsfrei telefonieren. Shiffrin ist überzeugt: "Die WM wird spektakulär. Ich kann es kaum noch erwarten."