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Bolt und Farah verneigten sich voreinander

Bolt und Farah verneigten sich voreinander

Usain Bolt hat das britische Publikum um seinen Finger gewickelt.

Mit dem "Mobot", mit dem er sich vor Volksheld Mo Farah verbeugte und mit dem für alle Welt sichtbaren Gerangel um das Staffelholz, für das dem Supersprinter zum Ausklang seiner grandiosen Stadion-Show die Herzen zuflogen.

Mit drei Goldmedaillen inklusive Staffel-Weltrekord und der Realisierung des Double-Triples war der Jamaikaner der herausragende Leichtathlet der Olympischen Spiele in London, drei Titel bringt auch die US-Amerikanerin Allyson Felix mit nach Hause.

Bolt macht den "Mobot"

Kaum im Ziel, schlug Bolt die Arme über den Kopf und formte ein M, den "Mobot", das Markenzeichen von Farah.

Das Publikum kreischte ebenso laut, wie es beim zweiten Gold des 29-jährigen Langstreckenläufer vorher gejubelt hatte. Der Gewinn der Titel über 10.000 und 5.000 Meter ist der absolute Höhepunkt in der Karriere des ehemaligen Flüchtlings aus Somalia.

80.000 Zuschauer standen wie eine Mauer hinter ihm und pushten ihn zum Erfolg, ebenso wie sie später mit einem lauten "Buuuhhh" gegen einen Kampfrichter Bolt zu seinem Staffelholz verhelfen wollten.

Diskussion um Staffelstab

"Er hat mir doch tatsächlich gesagt, wenn ich es behalte, disqualifiziert er mich", erzählte Bolt auf der Pressekonferenz. Er bekam den Stab, der über Nesta Carter, Michael Frater und Yohan Blake zu ihm gewandert war, später. Und ließ ihn von den Teamkollegen signieren.

"Ich habe auch ein Foto mit den Jungs gemacht, ich werde es einrahmen und den Stab dazugeben. Das wird mich an London erinnern", meinte der 25-jährige.

Das und drei Goldmedaillen, insgesamt sechs sind es nun in der Sammlung im Zeichen der Fünf Ringe. Ob er die Goldenen 2016 in Rio de Janeiro noch einmal verteidigen will, ließ er vorerst offen.

Treffen der Olympia-Stars

Als das Staffelrennen längt beendet war, hatte noch immer kaum ein Zuschauer die Arena verlassen. Alle warteten auf die Siegerehrung mit Bolt, auf die Siegerehrung mit Farah, die der königliche Abschluss sein sollte.

Danach gab es auf dem Podium ein "meet and greet" zwischen den beiden Superstars, Bolt machte den "Mobot", Farah versuchte sich mit dem "Blitz", den "The Lightning" Bolt kreiert hatte - und der Lärmpegel erreichte die Schmerzgrenze.

"Usain Bolt ist eine Legende. Was er für den Sport tut, ist wunderbar. Dass er den Mobot gemacht hat nach dem Weltrekord ist einfach unglaublich", schrie Farah ins Stadion-Mikrofon.

Vier Weltrekorde

Bei den Leichtathletik-Bewerben wurden vier Weltrekorde aufgestellt, verantwortlich waren der Kenianer David Rudisha (800 m), die 4x100-m-Staffeln der USA (Frauen) und von Jamaika (Männer) sowie die Russin Jelena Laschmanowa über 20 km Gehen.

Herausragend war auch die Leistung der US-Amerikanerin Allyson Felix, die nach dem Titelgewinn über 200 m auch mit den Staffeln (4 x 100 m und 4 x 400 m) zuschlug und wie Bolt dreimal Gold eroberte.

"Ich bin 1996 von der Turnerin Dominique Dawes inspiriert worden. Zu wissen, dass da jetzt junge Mädchen zu Hause sitzen und uns zuschauen, ist das Coolste überhaupt. Ich hoffe, wir können sie inspirieren", meinte Felix.

Wie geht es weiter?

Für die Superstars der Szene beginnt nun das große Abkassieren, das nächste Diamond League Meeting steht bereits am kommenden Freitag in Stockholm auf dem Programm, auch Österreichs Hürdensprinterin Beate Schrott, in London sensationell Achte, wird dabei sein.

Es folgen Lausanne, Birmingham, Zürich und Brüssel. Am 19. und 20. August steigen in Linz die Gugl Games, antreten werden u.a. die London-Olympiasieger Kirani James (GRN/400 m) und Greg Rutherford (GBR/Weitsprung).