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Sanchez gewinnt, Contador schwächelt am Berg

Sanchez gewinnt, Contador schwächelt am Berg

Top-Favorit Alberto Contador zeigte bei der ersten schweren Bergankunft der Tour de France 2011 leichte Schwächen.

Der Spanier verlor auf der 12. Etappe von Cugnaux nach Luz-Ardiden zwölf Sekunden auf die restlichen Favoriten Cadel Evans, Andy Schleck und Ivan Basso.

Den Sieg auf dem 211 Kilometer langen Teilstück sicherte sich Olympiasieger Samuel Sanchez sieben Sekunden vor Jelle Vanendert (OLO) und Fränk Schleck (LEO/+10).

Im Zeichen Armstrongs

Die schwerste Pyrenäen-Etappe der diesjährigen Tour stand im Zeichen der Erinnerung an 2003.

Damals sicherte sich Lance Armstrong an jenem Schlussanstieg nach Luz-Ardiden im Duell mit Jan Ullrich nach einem Sturz wegen eines Plastiksackerls mit einem unwiderstehlichen Antritt doch noch den Tour-Sieg.

Ein ähnlich spektakuläres Finale bekamen die Fans 2011 zwar nicht geboten, doch auch der Kampf zwischen den Schleck-Brüdern, Basso, Evans und Contador war nicht von schlechten Eltern.

Aber der Reihe nach.

Zunächst prägten sechs Ausreißer das Renngeschehen.  Die Gruppe um den Briten Geraint Thomas  (Sky) und  Jeremy Roy (FDJ) hatte teitweise um die acht Minuten Vorsprung, wurde am Schlussanstieg aber eingeholt.

Sanchez setzt sich auf Abfahrt ab

Schon am vorletzten Anstieg, dem 17 km langen Col du Tourmalet, mussten einige Favoriten abreißen lassen.  Der junge Deutsche Tony Martin (THR) und der von einem Sturz gezeichnete Rabobank-Kapitän Robert Gesink fielen infolge einer Tempoverschärfung durch das Schleck-Team Leopard-Trek zurück.

Auf dem Weg vom Tourmalet runter legte Sanchez den Grundstein für seinen Etappenerfolg. Der für seine waghalsigen Abfahrten bekannte Baske machte sich seine Spezialfähigkeit zu Nutze und setzte sich noch vor dem Schlussanstieg mit einer Gruppe um den späteren Zweiten Jelle Vanendert vom Hauptfeld ab.

Schlecks zermürben Konkurrenz

Hinauf nach Luz-Ardiden belauerten sich die Favoriten lange. Wenige Kilometer vor dem Ziel waren es schließlich aber doch die Schlecks, die die Initiative übernahmen.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen setzte Fränk die entscheidende Attacke. Der 31-Jährige fuhr einen Vorsprung heraus und holte am Ende fast noch die beiden Führenden Sanchez und Vanendert ein.

Hinter dem älteren der beiden Luxemburger Brüder kamen 30 Sekunden hinter Sanchez Evans, Basso und A. Schleck ins Ziel.

Contador verlor infolge einer Tempoverschärfung durch Evans das Hinterrad der drei anderen Favoriten. Der Spanier, der in diesem Jahr souverän den Giro für sich entschied, rollte mit ungewohnt schwerem Tritt noch hinter Damiano Cunego (LAM/+35) als Achter mit 42 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Voeckler gesamt weiter voran

In der Gesamtwertung behielt der überraschend starke Thomas Voeckler die Führung.

Der Franzose, der als Neunter nur 50 Sekunden verlor, hielt fast bis zum Schluss mit den besten Kletterern mit und führt nun 1,49 Min. vor F. Schleck. Dahinter rangieren Evans (+2,06), A. Schleck (+2,17) und Basso (+3,16). Etappensieger Sanchez hat als Achter 4,11 Minuten Rückstand.

Contador liegt als Siebenter schon vier Minuten zurück. Der dreifache Tour-Sieger hatte schon auf der ersten Etappe und beim Mannschaftszeitfahren wertvolle Sekunden eingebüßt.