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Holen Karatekas erste WM-Medaille seit 2002?

Holen Karatekas erste WM-Medaille seit 2002?

Der österreichische Karate-Bund (ÖKB) ist in Aufbruchstimmung.

In Paris soll es von Mittwoch bis Sonntag nächster Woche erstmals seit zehn Jahren wieder zu einer WM-Medaille reichen, die Vorleistungen bzw. Trainingseindrücke stimmen zuversichtlich.

Mittelfristig werden die Chancen auf eine Aufnahme in das Olympia-Programm für 2016 gut eingeschätzt, die Entscheidung fällt 2013. Und schließlich steht 2016 in Linz die Heim-WM an.

Reif für WM-Lorbeeren

"Unsere Athleten werden dann in einem Höchstleistungsalter sein", erklärte ÖKB-Sportdirektor und -Bundestrainer Ewald Roth am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Die meisten seiner bisherigen Erfolge hat der aktuelle 11-köpfige ÖKB-Kader für Paris im Nachwuchsbereich geholt, nun sollen sie für WM-Lorbeer reif sein.

Roth: "Ich bin wirklich optimistisch. Wir haben zuletzt in den USA und auf Gran Canaria gute Trainingslager gehabt."

Kaserer größte Hoffnung

Thomas Kaserer ist 23-jährig der Drittälteste im rot-weiß-roten Aufgebot, auch der mit der schönsten Medaillensammlung.

Nach zweimal EM-Bronze und Studenten-WM-Gold tritt der Salzburger diesmal im Kumite-Einzel und im Kata-Team an.

Im Kata wird der imaginäre Ablauf der Bewegungen gezeigt. Im Kata-Teambewerb präsentieren drei Aktive die Ausführungen möglichst synchron. Der Kampfschrei "Kiai" darf dabei natürlich nicht fehlen.

Erste Medaille seit 2002?

Kaserer ist Weltranglistenleader und spricht von seiner bisher besten Vorbereitung.

Im Optimalfall soll er für das zweite ÖKB-WM-Gold nach Daniel Devigili im Jahr 1994 sorgen.

Der Vorarlberger holte mit Silber 2002 auch den bisher letzten Podestrang bei den im Zweijahresrhythmus ausgetragenen Weltmeisterschaften.

Aber auch die Mehrzahl der anderen ÖKB-Athleten scheint chancenreich, auch wenn sie meist erst um die 20 Jahre alt sind.

"Sportart, die alles beinhaltet"

Doch haben etwa die jeweils 20-jährigen Alisa Buchinger und Bettina Plank schon je einmal EM-Bronze geholt und Europa ist in der internationalen Karate-Welt führend.

Buchinger betreibt den Sport seit ihrem fünften Lebensjahr.

"Es ist eine Sportart, die alles beinhaltet, um fit zu bleiben. Dazu gehören Kraft, Schnelligkeit, Technik und Koordination."

Die Heeressportlerin ist aktuelle U21-Weltmeisterin, vertritt Österreich in Paris in der Disziplin Kumite.

Ziele für Heim-WM hoch gesteckt

Dieser Zweikampf mit Punktewertungen wird natürlich auch vom 26. bis 30. Oktober 2016 bei den Weltmeisterschaften in Linz auf dem Programm stehen.

2.800 Aktive werden erwartet. Auch wenn die Begeisterung in Paris Bercy mit dem am Finalwochenende ausverkauften "Palais omnisport" groß ist, will der ÖKB in vier Jahren ein noch besseres WM-Turnier ausrichten.

Roth: "Wir sind in der Vorbereitung schon weiter als Bremen für die WM 2014."

"The K is on the way"

Im ÖKB-Idealfall soll die Heim-WM dem Interesse für die Olympia-Premiere von Karate im Jahr 2020 und den 170 Vereinen mit derzeit rund 12.000 Mitgliedern einen kräftigen Impuls geben.

Dass es mit dem der Aufnahme durch das Internationale Olympische Komitee (ÖOC) im September 2013 im Gegensatz zum Anlauf 2009 für Rio 2016 klappt, sieht der Weltverband (WKF) optimistisch.

Die Kampagne dazu lautet "The K is on the way".

Die ÖKB-Athleten bei der Paris-WM:

Simon Klausberger (30 Jahre), Christoph Erlenwein (18), Thomas Kaserer (23), Stefan Pokorny (21) bzw. Alisa Buchinger (20), Stephanie Kaup (27), Johanna Thajer (21), Julia Berner (23), Julia König (20), Nathalie Reiter (19), Bettina Plank (20)