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Die Highlights 2012 der LAOLA1-Redaktion

Die Highlights 2012 der LAOLA1-Redaktion

Das war das Jahr 2012!

Damit verbunden bleiben viele sportliche Erinnerungen, die unvergesslich bleiben. Da sind wir keine Ausnahme!

Wir lassen das Jahr noch einmal ganz persönlich Revue passieren. Was war unser individuelles Highlight? Was werden wir nie vergessen?

Die LAOLA1-Redaktion und ihr persönlicher Rückblick auf 2012:

London und seine Einwohner zeigten sich von der Sonnenseite

PETER RIETZLER (Chefredakteur)

Tiefschneefahren mit ÖSV-Hoffnung Max Franz auf Island, bei der österreichischen Hochseemeisterschaft in einem Boot mit dem 470er-Top-Duo Schmid/Reichstädter (Olympia-Neunte!), das CL-Finale in München oder die Gänsehautstimmung beim WM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Deutschland im Happel-Stadion – das Jahr 2012 hatte für mich zahlreiche Höhepunkte zu bieten. Als persönliches Highlight empfand ich aber die Olympischen Spiele in London. Der Abstecher nach Wimbledon, die geniale Kulisse beim Beachvolleyball am Horse Guards Parade, mein Staunen über die fantastische Wembley-Arena beim Fußball-Finale Brasilien gegen Mexiko oder die Stimmung in der Schwimmhalle sowie beim Auftritt des US-Basketball-Dreamteam gegen Argentinien. Unvergessen aber bleibt in jedem Fall der „Super Saturday“ (4.8.), als 80.000 Zuschauer binnen 47 Minuten euphorisch die Leichtathletik-Goldmedaillen von Greg Rutherford (Weitsprung), Jessica Ennis (Siebenkampf) und Mo Farah (10.000 m) bejubeln durften und das Olympia-Stadion in einen brodelnden Hexenkessel verwandelten. Der ohrenbetäubende Jubelorkan war weltrekordverdächtig und bezeichnend für die Leidenschaft und Hingabe, mit der die Briten alle Bewerbe ihrer perfekten Spiele verfolgten.

 

Marcel Hirscher entschied den Krimi für sich

PHILIPP BACHTIK (stv. Chefredakteur)

2012 – ein Jahr mit vielen Highlights. Die größte Herausforderung waren sicherlich die Olympischen Spiele in London. Die Fußball-Europameisterschaft bleibt mit zahlreichen, schönen Abenden im Freundeskreis in Erinnerung. Den größten emotionalen Eindruck hat aber das Weltcupfinale in Schladming hinterlassen. Der Kampf um die Große Kristallkugel war an Dramatik kaum zu überbieten. Nach der Abfahrt sah alles nach einem Sieg von Beat Feuz aus, der Super G (Hirscher Dritter, Feuz out) brachte eine überraschende Wende. Die Bilder vom Riesentorlauf-Triumph Hirschers, der ihm letztlich die große Kugel brachte, lässt mir heute noch die Gänsehaut über den Rücken laufen. Und dass ich den Sieg in meiner Weltcup-Hochrechnung bereits Ende Jänner vorhergesagt hatte, war ein kleiner persönlicher Erfolg.

 

Usain Bolt war das größte Spektakel bei den Olympischen Spielen

STEPHAN SCHWABL (stv. Chefredakteur)

