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Mountainbiker nur Außenseiter bei Olympia

Mountainbiker nur Außenseiter bei Olympia

Steinig wird der Weg auf jeden Fall.

Österreichs Mountainbiker gehen am Wochenende als Außenseiter in die olympischen Cross-Country-Rennen in Hadleigh Farm östlich von London.

Osl darf hoffen

Einzig die frühere Gesamtweltcupsiegerin Elisabeth Osl darf sich am Samstag (Start 13.30 Uhr MESZ) Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen.

Von einer Medaille wollte die 26-jährige Tirolerin im Vorfeld ihrer zweiten Spiele aber nicht sprechen. Für Karl Markt und Alexander Gehbauer ist am Sonntag (14.30) ein Platz in den Top 20 realistisch.

Steigerung zu Beijing

2008 in Peking war Osl Olympia-Elfte geworden, diesen Platz will sie verbessern.

"Mir ist bewusst, dass das schwierig wird", erklärte das Leichtgewicht, das nach einer längeren Durststrecke kurz vor den Spielen wieder in Form gekommen scheint.

Bei der Generalprobe vor zwei Wochen in Val d'Isere gab es im Weltcup Rang sieben - unmittelbar nach einem Höhentrainingslager in Livigno. "Das hat mir sicher etwas gebracht", sagte Osl.

Osl zählt sich nicht zu Medaillenkandidaten

Acht Fahrerinnen gibt sie echte Medaillenchancen. "Selbst rechne ich nicht damit", betonte die Weltcup-Dominatorin von 2009.

Drei Rennen hat sie damals gewonnen, die Form seither aber nicht mehr erreicht. Seit 2010 war Osl nicht mehr auf dem Podest.

Lockerheit kommt zurück

"Nach dem starken Jahr habe ich mir vielleicht zu viel Druck gemacht", meinte die Kirchbergerin. Langsam finde sie ihre Lockerheit wieder.

"Wenn ich sehe, dass ich hier vorne dabei bin, würde mir das einen Schub geben", erklärte Osl. Denn ein Höhepunkt ist Olympia für alle 30 Starterinnen.

Als Topfavoritin gilt die Kanadierin Catharine Pendrel, als ihre erste Herausforderin Gunn-Rita Dahle Flesjaa. Die 39-Jährige hatte bereits vor einer Babypause 2004 in Athen Olympia-Gold geholt.

Künstliche Strecke

Hadleigh Farm ist keine natürliche Strecke, sondern zur Gänze künstlich angelegt. Es gibt kaum Wiesen-, sondern hauptsächlich steinige Schotterpassagen.

Osl wünscht sich Regen. "Dann wäre es nicht so staubtrocken." Einmal ist sie im Training bereits unfreiwillig abgestiegen.

"Die Strecke verzeiht keinen Fehler", sagte die Tirolerin. "Sie ist auch technisch schwierig, man sollte also nicht total am Limit fahren."

Nationaltrainer spekuliert mit Top 10

Die Top Ten traut Christoph Peprnicek seinem Schützling auf alle Fälle zu. "Sie hat eine sehr gute Basis", versicherte der Nationaltrainer. "Die ersten fünf wären aber schon ideal."

Bei Markt hofft Peprnicek auf einen Rang um 15, ist das Starterfeld bei Olympia doch etwas ausgedünnt. Zudem liegt dem Tiroler die Strecke, das hat er im Vorjahr mit Rang drei in einem Testrennen bewiesen.

Gehbauer will Erfahrung sammeln

Der technische Teil sollte auch Gehbauer entgegenkommen. Der Kärntner, der bisher lediglich im U23-Weltcup gefahren ist, soll für 2016 aufgebaut werden. Das war auch bei der Nominierung ein Kriterium.

"Das Alter spielt im Ausdauersport eine Rolle", erinnerte Gehbauer. "Es ist ein großer Erfolg, dass ich mit 22 schon hier am Start stehe. Ich will Erfahrung sammeln für Rio."

Ohne Druck

Mit Markt glaubt sich Gehbauer auf einem Niveau. "Manchmal ist er stärker, manchmal ich", meinte der U23-Fahrer, der einen Platz in den Top 20 anvisiert.

"Ich habe aber keinen Druck, weil ich von Null nur gewinnen kann." Den Titel dürften der Tscheche Jaroslav Kulhavy, der Schweizer Nino Schurter und der Franzose Julien Absalon untereinander ausmachen.

Letzterer könnte nach 2004 und 2008 sein drittes Olympia-Gold in Serie einfahren.

Start in kurzem Rennen wichtig

Vorentscheidend ist bereits die Startphase, werden die Rennen aus TV-Gründen doch immer kürzer - rund 1:30 bis 1:45 Stunden.

"Weit vorne hineinzustarten, ist ein Hauptkriterium", erklärte Markt, der vom Marathon kommt. Zuletzt wurde dem 32-Jährigen ein Probleme bereitender Schneidezahn entfernt, dafür hat er viel im Höhenzelt trainiert.

"Die Form sollte passen." Für den letzten Olympia-Bewerb mit österreichischer Beteiligung.