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Jukic: "Was mich nicht umbringt, macht mich härter!"

Jukic:

Der Fokus liegt ganz klar auf Olympia.

Aber weil die Schwimm-EM im ungarischen Debrecen eine letzte Generalprobe für London ist, möchte Dinko Jukic schon ein Zeichen setzen.

„Wenn du in ein EM-Finale einziehst, dann willst du auch gewinnen“, gibt der 23-Jährige im Gespräch mit LAOLA1 die Marschrichtung aus.

„Ich möchte an meine Top-Leistungen anschließen und schauen, wo ich stehe.“

Fragezeichen sind weg

Über 200m Delfin, einer seiner Paradestrecken, ist eine 1:54er-Zeit das große Ziel: „Dann wäre ich sogar vor dem eigentlichen Plan und könnte mit großen Erwartungen Richtung Olympia schauen.“

Dabei ist es noch gar nicht lange her, da stand hinter dem Olympia-Start ein großes Fragezeichen.

Eine Knorpelabsplitterung im Ellbogen, wahrscheinlich vom Box-Training, musste operativ behandelt werden.

"Macht mich nur stärker"

Aber Jukic konnte bereits nach einer Woche wieder in sein Olympia-Programm einsteigen.

Dem großen Traum von der Olympia-Medaille wird alles untergeordnet: Freizeit, Privatleben, Hobbies, all das und noch mehr muss bis nach den Spielen warten.

„Solange ich von einer Medaille träumen kann, tue ich das. In London werde ich sehen, wie ich die letzten vier Jahre für diesen Traum gearbeitet habe.“

Nicht mit Phelps mitschwimmen

Die Olympischen Spiele 2008 in Peking waren für den damals 19-Jährigen eine wichtige Erfahrung.

„Ich war jung und unerfahren, habe damals mehr auf Michael Phelps geschaut, als mich auf mein Rennen zu konzentrieren.“

Weil er mit dem Superstar mitschwimmen wollte, fehlte am Ende die Kraft. „Diesen Fehler werde ich nicht mehr machen!“

 

Stephan Schwabl/Bernhard Kastler

Mittlerweile ist die Verletzung schon fast vergessen.

„Nur manchmal spüre ich noch eine gewisse Leere im Ellbogen. Aber es war mit Blickrichtung London die richtige Entscheidung“, mag sich der jüngere Bruder von Mirna Jukic gar nicht vorstellen, was wäre, wenn ausgerechnet im Olympia-Finale der Nerv blockiert.

Und heute, nachdem alles gut verlaufen ist, sieht es der Schwimmer positiv: „Was mich nicht umbringt, macht mich nur noch stärker“, war die Verletzung ein wichtiger Schritt für die persönliche Entwicklung.

„Ich konnte bei den Staatsmeisterschaften und den Pre-Olympics den Schmerz unterdrücken und die Wettkämpfe absolvieren. Im Prinzip war das wie Skispringen ohne vordere Kreuzbänder, aber selbst das hat es schon gegeben.“

Keine Pause nach der EM

Was es in den nächsten Tagen und Wochen nicht gibt, sind Pausen. Am Sonntag geht die EM in Debrecen zu Ende, am Montag startet gleich noch in Ungarn der letzte Trainingsblock für die Spiele.

Erst danach geht es heim. „Es wird hart, es wird brutal. Aber wer sich ein bisschen im Schwimmsport auskennt, weiß, was dahinter steckt. Und für mich ist das längst Alltag.“