Das Sport-Jahr 2012 war ein ganz besonderes für mich. Denn erstmals war ich live bei Olympischen Sommerspielen. Ich habe in London Rekord-Olympionike Michael Phelps siegen, das „Dream-Team“ der US-Basketballer jubeln, Brasil-Trickser Neymar und Kollegen nach dem verlorenen Finale im Wembley-Stadion weinen und Fünfkämpfer Thomas Daniel an der großen Olympia-Sensation vorbeilaufen sehen. Mein persönliches Highlight dauerte nur 9,63 Sekunden, die mir allerdings ewig in Erinnerung bleiben werden. 100-m-Finale der Männer mit Superstar Usain Bolt. Ich war einer von 80.000 im Olympia-Stadion, live dabei beim größten Spektakel der Spiele. Um 21:51 Uhr wird es mucksmäuschenstill in der Arena. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Dann der Startschuss. Es blitzt rundherum und auf der Tartanbahn schlägt der „Leichtathletik-Blitz“ ein. Bolt startet schlecht, aber dann läuft er seine Gegner in Grund und Boden. Um 21:52 Uhr ist der Jamaikaner vierfacher Olympiasieger. Und ich hatte noch am nächsten Tag eine Gänsehaut von der irren Sprint-Show des schnellsten Mannes der Welt ...

 

Regenfälle biblischen Ausmaßes in Donezk

CHRISTIAN FRÜHWALD

Mein sportliches Highlight im Jahr 2012 war eines, das eigentlich gar keines war. Denn nur bei einem Sport-Event habe ich heuer wirklich mit offenem Mund ungläubig zugesehen, was da denn vor meinen Augen abging. Und zwar beim EURO-Vorrundenspiel Frankreich gegen Gastgeber Ukraine in Donezk, als ein Wolkenbruch biblischen Ausmaßes den Anpfiff verhinderte. Riesige Blitze zuckten über den Himmel, der Regen ergoss sich kübelweise über die innerhalb weniger Sekunden völlig durchnässten Fans, die den TV-Kameras dank ihrer guten Laune trotzdem einmalige Bilder lieferten. Beeindruckender war da nur mehr, dass die Partie schließlich mit nur einer Stunde verspätet bei erstaunlich guten Bedingungen beinahe plangemäß ausgetragen werden konnte.

 

Österreich unterlag am 11. September Deutschland 1:2

MARTIN WECHTL

Am 11. September war es wieder so weit. Endlich ein Fußball-Spiel, auf das man sich seit Wochen gefreut hat. Als Sportjournalist gehören regelmäßige Stadionbesuche zum Alltag. Das Kribbeln, die Anspannung und die Emotionen lassen über die Jahre demnach nach – doch nicht an diesem lauen, spätsommerlichen Dienstagabend. Die österreichische Nationalmannschaft traf im Rahmen der WM-Qualifikation im restlos ausverkauften Happel-Stadion auf Deutschland. Das ganze Land hoffte auf eine Sensation gegen den dreifachen Welt- und Europameister. Dementsprechend elektrisierend war die Stimmung. Als kurz vor Spielbeginn „I am from Austria“ durch das Oval hallte und von 40.000 Fans akustisch begleitete wurde, lief einem die Gänsehaut über den Rücken. Auch während des Spiels war die Atmosphäre atemberaubend. Trotz einer guten Leistung musste sich das ÖFB-Team schlussendlich mit 1:2 geschlagen. Unter dem Strich bleiben dennoch ein unvergessliches Ereignis und mein Highlight im Kalenderjahr 2012.

 

Europacup-Feier während Meisterfeier

HARALD PRANTL

Am 17. Mai war in der Bundesliga wieder einmal ein Meisterteller zu übergeben. Immer nett, das mitzuerleben, zumal das Rundherum durchaus kurios sein kann. Wegen Überfüllung der Pressetribüne in der ersten Reihe bei den Admira-Spielern, die nicht im Kader standen, gesessen und Emin Sulimani gleich einmal Tipps bezüglich Mittel gegen Flugangst für seinen bevorstehenden Dubai-Trip gegeben. Nach dem Schlusspfiff war klar: Ich bin hier nicht nur mitten in einer Salzburger Meister-Feier, sondern auch in einer Europacup-Party der Südstädter. Vorerst musste aber der überfleißige Ordner davon überzeugt werden, dass ich aufs Feld darf. Er sah das nicht so, irgendwann aber einen Moment zu lange weg. Während die „Bullen“ mit dem Teller ihre Runden drehten, feierten die Admiraner etwas im Abseits mit jeder Menge Rasierschaum. Nach einem Händeschütteln mit Philipp Hosiner war schnell klar, dass meine Jacke einer Reinigung bedarf. Dieses Vorhaben wurde unterstrichen, als Patrik Jezek in der Mixed Zone anfing, das von den Salzburgern bereitgestellte Bier literweise durch die Gegend zu schütten. Unser Kameramann war aufgrund seines Equipments weniger entspannt. Letztlich überstand es aber auch die Kamera ohne großen Schaden.

