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Wütende "First Lady" als Olympia-Helferin

Wütende

London hat es laut einem neuen Buch von Sebastian Coe der früheren "First Lady" Cherie Blair zu verdanken, heuer Olympia-Gastgeber gewesen zu sein.

Demnach habe Blair 2005 Frankreichs damaligen Präsidenten Jacques Chirac mit einem heftigen verbalen Angriff von der entscheidenden Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Singapur vertrieben.

Paris war der härteste Gegenkandidat Londons bei der Bewerbung um die Spiele.

Chiracs abfällige Äußerungen

Blair habe sich lautstark über abfällige Äußerungen Chiracs über die britische Küche aufgeregt, wie am Montag in der "Times" in erschienenen Auszügen des Buchs des Olympia-Organisationschefs zu lesen war.

Das Staatsoberhaupt habe wenige Tage zuvor dem damaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem G-8-Gipfel gesagt, sie sollen keinen Menschen trauen, die so schlecht kochen würden.

"Wie eine wärme-sensible Rakete"

Die Londoner Delegation habe jedenfalls nach der Aktion Blairs mehr Zeit gehabt, für die britische Hauptstadt als Ausrichter zu werben und den Mitbewerber Paris trotz dessen Favoritenrolle auszustechen.

"Ich sah, wie Cherie auf die französische Delegation zustürmte wie eine wärme-sensible Rakete", schilderte Coe.

"Durch den Lärm drang ihre Stimme laut und klar: 'Ich habe gehört, dass Sie gemeine Dinge über unser Essen gesagt haben", sagte sie.

Tony Blair fand es peinlich

Der peinlich berührte Chirac habe den Empfang daraufhin fluchtartig verlassen.

Nach Coes Einschätzung hatte seine Delegation daher mehr Zeit, den Entscheidungsträgern London als Gastgeber-Stadt schmackhaft zu machen.

Cherie Blairs Mann Tony war der Vorfall laut Coe allerdings ebenfalls peinlich: Der damalige Premierminister habe sich während des Zwischenfalls schnell weggedreht.