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Die Schulter ist okay, die Gefühlswelt durcheinander

Die Schulter ist okay, die Gefühlswelt durcheinander

Romed Baumann hat die Nachricht vom Tod von Teamkollege Björn Sieber besonders hart getroffen, waren die beiden doch einige Male Zimmerkollegen.

„Das war immer eine Riesenhetz'“, kann der Tiroler nicht glauben, dass der 23-Jährige „aus dem Nichts“ aus dem Leben gerissen wurde.

Natürlich, sagt Baumann, fällt es angesichts der Tragödie um den jungen Vorarlberger schwer, zur Tagesordnung über zu gehen und also am Sonntag einen Riesentorlauf zu fahren.

„Aber wir fahren alle für Björn!“

Schmerzfrei dank Adrenalin

Ob der Hochfilzener überhaupt wird starten können, war lange unklar.

Die Schleimbeutelentzündung in der Schulter macht Baumann nach wie vor zu schaffen.

Aber die letzten Trainings vor dem Weltcup-Auftakt konnte er zumindest schmerzfrei absolvieren.

Zwei physiotherapeutischen Einheiten pro Tag sei Dank.

„Die Schulter ist jetzt okay, aber nicht überragend. Aber wenn ich am Start stehe, wird das Adrenalin dafür sorgen, dass ich nichts spüre.“

Keine optimalen Voraussetzungen

Der Tod des Teamkollegen und die Verletzung wären schon Grund genug, um die Latte für das erste Rennen der Saison nicht allzu hoch zu legen.

Bei Romed Baumann kommen auch noch ein Markenwechsel – von Salomon zu Blizzard – und deutlich weniger Schneetage als die Konkurrenz erschwerend hinzu.

„Im Vergleich zu den Kollegen bin ich noch nicht hundertprozentig in Form. Aber ich hoffe, dass das noch wird, bis zu den nächsten Rennen ist ja noch ein Monat Zeit“, lächelt der 26-Jährige.

Es ist nur ein kurzes Lächeln, aber das ist in diesen schweren Stunden mehr wert als jeder Sieg.

 

Stephan Schwabl