 

Bis zum Schluss mischte Österreich um EM-Tickets mit

HUBERT SCHMIDT

Die Leistungen des Basketball-Nationalteams in der EM-Qualifikation – ein echtes Highlight. In einer Gruppe mit Kroatien, der Ukraine, Ungarn und Zypern fuhr die Asceric-Truppe drei Siege ein. In allen weiteren Matches hatte der ÖBV trotz hochkarätiger Ausfälle bis kurz vor Schluss die Chance zu gewinnen. Vor dem letzten Spieltag kämpfte Österreich noch mit den Großmächten Serbien und Türkei um die verbleibenden EM-Tickets. Österreichs Basketball hat mit Mahalbasic und Ortner plötzlich zwei Starter in der Euroleague, weitere erfolgreiche Spieler und Trainer im Ausland (Schreiner, Maresch bzw. Korner und Asceric) sowie Talente, die bei Nachwuchs-EMs groß aufzeigten (Pöltl, Hopfgartner).

 

Rapid war 2012 auf Reisen

ALEXANDER KARPER

Diese Europa-League-Saison war wahrlich nicht mit Punkten gesegnet, aber zumindest wurde ich am letzten Spieltag noch den Spitznamen „Null-Punkte-Alex“ los. Im Großen und Ganzen überwiegen aber die unbezahlbaren Eindrücke, mit denen ich auf Reisen mit Rapid beschenkt wurde. In Leverkusen etwa traute ich meinen Augen nicht – und die Rapid-Verantwortlichen auch nicht – welch Schmuckkästchen in Deutschland „normal“, bei uns aber (noch) unvorstellbar ist. Im tristen Kharkiv wurde Samba getanzt, in Rosenborg gab man sich nordisch familiär. Gastfreundschaft drückt man halt nicht immer mit Polizeischutz und Tränengas aus. Ein weinendes Auge war dabei, dass so etwas im Fußball Platz findet. Immerhin kann ich mir auf die Fahnen heften: I survived Saloniki!

 

Roger Federer und Andy Murray durften in Wimbledon jubeln

MARTINA GUGGLBERGER

DAS Sport-Highlight des Jahres gibt es für mich nicht. 2012 war voll mit spannenden Entscheidungen, beeindruckenden Leistungen und emotionalen Momenten. Im Jänner lieferten sich Novak Djokovic und Rafael Nadal im Finale der Australian Open das vielleicht beste Tennis-Match, das ich je gesehen habe. Unglaublich der Kampfgeist der beiden Ausnahmeathleten. Im März sorgte Marcel Hirscher mit dem Sieg im Gesamt-Weltcup für Gänsehaut. Hin und her gerissen war ich im Wimbledon-Finale. Auf der einen Seite Roger Federer, der bei einem Sieg wieder die Nummer eins der Welt werden würde, auf der anderen Lokalmatador Andy Murray, auf dem ein unglaublicher Druck lastete. Am Ende freute ich mich riesig für den zu Tränen gerührten Schweizer, den schon so viele abgeschrieben hatten. Wie sich herausstellen sollte, erfüllte sich Murray den Traum von einem Sieg in Wimbledon wenig später bei Olympia. Bei den Sommerspielen in London beeindruckten mich am meisten die britischen Athleten, die die riesigen Erwartungen ihrer Landsleute erfüllten und 29 Mal Gold gewannen. Mit offenem Mund bin ich am 14. Oktober vor dem Fernseher gesessen. Felix Baumgartners Sprung aus 39.069 Metern Höhe war einfach atemberaubend. Minuten lang habe ich gezittert und gehofft, dass alles gut geht. Im November war definitiv das F1-Saisonfinale in Sao Paolo  ein absolutes Highlight. Spannender kann 2013 kaum werden, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Alaba bezwingt Casillas im CL-Halbfinale

