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"Manöver waren um Klassen besser"

Roman Hagara und Hans Peter Steinacher sind mit ihrer Mannschaft HS Racing im Matchrace der America's Cup World Series (ACWS) vor Neapel ausgeschieden.

Im Viertelfinale unterlag die unter US-Flagge segelnde Crew der Österreicher am Freitag dem "Mutterschiff" des favorisierten Titelverteidigers Oracle USA, nachdem man sich schon am Vorstart einen Penalty eingehandelt hatte.

In den Flottenrennen drei und vier gab es für "Hagara/Steinacher Racing" die Plätze acht und sechs.

"Mehr Erfahrung und besseres Material"

Mit diesem sechsten Platz und ihrer bisher besten Platzierung zeigten die beiden Tornado-Doppelolympiasieger aus Österreich erstmals ihr Potenzial auf.

Am ersten Tag hatten sich die erstmals an dieser seit 2011 laufenden Vorbereitungsserie für den in drei Monaten in San Francisco beginnenden, 34. America's Cup teilnehmenden Hagara/Steinacher noch gleich vier Strafen eingehandelt.

"Die anderen Teams haben viel mehr Erfahrung, segeln mit Top-Besatzungen und haben zudem besseres Material", stellte Hagara fest.

"Viel besser gelaufen"

Vor allem das veraltete und für Vorwindkurse benötigte Gennaker-Segel bringt das von den beiden Österreichern befehligte, zweite Oracle-Boot nicht ausreichend in Fahrt.

"Insgesamt ist es heute aber schon viel besser gelaufen", gab sich der 46-jährige Hagara über die Vorwärts-Entwicklung positiv.

"Die Kommunikation funktioniert bereits hervorragend, auch die Manöver waren um Klassen besser. Wir haben noch viel Luft nach oben und es ist alles möglich. Wir lernen jeden Tag dazu", sagte Hagara.

Hagara und Steinacher fungieren als enge Partner des Titelverteidigers Oracle auch als Direktoren für den Youth America's Cup.

Dieser wird ebenfalls auf 45-Fuß-Katamaranen und zwischen der am 9. Juli beginnenden Ermittlung des Herausforderers (Vuitton-Cup) und der am 7. September startenden Titelverteidigung von Oracle gesegelt.

Komplexe Anzeigen, abweichende Regeln

Alleine dahin gehend ist die Teilnahme für die beiden Österreicher an den World Series, die den ersten von drei Teilen des 34. America's Cup darstellen, äußerst wertvoll.

Die zweirümpfigen ACWS45-Boote sind mit komplexen elektronischen Anzeigen ausgerüstet, zudem weichen auch die Regeln etwas vom gewohnten Segeln ab.

Für die jungen Segler des Youth Cups könnten deshalb die Regeln in San Francisco etwas angepasst werden.

Olympia-Sieger übernimmt Führung

In der Neapel-Gesamtwertung liegt die HS Racing mit 17 Zählern und vor China (Mitch Booth/14) auf Platz acht.

Die Führung übernahm nach vier von sieben Wettfahrten das vom australischen Laser-Olympiasieger Tom Slingsby gesteuerte Oracle Team USA.

Der in Neapel topgesetzte Titelverteidiger gewann am Freitag nicht nur das Matchrace-Viertelfinale gegen HS Racing, sondern präsentierte sich auch in den beiden Fleetraces mit den Plätzen eins und zwei enorm stark.

Nach zwei Tagen führt Slingsby mit 38 Punkten vor den mit jeweils 36 Zählern punktegleichen Teams von Frankreich (Yann Guichard) und Neuseeland (Dean Barker).

Matchrace-Kracher

Am Samstag folgen zwei weitere Rennen. Im siebenten und letzten Flottenrennen, das am Sonntag die letzte Vorbereitungs-Regatta auf den America's Cup beendet, gibt es für den Sieger gleich 40 statt wie davor nur 12 Punkte.

Im Matchrace-Format, in dem dann auf AC72-Doppelrumpfbooten auch der Vuitton- und America's Cup ausgesegelt wird, trifft Slingsby am Samstag auf Großbritannien (Ben Ainslie).

Im zweiten Halbfinale segeln die beiden italienischen Luna-Rossa-Boote (Chris Draper bzw. Francesco Bruni) gegeneinander. Bruni hatte am Freitag bei einem heftigen Crash mit New Zealand eine Schrecksekunde zu überstehen.