news

400-Meter-Läufer Pistorius startet doch bei Olympia

400-Meter-Läufer Pistorius startet doch bei Olympia

Der Olympia-Traum von Oscar Pistorius schien schon geplatzt, doch plötzlich kann der "Blade Runner" ohne Unterschenkel bei den Olympischen Spielen in London sogar doppelt starten.

Das Südafrikanische Olympische Komitee (Sascoc) nominierte den an beiden Unterschenkeln amputierten 25-Jährigen am Mittwoch zunächst für die 4 x 400-Meter-Staffel - lässt damit aber auch einen Start im Einzelrennen zu.

Starterlaubnis bestätigt

"Es ist wirklich eine große Ehre, in London für das Team Südafrika im 400-Meter-Einzel und der 4 x 400-Meter-Staffel laufen zu dürfen", erklärte Pistorius auf seiner Internetseite.

Ein Sascoc-Mitglied bestätigte die Starterlaubnis für beide Rennen.

Dabei schien es am vergangenen Freitag noch, dass Pistorius, der mit zwei sichelförmigen Karbonprothesen läuft, seine Chance auf eine Olympia-Teilnahme verpasst hätte.

Erster beidseitig amputierter Olympia-Läufer

Bei den Afrika-Meisterschaften in Benin hatte er die geforderte A-Norm über 400 Meter in 45,52 Sekunden um 22 Hundertstel verfehlt.

Nachdem er die Richtzeit zwar im März einmal unterboten hatte, hätte ihm damit die vom nationalen Verband geforderte Bestätigung der Norm bis zum 30. Juni gefehlt.

Doch mit der Staffel-Nominierung öffnet das Nationale Komitee ihm nun ein Hintertürchen und lässt ihn neben den Paralympics, wo er über 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter antreten will, auch bei den Olympischen Spielen starten.

Pistorius wäre damit der erste beidseitig amputierte Athlet auf einer olympischen Laufbahn.

Dreimal Gold bei Paralympics

"Mit der Zeit, die ich bei den Afrika-Meisterschaften vergangene Woche gelaufen bin, weiß ich, dass meine Geschwindigkeit und meine Fitness sich stetig verbessern, so dass ich zu Olympia am Maximum sein werde", erklärte Pistorius.

Vor vier Jahren hatte der 25-Jährige, der wegen seiner Prothesen "Blade Runner" genannt wird, bei den Paralympics in Peking dreimal Gold gewonnen.

2011 qualifizierte er sich erstmals für die Leichtathletik-WM im südkoreanischen Daegu und erreichte dort das Halbfinale über 400 Meter.

Mit der Staffel bestritt er den Vorlauf und gewann dadurch die Silbermedaille, als Südafrikas Quartett im Finale Platz zwei belegte.