CHRISTOPH NISTER

Hilfe, ich kann mich nicht entscheiden! Das Jahr 2012 hatte derart viele Sport-Highlights zu bieten, dass es mir nicht möglich ist, mich auf eines festzulegen. Da war das CL-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Bayern, als der damals 19-jährige David Alaba nach wenigen Minuten Gelb sah. Sein Traum vom Finaleinsatz war geplatzt, doch trotz seiner Jugend spielte er abgeklärt und souverän weiter und war mit seinem verwandelten Elfmeter – er trat dabei sogar als erster Schütze an – maßgeblich am Finaleinzug seines Teams beteiligt. Da war aber auch die Biathlon-WM in Ruhpolding, die ich vor Ort miterleben durfte. Auch wenn der ÖSV leer ausging, so bleiben doch eine unglaubliche Atmosphäre und tolle Wettkämpfe im Gedächtnis. Und da waren natürlich die Olympischen Spiele mit der Bolt-Show, dem Schwimm-Gigantenduell Phelps vs. Lochte oder dem Husarenlauf von Felix Sanchez. Der Sport verlangt für gewöhnlich immer nur einen Sieger – für mich gibt es 2012 aber jede Menge davon.

 

Ein surrealer Blick von der Pressetribüne im Lucas Oil Stadium: Super Bowl XLVI

BERNHARD KASTLER

Ich konnte es vorher nicht fassen, schon gar nicht während und auch danach nicht. Mein Sport-Highlight: Super Bowl XLVI in Indianapolis. Am 5. Februar tatsächlich im Lucas Oil Stadium zu sitzen und das Endspiel der NFL zwischen den New York Giants und den New England Patriots (21:17) live zu sehen, das ist für mich nach wie vor surreal. Wohl auch, weil ein sportlicher Lebenstraum in Erfüllung ging. Wohl auch, weil Millionen bei diesem Mega-Event einmal dabei sein wollen und mir dieses unglaubliche Privileg zu teil wurde. Wohl auch, weil mir Spieler wie etwa Giants-Receiver Mario Manningham, der den Catch des Abends fabrizierte, meine Fragen beantworteten. Wohl auch, weil ich wenige Meter neben Superstar Tom Brady stand. Wohl auch, weil die Vince-Lombardi-Trophy in der Giants-Kabine an mir vorbeigereicht wurde sowie Super-Bowl-MVP Eli Manning und Super-Bowl-Winning-Head Coach Tom Coughlin an mir vorbeigingen. Wohl auch, weil ich dann auf jenem Feld spazierte, wo zuvor das größte Einzelsportereignis der Welt stattfand. Jenes Spiel, das für mich immer unendlich weit weg war, wurde zur exorbitanten Naherfahrung in jeglicher Hinsicht. Es ist nicht nur ein Highlight 2012, es ist ein Lebens-Highlight!

