Peya: Ich habe es gelesen. Diese Vergleiche mit früher hinken einfach immer. Das Tennis hat sich so stark weiter entwickelt. Es heißt immer, dass Single-Spieler mehr Doppel spielen müssen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass bis auf die absoluten Top-Stars eh schon alle Spieler auch im Doppel spielen. Die ganz großen Stars können es nicht, weil die Belastung im Single zu groß ist. Die haben über das ganze Jahr gesehen einfach zu viele Matches. Ob die dann besser Doppel spielen würden oder nicht – diese Frage ist ganz einfach nicht zu beantworten. Ich finde es schade, dass so jemand das Tennis schlecht reden muss. Aber dafür ist McEnroe ja bekannt, dass er hin und wieder einen raushaut.

LAOLA1: Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich das Doppel dank der neuen Regeln schließlich auch bei den Turnieren sehr positiv entwickelt.

Peya: Genau, das finde ich auch. Das war schön zu sehen, dass die Stadien auf einmal wirklich alle voll waren und eine super Stimmung herrschte. McEnroe hat ja auch gesagt, er wisse gar nicht mehr, was da überhaupt gespielt wird. Heutzutage spielen einfach viele von der Grundlinie. Das ist nun mal die Entwicklung des Tennis. Das schaut für ihn vielleicht eigenartig aus, aber so einfach ist es nicht.

LAOLA1: Habt ihr euch nach Ende der letzten Saison Punkte überlegt, bei denen ihr euch besonders verbessern wollt?

Peya: Es gibt immer etwas zu verbessern. Wir könnten beim Aufschlag sicher mehr freie Punkte machen. Wobei das jetzt auch nicht unbedingt unser Spiel ist, voll auf erste Aufschläge zu gehen, da wir mehr auf Percentage spielen. Da ist sicher noch Spielraum nach oben. Ansonsten gibt es viele Kleinigkeiten wie zum Beispiel die Abstimmung am Netz, die noch verfeinert werden könnte. Im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Fundament, an dem wir keine großen Sachen mehr verändern müssen. Das war möglicherweise auch der Schlüssel zu unserer konstanten Saison. Wir haben einfach viele gute Ergebnisse abgeliefert. Davon profitieren wir auch 2014, weil wir nie punktuell einen Druck haben, extrem viele Punkte auf einmal zu verlieren.

LAOLA1: Diese konstante Spielweise ist im Doppel sicherlich auch beim Champions-Tiebreak hilfreich, bei dem nur wenige Punkte die Entscheidung bringen.

Peya: Mit Sicherheit. Gerade bei dieser Zählweise ist es nicht sehr einfach, so konstant gut zu spielen, wie wir das gemacht haben. Das war schon besonders. Da müssen wir natürlich schauen, dass wir das aufrecht erhalten.

LAOLA1: Im April kämpft Österreich in der Europa/Afrika-Zone gegen die Slowakei oder Lettland um den Aufstieg in die Weltgruppe. Wie schätzt du die Chancen ein?

Peya: Das kann man nie sagen. Zuerst müssen wir die Slowakei oder Lettland schlagen und dann müssen wir mal schauen, gegen wen es im September in den Weltgruppen-Playoffs geht. Das kann ein richtiger Brocken werden. Das Ziel ist aber auf jeden Fall der Wiederaufstieg. Wir haben das Team dazu, wenn alle fit und mit an Bord sind. Da sind wir sowohl im Einzel als auch im Doppel gut besetzt. Da müssen wir uns vor kaum jemandem in die Hosen machen. Die Slowakei schätze ich gegen Lettland als leichten Favoriten ein. Lettland ist eine „One-Man-Show“ mit Ernests Gulbis. Der müsste das aber auch an drei Tagen beweisen. 

Das Gespräch führte Christian Frühwald