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Jukic als Vorlauf-Schnellster ins Semifinale

Jukic als Vorlauf-Schnellster ins Semifinale

Schwimm-Ass Dinko Jukic hat am Montag in seinem Olympia-Vorlauf in London über 200 m Delfin als Schnellster des gesamten Feldes in beeindruckender Manier den Aufstieg ins Semifinale (21.32 Uhr MESZ) erreicht.

Der 23-Jährige blieb in 1:54,79 Minuten nur 37/100 über seinem österreichischen Rekord.

Stark präsentierte sich die erst 17-jährige Lisa Zaiser über 200 m Lagen, in 2:14,56 verfehlte sie das Semifinale als 19. nur um 3/10. Jördis Steinegger belegte über 200 m Kraul in 2:02,39 Platz 29.

Schneller als Phelps

Jukic hatte eine sehr gute Bahnzuteilung, im letzten und schnellsten der fünf Heats schwamm er unmittelbar neben Michael Phelps auf Bahn drei. Der Wiener ließ sich vom US-Superstar in seinem Renntempo nicht irritieren, erlaubte sich auf der ersten Länge einen Rückstand von 86/100.

Danach nahm Jukic aber sukzessive Fahrt auf und überflügelte auf der letzten Länge nicht nur Phelps, sondern auch dessen Landsmann Tyler Clary sowie den Australier Nick D'Arcy.

"Das war ein gutes Rennen, es hat sich gut angefühlt. So wie in Shanghai", sagte Jukic in einer ersten Reaktion. Er meinte damit den vor einem Jahr ebenfalls von ihm gewonnenen WM-Vorlauf.

Kampf um erstes Olympia-Finale

Im Semifinale belegte er in China Rang vier, im Endlauf wurde er Siebenter. Diesen Rückfall galt es wenn möglich schon für das Semifinale zu vermeiden.

Doch durch seinen Verzicht auf ein Antreten über 400 m Lagen war der SC-Austria-Wien-Athlet zuversichtlich, kraftmäßig ordentlich zusetzen zu können.

"Ich habe das Rennen gut kontrollieren können", erklärte Jukic. "Ich habe die ersten 150 m das Gefühl gehabt, dass ich gut dabei bin. Da war es nicht nötig, schon vorne zu sein. Ich konnte auf meine Kraft und Erfahrung vertrauen."

Überzeugend beim Debüt

Auf der Schlusslänge gelang es dem Olympia-Zehnten von Peking 2008 dann auch, die Schultern höher aus dem Wasser zu bringen. Darauf hatte Jukic im Training besonders Wert gelegt. Je höher man aus dem Wasser ist, desto schneller kommt man voran.

Für ihre Verhältnisse musste auch Zaiser mit ihrer Leistung zufrieden sein. Die Jüngste im 70-köpfigen ÖOC-Team kam auf ihre zweitbeste Marke über die kürzere Lagenstrecke, am 4. März bei den Hallen-Staatsmeisterschaften in Graz hatte sie 2:14,09 markiert.

"Ich habe mich sehr wohl gefühlt", verriet die Kärntnerin. "Thomas Gangel (Anm.: OSV-Delegationsleiter) hat mir vorher gesagt, dass ich nur gewinnen kann." Dementsprechend mutig schwamm Zaiser ihren Lauf von der Spitze aus.

Zaiser scheitert nur knapp

Nur um 1/100 verfehlte sie schließlich den Gewinn ihres Heats, ließ aber insgesamt 15 Konkurrentinnen hinter sich. Die Atmosphäre im Aquatics Centre hat die EM-Finalistin sehr genossen. "Die Stimmung ist komplett geil. Auf der Brustlage bekommt man es so richtig mit."

Für Zaiser sind diese Spiele damit sportlich beendet, ebenso wie für Steinegger. Beide bleiben noch bis zum Wochenende in London, ehe nächste Woche in Innsbruck die Staatsmeisterschaften auf dem Programm stehen.

Steinegger nicht zufrieden

Steinegger war mit ihrer Leistung diesmal weniger zufrieden als mit jener am Samstag über 400 m Lagen. Diesmal kullerten auch wieder ein paar Tränen. Die 29-Jährige meinte, zu langsam angegangen zu sein. Im zweiten Teil des Rennen konnte sie mit den Schnellsten ihres Laufs nicht mehr ganz mithalten.

"Auf einmal waren sie weg", sagte sie zur APA - Austria Presse Agentur. "Ich verstehe nicht: Früher war ich ein Wettkampftier. Jetzt konnte ich mich da aber nicht mehr hineinbeißen."