 

Daniel zeigte bei Olympischen Spielen auf

REINHOLD PÜHRINGER

Es hatte etwas Märchenhaftes. Österreich befand sich mitten im olympischen Tal der Tränen, als sich ein gewisser Thomas Daniel im Modernen Fünfkampf zu ungeahnten Höhen empor schwang und uns ganz plötzlich noch einmal von der nicht mehr für möglich gehaltenen Medaille träumen ließ. Thomas… wer? Vor den Spielen kannte ihn praktisch niemand (unsere Redaktion miteingeschlossen) oder konnte unfallfrei die Disziplinen dieser Sportart aufzählen und dann trug der 27-Jährige auf einmal die Hoffnungen einer ganzen Nation. Dieses Emportreten in das Rampenlicht – unfassbar! Das ist Olympia! Das ist Sport! Und deshalb auch mein Moment des Jahres. Dass es letzten Endes Platz sechs wurde, führte in Erinnerung, dass Edelmetall dann wohl doch zu märchenhaft gewesen wäre.

 

Thomas Vanek: Ein Gastspiel, das Österreich in den Bann zog

SEBASTIAN RAUCH

Der NHL-Lockout bescherte uns in Österreich in diesem Jahr zahlreiche große Momente. Einige NHL-Cracks gaben sich in der EBEL die Klinke in die Hand. So hatte ich die Möglichkeit mit Spielern wie den KAC-Imports Tyler Myers, Sam Gagner oder VSV-Crack Michael Grabner Interviews zu führen. Dennoch war mein Treffen mit Buffalo-Star Thomas Vanek bei seiner Willkommens-Pressekonferenz im Rahmen seines Engagements bei den Graz99ers für mich etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass ich der erste Journalist in Österreich war, dem der Sabres-Stürmer nach dessen Rückkehr im Einzel-Interview Rede und Antwort stand, war das Ganze auch noch live im LAOLA1-Stream zu sehen. Allein diese Tatsache machte das Interview für mich sehr speziell, Vaneks unkomplizierte Art ließ es zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Der beste heimische Eishockey-Spieler der Geschichte begegnete mir als bescheidener, höflicher und redegewandter Interviewpartner. Weder die Reisestrapazen, noch die Tatsache, dass er den Rummel um seine Person nicht mag, waren ihm anzumerken. Das Gespräch mit dem Superstar, der trotz des Erfolgs nie den Boden unter den Füßen verloren hat und eines der großen menschlichen und sportlichen Vorbilder unserer Zeit ist, war mein Highlight.

 

Spanien verteidigte den Titel eindrucksvoll

CHRISTIAN EBERLE

Die Antwort eines bekennenden Spanien-Fans auf die Frage nach seinem Sport-Highlight 2012 wird nicht sonderlich überraschen: Der Europameister-Titel der „Roja“ und das beeindruckende EM-Finale gegen Italien. Als Teil der Vorberichterstattung der EURO wurde mir die Ehre zuteil, die Spanier während ihres Trainingslagers in Schruns-Tschagguns zu begleiten und somit zumindest einen kleinen Einblick darin zu bekommen, woher das viel gepriesene „Tiki-Taka“ rührt. Da sich viele im Endspiel der EURO den überraschend starken Italienern zuwandten und den spanischen Fußball zugleich als langweilig, weil zu wenig zielstrebig, diffamierten, war es eine umso größere Genugtuung zu sehen, wie Iniesta und Co. im entscheidenden Moment noch einmal zulegen konnten. 4:0 im letzten Spiel und das auch noch hochverdient – Muchas gracias por ese momento

 

