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Hypo NÖ bekommt neue Spielerinnen

Hypo NÖ bekommt neue Spielerinnen

Österreichs Frauen-Serienmeister Hypo NÖ hat noch mehr Samba-Flair erhalten.

Die Südstädterinnen schlossen mit dem brasilianischen Handball-Verband eine Kooperation ab, die ihnen zu den bisherigen drei Legionärinnen vom Zuckerhut noch fünf weitere Spielerinnen bringt.

"Das Projekt gilt vorerst für die Saison 2011/12, beinhaltet aber eine Option. Wir hoffen, dass es bis 2016 bestehenbleibt. Brasilien will 2016 um den Olympia-Titel im eigenen Land mitspielen", sagte der geschäftsführende Obmann Karl Heinz Graßmann am Freitag anlässlich der Präsentation in Wien.

Kein finanzieles Problem

Es sei für beide Seiten ein gutes Geschäft, ergänzte der neue Präsident Alois Ecker, der versicherte, dass Hypo durch die Zusammenarbeit mit Brasilien kein finanzielles Harakiri eingegangen sei.

"Das Budget ist gleichgeblieben. Die neuen Spielerinnen haben normale Verträge im Rahmen unserer Möglichkeiten erhalten", versicherte der Chef, nachdem eine Hypo-Delegation in dieser Woche in Sao Paulo die letzten Details der Kooperation unter Dach und Fach gebracht hatte.

"Wir sind stolz, dass Brasilien uns ausgewählt hat und wir mit dem Land unser Know-how teilen", sagte Clubmanager Dieter Heger.

Brasilien will Jugend fördern

Hypo hat die Exklusivrechte für junge brasilianische Talente in Europa. Die Südamerikaner haben sich vorher natürlich ein Bild über die Möglichkeiten in der Südstadt gemacht. Von der medizinischen Betreuung, über individuelles Training bis hin zu Testspielen auf hohem Niveau ist dort alles vorhanden.

Brasilien hat im Frauen-Handball viel vor, nicht nur 2016 im Auge. Eben wurde die Qualifikation für die panamerikanischen Spiele in Mexiko (11. bis 24. Oktober) mit sieben Siegen in sieben Partien souverän geschafft.

Im Finale wurde Argentinien mit einem Plus von 19 Toren vom Parkett gefegt und so der nächste Schritt zur Endstation Sehnsucht gesetzt.

In Mexiko (Guadalajara) wird die südamerikanische Fahrkarte für Olympia 2012 in London ausgespielt, die der Turniersieger erhält - Brasilien zählt dort zu den Favoriten. Zweiter Saisonhöhepunkt 2011/12 ist dann im Dezember die Frauen-WM im eigenen Land.

Der brasilianische Verband hat Österreich und Hypo auch deshalb als Basisstation gewählt, weil die meisten Spielerinnen in Europa engagiert sind und Teamchef Morton Soubak in der Südstadt auch Trainingslager und -spiele abhalten wird.

Der Däne, der keine Einsatzforderungen seiner Schützlinge im Hypo-Team stellt, wird erstmals Ende August zu Besuch nach Maria Enzersdorf kommen, wo Alexandra Nascimento, Daniela Piedade und Francine Cararo schon einige Zeit tätig sind.

Fünf neue Spielerinnen

Das Trio wird nun um fünf neue Hypo-Brasilianerinnen aufgestockt. Es sind dies Spielmacherin Ana Paula Rodrigues (bisher Elda Prestigio), Fernanda Da Silva (Mar Sagunto/beide ESP), Silvia Helena Pinheiro (KC Siofok), Torfrau Barbara Arenhart (Byasen/NOR) und Samira Da Silva Rocha.

Letztere spielte zuletzt in ihrer Heimat, ist aber wegen einer Stressfraktur im Unterschenkel fraglich. Erst eine genaue Untersuchung wird zeigen, ob sie oder eine andere Brasilianerin zu Hypo kommt.

Das Quintett, das ab der ersten Woche einen intensiven Deutsch-Kurs besuchen muss, um sich möglichst rasch zu integrieren, wird am 16./17. Juli in der Südstadt erwartet, das erste Training ist für 18. Juli (10.00 Uhr) geplant.

Hälfte sind Österreicherinnen

Mit seinen Landsleuten Bernadett Temes und Victoria Redei Soos (beide Bac/HUN) sowie den Heimkehrerinnen Petra Blazek (HC Thüringen) , Sabrina und Nina Stumvoll (beide SC Greven/GER) hat der ungarische Hypo-Trainer Andras Nemeth zehn Neue in seinem Kader.

Die Anzahl der Legionärinnen ist gleichgeblieben, das gilt auch für den Anteil heimischer Spielerinnen (50 Prozent). "Unser Ziel für die heurige Saison ist das Erreichen der zweiten Gruppenphase der Champions League, mittelfristig wollen wir um die höchste Krone Europas wieder mitspielen", meinte Heger. Der achtfache Champions-League-Gewinner (zuletzt 2000) nimmt heuer nicht mehr an der Balkan-Liga, wohl aber an der heimischen Meisterschaft teil.