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Ciolek Überraschungssieger bei Chaos-Klassiker

Ciolek Überraschungssieger bei Chaos-Klassiker

Der Deutsche Gerald Ciolek hat am Sonntag bei der 104. Auflage von Mailand-San Remo seinen bisher größten Erfolg gefeiert.

Der U23-Radweltmeister von Salzburg 2006 setzte sich bei dem Klassiker im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe vor dem Top-Favoriten Peter Sagan (Slowakei) und dem Schweizer Fabian Cancellara (Sieger 2008) durch.

Der Steirer Bernhard Eisel sprintete in der Verfolgergruppe auf den zehnten Rang.

Großer Erfolg für südafrikanisches Team

Sprint-Spezialist Ciolek hat sich nach Erfolgen in Österreich zu Beginn seiner Karriere (u.a. zwei Etappensiege bei der Rundfahrt 2008) auch durch Siege u.a bei der Vuelta einen Namen gemacht. Am Sonntag verhalf der 26-Jährige seinem neuen südafrikanischen Rennstall MTN-Qhubeka zum ersten großen Erfolg.

Qhubeka ist eine Freiwilligen-Organisation, die Kindern in ländlichen Gemeinden Fahrräder zur Ermutigung von deren sozialen und Umwelt-schützenden Einsatz schenkt.

Autotransfer wegen Schneefalls

Sagan hatte auf der langen Zielgeraden den Sprint angezogen, doch Ciolek fing den dreifachen Etappensieger der Tour de France 2012 nach gesamt 255 Kilometern noch knapp ab. Das Rennen war wegen Schneefalls auf dem Turchino-Pass unterbrochen und nach einem Autotransfer 43 Kilometer später fortgesetzt worden.

Rund 50 Kilometer vor dem Ziel präsentierte sich das Team Sky mit Eisel an der Spitze und jagte erfolgreich eine Ausreißergruppe. Topfahrer Edvald Boasson Hagen (NOR) fiel zwar zurück, doch dank des britischen Meisters Ian Stannard (Etappensieger 2011 in Schladming), der mit dem Franzosen Sylvain Chavanel ausriss, war auch im Finish ein schwarzes Sky-Trikot an der Spitze vertreten.

Eisel mit starker Leistung

In der Abfahrt vom Poggio, dem finalen Anstieg, führte Sagan ein Verfolger-Quartett heran, Stannard musste sich mit dem sechsten Platz hinter Chavanel und Luca Paolini (ITA) begnügen. Eisel mischte im Sprint der 14 Sekunden zurückliegenden Verfolger mit und klassierte sich unmittelbar hinter dem Ex-Weltmeister Mark Cavendish, seinem früheren Teamkollegen.

Als Zehnter schaffte der 32-Jährige sein bisher bestes Ergebnis bei der "Classicissima", die eigentlich als Fahrt in den Frühling gilt, diesmal aber die Fahrer bei Kälte und Regen leiden ließ. Das bisher beste Resultat eines ÖRV-Fahrers hatte Paul Popp als Siebenter 1987 eingefahren.