Juventus Turin wurde ungeschlagen italienischer Meister

FABIAN SANTNER

Mein persönliches Sport-Highlight 2012 waren die Leistungen von Juventus Turin. Die „Alte Dame“ wurde unter Coach Antonio Conte ungeschlagen Meister, führt auch in dieser Saison die Tabelle überlegen an und überwintert als Gruppensieger in der Champions League.  Vor allem einen Moment aus der Meistersaison werde ich nie vergessen: Am 32. Spieltag gegen Lazio Rom steht es in der 82. Minute 1:1 als die „Bianconeri“ einen Freistoß zugesprochen bekommen. Andrea Pirlo und die neun Minuten zuvor eingewechselte Juve-Legende Alessandro del Piero stehen bereit. Der Ball ist freigegeben und während sich alles auf Pirlo konzentriert, der mit dem Schiedsrichter wegen der Position der Mauer diskutiert, haut das Schlitzohr Del Piero das Leder am verdutzten Marchetti vorbei ins Tormanneck. Juve gewann 2:1 und behauptete die Tabellenführung vor Milan. Für mich war nach diesem Sieg klar, dass der Scudetto nach Turin gehen würde. Fast noch schöner als der 28. Meistertitel war es allerdings, dass „Pinturicchio“ in seiner letzten Saison für Juventus einen wichtigen Beitrag dazu leisten konnte!

 

Haas verließ die große Fußball-Bühne in Graz

CHRISTOPH KRISTANDL

Gänsehaut, erhöhter Pulsschlag, Wehmut und – ja, Tränen in den Augen. Was versetzt einen Vertreter des vermeintlich starken Geschlechts in solch eine emotionale Ausnahmesituation? Richtig, Fußball. Es war jener Moment, der das Ende einer Ära Gewissheit werden ließ. Mario Haas betrat zum allerletzten Mal für Sturm Graz den Rasen, wenig später sollte er das schwarz-weiße Trikot für immer ablegen. Er, der mehr war, als ein gewöhnlicher Fußballer. Rekordspieler, Rekordtorschütze, ein Mann für besondere Treffer. An allen großen Titeln des Vereins beteiligt, Kapitän und Liebling der Fans, mit denen er etwas teilt – die Liebe zum Sportklub Sturm Graz. Mit dem "Bomber" geht das letzte Verbindungsstück zur glorreichsten Zeit der "Blackies" und die Identifikationsfigur des Klubs. Er hat nicht nur die Geschichte der Grazer geprägt, er hat auch mein persönliches Fan-Leben von Anfang an mitbestimmt. Entgegen dem Chor der Nordkurve gibt es nicht nur eine Legende. Aber Mario Haas ist die größte, die Sturm je hatte. Die größte, die Sturm je haben wird. Und es fiel schwer, vom Spieler Mario Haas Abschied zu nehmen.

 

Die Pose 2012: Mario Balotelli im EM-Halbfinale gegen Deutschland

ALEXANDER PLANASCH

Kurz und schmerzlos: Mein persönliches Highlight ist Mario Balotelli. Oder vielmehr, seine Jubelpose bei der Europameisterschaft 2012 im Halbfinale gegen Deutschland. Der Italiener bekommt in der 36. Minute einen langen Ball, nimmt sich diesen perfekt mit, läuft alleine auf DFB-Goalie Manuel Neuer zu und versenkt die Kugel unhaltbar im Kreuzeck. Und dann beginnen unvergessliche Sekunden. Der 22-Jährige schlägt kein Rad und macht auch keine Choreographie á la irgendeiner 0815-Castingband. Nein. Er bleibt stoisch auf dem Platz stehen und lässt die Welt wissen: Er schoss dieses Tor. Er ist Mario Balotelli. Er ist der Typ, der Hilfe benötigt um ein Trainingsleiberl anzuziehen, aber gleichzeitig ist er auch jener, der die „Squadra Azzurra“ ins EM-Finale schoss. Mario Balotelli mag man oder mag man nicht. Jedoch lässt er niemanden kalt. Und in einer Welt, in der vieles grau ist, erfreue ich mich über eine Lichtgestalt und über mein sportliches Highlight 2012.

