Oxonitsch:Das hängt vom Wiener Landesverband ab. Schließlich ist das nun seine Anlage. Es war aber auch von Anfang an immer als Trainingsanlage konzipiert und das Happel-Stadion für Veranstaltungen.

LAOLA1: Seit den Olympischen Spielen in London kommt in puncto Sportstätten vermehrt Kritik auf. Wie gehen Sie als Sportstadtrat damit um?

Oxonitsch: Es herrscht immer eine Diskussion rund um Sport-Infrastruktur. Wir wissen aber aus zahlreichen Untersuchungen, dass wir für das Angebot in 72 Sportarten sehr gut aufgestellt sind. Aber es gibt natürlich immer wieder Ansprüche von einzelnen Sportarten, die mehr wollen. Hier spielen immer auch die budgetären Rahmenbedingungen eine Rolle, aber wir kommen mit den Fachverbänden sehr gut aus.

LAOLA1: Im internationalen Vergleich mit anderen Hauptstädten oder Städten ähnlicher Größe hinkt Wien hinterher.

Oxonitsch: Das sehe ich nicht so. Auch viele Fachverbände teilen diese Einschätzung nicht, weil sie wissen, dass wir eine Vielzahl an Sportanlagen haben. Wir überschreiten das Maß an Sportflächen im internationalen Vergleich im Durchschnitt um das Dreifache. Wir haben aber nicht nur eine vielfältige Sport-Infrastruktur, sondern auch eine historische. Das Happel-Stadion ist eines, das seit vielen Jahrzehnten besteht und trotzdem den heutigen Anforderungen gerecht wird.

LAOLA1: Aber nicht mehr den modernsten Anforderungen, schließlich war ein Mitgrund, dass sich Österreich nicht für Spiele der Fußball-EM 2020 beworben hat, weil das Happel-Stadion eben nicht mehr den modernsten Anforderungen entspricht.

Oxonitsch: Ja, das ist aber auch nicht die Zielsetzung. Mir geht es darum, dass die Wienerinnen und Wiener Sport in der Stadt ausüben können. 2008 hatten wir die EM in Österreich. Damals hat es voll funktioniert und ist im Gegensatz zu Stadien in anderen Bundesländern noch immer im Vollbetrieb. Es ist ein 50.000er-Stadion, was es auch in Zukunft sein wird. Wir werden kein 80.000er-Stadion haben.

LAOLA1: Funktionäre bestätigen allerdings, dass es nach wie vor nicht möglich ist, hier Staatsmeisterschaften abzuhalten

Oxonitsch: (unterbricht)Wir haben das komplette Happel-Stadion zur Verfügung. Das kann man jedes Mal nutzen.

LAOLA1: Dort geht es ja nicht wegen der Laufbahn.

Oxonitsch: Warum geht es dort nicht?

LAOLA1: Weil die Laufbahn dort solche Wellen aufweist, dass Sprintbewerbe unmöglich sind.

Oxonitsch: Der Wiener Landesverband weiß: Sobald er das will, ist das behoben. Das ist überhaupt kein Hindernisgrund.

LAOLA1: Es finden öfters Konzerte statt, bei deren Auf- und Abbauarbeiten die Bahn beschädigt wird. Soll die Bahn dann jedes Mal erneuert werden?

Oxonitsch: Das sind nur genau zwei Abschnitte zu je vier Meter, die immer für die Zufahrt benutzt werden. Der Wiener Landesverband weiß, dass er das Happel-Stadion innerhalb von sechs Wochen jederzeit nutzen kann.

LAOLA1: Wird man bei der Anlage am Cricketplatz noch nachrüsten?