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"Vom Ranking her sind wir Favoriten"

Schauplatz Südstadt, einen Tag vor der Abreise nach Kasachstan:

Österreichs Davis-Cup-Team, das in den vergangenen Tagen von den Australian Open zurückgekehrt ist, bereitet sich auf den nächsten Trip vor.

Eben haben Jürgen Melzer und Co. den Jetlag von "Down Under" überstanden, nun geht es am Freitag zum Weltgruppen-Erstrunden-Treffen vom 1. bis 3. Februar nach Astana in Kasachstan.

Knowle und Peya dabei

Die rot-weiß-rote Equipe schlägt sich seit Mittwoch im Leistungszentrum Südstadt auf Sand für den Auswärts-Länderkampf ein, schon am Freitag erfolgt wegen der neuerlichen Zeitumstellung (fünf Stunden Differenz) die Anreise.

ÖTV-Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel nimmt neben Melzer auch Andreas Haider-Maurer als zweiten Einzelspieler sowie die Doppel-Asse Alexander Peya und Julian Knowle mit.

Erstmals als Sparringpartner dabei sind Dominic Thiem sowie der jüngere Bruder von Jürgen Melzer, Gerald.

"Der Jetlag ist der Grund für die frühe Anreise. So können wir am Samstagnachmittag eine gemütliche Trainingseinheit vor Ort absolvieren und haben eine gute Woche Zeit. Die Spieler sind es gewohnt", strahlte Trimmel am Donnerstag in der Südstadt Zuversicht aus.

Trimmel selbst war bei den Australian Open vor Ort, hat die Kasachen beobachtet, war aber auch bei Matches und Trainingseinheiten der Österreicher dabei.

Trimmel sieht Vorteil

Bei Michail Kukuschkin, der aktuellen Nummer 105 der Welt und Nummer eins der Gastgeber, habe man dessen Hüft-Operation vom vergangenen Herbst noch bemerkt. Allerdings hat dieser noch drei weitere Wochen Zeit gehabt, fit zu werden.

Trimmel sieht in seinem Team auf Sand bei "best of five" "ein bisschen einen Vorteil". Trimmel ist wie immer vorsichtig, zumal er weiß, dass die Kasachen mit Andrey Golubev und Jewgeni Korolew auch zwei Spieler im Team haben, die an einem guten Tag weit stärker als ihr Ranking es aussagt spielen können.

"Vom Ranking her ja, das kann man nicht wegdiskutieren, - wenn bei uns alles gut läuft, ist es schwer, uns zu schlagen."

Melzer mit breiter Brust

Ähnlich sieht es auch Jürgen Melzer: "Ich glaube nicht, dass man da um den heißen Brei herumreden soll. Wenn wir unsere Leistungen dort abrufen, dann werden wir die drei Punkte zusammenbringen."

Der 31-jährige Niederösterreicher, einziger Top-100-Spieler in Astana, fühlt sich gut. "Ich habe einen passablen Saisonstart hingelegt. Da habe ich schon einige schlechtere gehabt in den letzten Jahren", meinte Melzer lächelnd.

Vor allem Golubev sei aber ein Spieler, der "an einem Tag so gut wie jeden schlagen kann. Aber das haben sie in den letzten Monaten nicht unter Beweis gestellt."

Premiere in Kasachstan

Für Melzer ist dieser Länderkampf, der das zweite Weltgruppen-Viertelfinale in Folge bringen soll, in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes.

Nicht nur, dass er erstmals in Kasachstan spielt (wie abgesehen von Alex Peya das gesamte Team), vor allem die Teilnahme seines kleinen Bruders als Sparringpartner freut ihn.

"Das ist natürlich auch etwas sehr Schönes. Als Gerald angefangen hat zu spielen, hat man davon halt immer gesprochen. Jetzt ist es einmal als Trainingspartner, vielleicht geht es sich irgendwann für das Team aus. Wir haben eh selten Zeit füreinander."

Sand macht Freude

Mit dem von den Kasachen gewählten Belag hat vor allem Andreas Haider-Maurer besonders viel Freude.

"Ich freue mich. Es ist Sand, darauf fühle ich mich ganz wohl. Vom Ranking her sind wir Favoriten, aber es wird eng", bleibt der Niederösterreicher vorsichtig. "Man weiß, dass die Spieler schon weit besser gereiht waren und gefährlich sind."

Dennoch haben Melzer und Co. sehr gute Chancen, ein Jahr nach dem Heimsieg über Russland (Aus im Viertelfinale in Spanien) neuerlich unter die besten acht Nationen einzuziehen.