 

Die Alte Försterei bot ein torreiches Spiel

HENRIETTE WERNER

Mein sportliches Highlight – neben den Olympischen Spielen sowie den Paralampics – war heuer ein spontaner Berlin-Trip zum Spiel des 1. FC Union Berlin gegen den FC Hansa Rostock am 29.Mai 2012. Gemeinsam mit einem weiteren Exil-Unioner aus Wien ging es morgens um sechs Uhr in Wien los. Am nächsten Tag sahen wir ein spektakuläres Spiel, welches das torreichste Spiel der Zweitliga-Saison war. Für Hansa ging es gegen den Abstieg, für Union um die goldene Ananas. Nach zehn Minuten führte Hansa folgerichtig mit zwei Toren. Doch mit uniontypischem Kampfgeist gelang es den Eisernen, innerhalb kürzester Zeit das 0:2 in ein 3:2 zu verwandeln. Direkt nach der Führung traf Hansa allerdings erneut zum Ausgleich - da war noch keine halbe Stunde gespielt. In der zweiten Halbzeit ging Union erneut in Führung, wieder glich Hansa zum 4:4 aus. Die dritte Führung zum 5:4 ließen sie sich dann nicht mehr nehmen. Ein verrücktes Spiel als lohnendes Ziel einer Reise, bei der ebenso viel Zeit im Zug verbracht wurde wie in Berlin. Um 18.13 fuhr der Nachtzug in Berlin los, der uns am Montagmorgen wieder in Wien ausspuckte...

 

Unvergessen: Die Stimmungsmache der irischen Fans bei der EURO 2012

ANDREAS TERLER

Was macht man als Fußballfan im Stadion wenn das eigene Team vorgeführt wird und hoffnungslos 0:4 hinten liegt? Nach Hause gehen? Becher werfen? In Hasstiraden ausbrechen?  Hierzulande vielleicht. Die Iren schimpfen nicht, sie singen viel, viel lieber. „Looooooow … lie the fields of Athenry“ schallte es inbrünstig aus 20.000 Kehlen durch die Arena Gdansk während sich die Spanier lässig den Ball zuschoben. Gänsehaut im EM-Oval und vor den Fernsehgeräten. Kommentatoren und Fans der Iberer verstummten, um ergriffen der inoffiziellen irischen Nationalhymne zu lauschen. Der Vuvuzela-Lärm aus Südafrika war vergessen. Nachdem die spielerischen Außergewöhnlichkeiten in Polen und der Ukraine fehlten, blieben sie umso stärker in Erinnerung, die Anhänger der „Boys in Green“. Weil ihr Stolz, wie ihre Stimme niemals bricht und ihre Treue über Ärger und Hass steht. Auch heimische Fankurven haben hoffentlich gut zugehört.

Verrückter Barton und Meister City

MÁTÉ ESTERHÁZY

Eigentlich habe ich zu keinem der beiden Manchester-Klubs eine emotionale Beziehung. Ich war auch nicht vor Ort, nicht einmal in der Redaktion. Es war lediglich ein Sonntag-Nachmittag vor dem TV-Gerät und dennoch mein Gänsehaut-Ereignis schlechthin: Das irre Meisterschafts-Finish der Premier League. Anfangs lief die Flimmerkiste auch nur beiläufig, essen und vor sich hindösen hatten Priorität. Wieso sollte City auch die erste Meisterschaft seit 1968 ausgerechnet gegen QPR verspielen? Doch plötzlich glichen die Londoner aus. Und dann die Tätlichkeit vom verrückten Joey Barton. Spätestens nach der Führung von QPR bewegten sich die Augen nicht mehr vom Bildschirm weg. Die „Citizens“ rannten wütend an, waren drückend überlegen, brauchten aber nach Ablauf der regulären Spielzeit immer noch zwei Tore. Eigentlich unmöglich. Aber dann kamen Edin Dzeko und Kun Aguero. Ich kam aus dem Staunen kaum heraus, der Pulsschlag war wohl nur bei den Akteuren am Rasen ähnlich hoch. Ich war mir kurz nicht sicher, ob das gerade wirklich passiert sei. Zum Glück läutete es nach ein paar Minuten an der Tür und ich war zurück in der Realität.

 

 

DIE LAOLA1-REDAKTION WÜNSCHT EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR!