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SPLITTER: Sternekoch und Wölfe zu Gast in Sotschi

SPLITTER: Sternekoch und Wölfe zu Gast in Sotschi

Mehr Silber geht fast nicht. Mit dem zweiten Platz in der Staffel-Entscheidung der Nordischen Kombination gewann Björn Kircheisen die elfte Silbermedaille seiner Karriere bei Großereignissen. Dem Deutschen haftet seit Jahren der Ruf an, einfach nicht gewinnen zu können. Dass der mittlerweile 30-Jährige, der auch "Silbereisen" genannt wird, die Silberplaketten abonniert hat, könnte man seiner Herkunft zuschreiben. Er stammt aus dem Erzgebirge, wo früher Silbererz gefördert wurde.

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Nach 24 Monaten Wildwuchs kommt bei Ski-Freestyler Anton Grimus der Bart wieder ab. Der Australier will einen Tag vor der Olympia-Schlussfeier in Sotschi für einen guten Zweck zum Rasierer greifen. Mit der Aktion will der 24-Jährige Spenden für die Stiftung seines Teamkollegen Scott Kneller zugunsten bedürftiger Jugendlicher sammeln. Nach Angaben der Internetseite der Stiftung hat Grimus schon umgerechnet mehr als 7.700 Euro von Gönnern in Aussicht. Und ohne Bart sehe Grimus ohnehin viel besser aus, meint Kneller: "Die Ladys werden schwach, wenn der Bart erstmal ab ist."

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Für ihren Sport hat die belgische Ski-Freestylerin Katrien Aerts das Leben in vier festen Wänden aufgegeben. "Ich kann mir kein Haus mieten, weil ich nie zu Hause bin und es zu viel Geld kostet, also habe ich mir einen Wohnwagen gekauft", erklärte die 37-Jährige in Sotschi. Ohne Internet und ohne Fernsehen lebt Aerts an einem See in der Nähe der flämischen Stadt Maaseik. "Das ist billig, und ich kann mein ganzes Geld fürs Skifahren ausgeben", sagte die Halfpipe-Artistin. Trainieren aber muss sie im Ausland, die belgische Berglandschaft ist dafür untauglich.

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US-Skifahrerin Julia Mancuso hat bei den Winterspielen die Ski gegen das Surfbrett getauscht. "Es gibt richtig coole Wellen in Sotschi", berichtete Mancuso nach ihrem Ausflug an den Strand der Olympia-Stadt. "Das hat mein Olympia-Feeling komplett gemacht", freute sich die Bronzemedaillengewinnerin in der Super-Kombination.

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Fernseh- und Sternekoch Johann Lafer hat am Mittwochabend im Österreich-Haus für zahlreiche rot-weiß-rote Medaillengewinner aufgekocht. Anna Fenninger, Matthias Mayer und Co. ließen sich u.a. ein Beef Tartare, ein Rinderfilet und Buchteln mit Glühweinbeeren schmecken.

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Tschechien ist vor den abschließenden Staffeln mit fünf mal Edelmetall völlig überraschend gleichauf mit Norwegen die erfolgreichste Biathlon-Nation. "Fünf Medaillen, das hätte vorher niemand erwartet. Das ist großartig für Tschechien", betonte Ondrej Moravec nach dem Silbergewinn mit der Mixed-Staffel. Moravec hatte zuvor schon Silber (Verfolgung) und Bronze (Massenstart) geholt. Auch Gabriela Soukalova (2. im Massenstart) und Jaroslav Soukup (3. im Sprint) hatten schon zugeschlagen. Eine Goldene fehlt den Tschechen aber noch, davon hat Norwegen bereits deren drei.

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Das Duell um die erfolgreichste Langlauf-Nation hat gemessen an der Medaillenzahl Schweden bereits für sich entschieden. Das Dreikronen-Team hält vor den zwei letzten Rennen am Wochenende bei elf Medaillen (2 - 5 - 4), Erzrivale Norwegen bei acht (4 - 1 - 3). Marit Björgen, Petter Northug und Co. können aber zumindest in der Goldwertung nicht mehr überholt werden. Alles andere als zwei weitere Siege am Samstag (30 km Damen) und am Sonntag (50 km Herren ) wäre für die schon in den Staffeln schwer geschlagenen Norweger aber ohnehin nur eine weitere Enttäuschung.

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Nach Olympia ist für Biathletin Lisa Theresa Hauser vor der Junioren-WM in Presque Isle. Die 20-Jährige hat davor aber noch eine bittere Strafrunde aus der Mixed-Staffel zu verdauen. "Ich muss das wegstecken, jetzt kommt Amerika, da brauche ich keine Strafrunde mehr. Ich weiß, dass ich noch viel und hart zu arbeiten habe, aber Olympia war eine wichtige Erfahrung und in vier Jahren schaut es sicher schon ganz anders aus." Viel Zeit zum Verarbeiten bleibt ihr aber nicht, denn nach der Heimreise am Donnerstag geht es schon am Sonntag wieder Richtung USA, wo die mehrfache Nachwuchs-WM-Medaillengewinnerin am 1. März ihren ersten Wettkampf hat.

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Der Organisationschef der Olympischen Spiele 2020 in Tokio hat Eiskunstläuferin Mao Asada heftig kritisiert. Sie versage immer in den wichtigsten Momenten, sagte der frühere japanische Premierminister Yoshiro Mori. Die zweifache Weltmeisterin war im Kurzprogramm der Winterspiele von Sotschi im Kurzprogramm beim dreifachen Axel gestürzt und nur auf Rang 16 gelandet. Asada gewann vor vier Jahren Silber in Vancouver. Mori meinte, sie hätte nicht am Teamwettbewerb teilnehmen sollen. Auch da hätten ihre Nerven versagt und eine Medaille für Japan verhindert. Für seine Kommentare ist der 76-Jährige schon oft kritisiert worden.

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US-Rodlerin Kate Hansen hat im olympischen Dorf überraschenden Besuch bekommen. "Wolf in my hall?!?" twitterte die Athletin am Donnerstag und stellte ein 18-sekündiges Video in den Kurznachrichtendienst ein. Darauf ist in verwackelten Bildern ein Wolf zu sehen, der friedlich über den Gang schleicht. Hansen filmte das Tier aus einem Versteck hinter ihrer Zimmertür. Das Twitter-Konto @SochiProblems ist vor allem durch Berichte über Baumängel und andere Probleme am Rande der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi bekannt geworden. Der Account hat bereits mehrere hunderttausend Anhänger.