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Kaepernick zerstört Green Bays Titel-Träume

Kaepernick zerstört Green Bays Titel-Träume

SAN FRANCISCO 49ERS (2)                          45:31                          GREEN BAY PACKERS (3)

Und sie haben es wieder geschafft!

San Francisco eliminiert in den Divisional-Playoffs der NFL Green Bay 45:31 und steht wie ein Jahr zuvor im NFC Championship Game.

Mann des Spiels ist 49ers-Quarterback Colin Kaepernick, der nach früh verschuldetem Interception-TD-Return die Packers-Defense zum Verzweifeln bringt.

In seinem ersten Playoff-Spiel überhaupt gelingen dem 25-Jährigen zwei TD-Pässe, zudem erläuft er weitere zwei selbst.

Mit 181 Rushing Yards erzielt er auch noch einen neuen QB-Postseason-Rekord, insgesamt sorgt "das Kind" für 444 Yards Raumgewinn.

Die 49ers treffen nach einem hochklassigen Spiel entweder nun auf Atlanta oder Seattle, für Green Bay ist wie in der vergangenen Spielzeit in den Divisionals Endstation.

 

Dabei begann die Partie für die Hausherren alles andere als gut.

Kaepernicks zweiter Pass wurde von Cornerback Sam Shields abgefangen und prompt für 52 Yards zurück in die Endzone getragen.

Doch der Youngster sollte sich schnell davon erholen: Im nächsten Drive führte der Spielmacher seine Offense 60 Yards nach vorne, ehe er selbst per 20-Yards-Run den Ausgleich herstellte.

Es sollte nur der Beginn seiner unglaublichen Rushing-Leistung an diesem Abend in San Francisco sein.

Kaepernick wurde nicht nervös

Zudem erfüllten sich die Hoffnungen der Green-Bay-Fans nicht.

Kaepernick, der erst in der Midseason Alex Smith als Starting Quarterback ablöste und sieben Spiele zuvor von Beginn weg absolvierte, wurde bei seiner Postseason-Premiere nicht nervös.

Ganz im Gegenteil: Kaepernick führte seine Offense gekonnt, machte nach seinem Fehler kurz nach Kickoff keinen mehr und blieb auch nach der abermaligen Führung der Gäste durch Running Back DuJuan Harris ruhig.

Mit zwei Pässen zu Michael Crabtree - nach jeweils einem Turnover - drehte er zwischenzeitlich das Spiel zugunsten der 49ers zu einer 21:14-Führung.

Noch in der ersten Hälfte kamen die Gäste allerdings zurück.

Quarterback Aaron Rodgers, der zwei Touchdowns und für 257 Yards warf sowie eine Interception verarbeiten musste, konnte für die Packers nach einem Zuspiel für 20 Yards auf James Jones den Ausgleich herstellen.

Nach einem Field Goal von 49ers-Kicker David Akers ging es mit 24:21 für die Gastgeber in die Kabinen.

Packers-Defense verzweifelt

Nach der Pause glich Green Bay noch einmal durch ein Crosby-Field-Goal aus, ab dann bestimmte San Francisco das Geschehen.

Die Kalifornier ließen weder in der Luft noch am Boden etwas zu und brachten selbst die gegnerische Defense zum Verzeifeln - allen voran Kaepernick.

Dieser enteilte den Packers abermals und scorte Mitte des dritten Viertels per 56-Yards-Run erneut selbst.

Durch die mehrdimensionale Offense - Angriffe durch die Luft, am Boden sowie durch Kaepernicks Läufe - stand Green Bays Verteidigung merklich auf verlorenem Posten.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Colin Kaepernick (49ers-Quarterback): "Unsere Offensive-Line hat heute großartig gespielt, unsere Running Backs sind ins Laufen gekommen und die Receiver haben Plays gemacht. Das hat es für mich einfach gemacht. Nach der Interception habe ich gewusst, dass ich zurückkommen muss. Der Rekord (meiste Rushing-Yards eines QB in Postseason-Geschichte, 181 Yards) ist eine Auszeichnung und bedeutet viel für das gesamte Team, das einfach einen tollen Job gemacht hat."

Jim Harbaugh (49ers-Head-Coach): "Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht. Als Defense musst du dieses Offense erste einmal stoppen und in der Offensive haben wir ein großartiges Spiel abgeliefert. Colin (Kaepernick, Anm.) hatte ein tolles Spiel und er hat nach seiner Interception wunderbar geantwortet. Er hat gezeigt, dass er die Fähigkeit hat, zurückzukommen."

Aaron Rodgers (Packers-Quarterback): "Es ist sehr frustrierend, zumal wir auch wissen, dass dieses Team zum letzten Mal in dieser Konstellation gespielt hat. Wir werden nächstes Jahr ein anderes Team sein. Wir haben heute auch zu wenig in der Offense gezeigt, um der Defense zu helfen. Er (Kaepernick, Anm.) war heute überall am Feld, er ist groß und athletisch, wirft den Ball gut und läuft mit ihm überaus gut. Wir hatten nicht viele Antworten für ihn."

Mike McCarthy (Packers-Head-Coach): "Ich möchte in erster Linie den 49ers zu einem exzellenten Sieg gratulieren. Wir haben es nach der Pause leider nicht geschafft, sie zu stoppen. In der zweiten Hälfte ist das Spiel für uns verloren gegangen, es war eine herausragende Leistung der 49ers. "


Bernhard Kastler

Und die Hausherren nutzten das aus.

Zwei kurze Touchdown-Läufe durch Frank Gore und Anthony Dixon machten im Schlussviertel alles klar, das 45:24 bedeutete die endgültige Entscheidung.

Ergebniskosmetik betrieben die Packers dann noch in Person von Greg Jennings, der kurz vor Schluss Rogders' Pass für drei Yards in der Endzone zum 45:31-Endstand fing.

Franchise-Rekord aufgestellt

Insgesamt sorgten die 49ers für 581 Yards Raumgewinn, so viel wie nie zuvor in ihrer Postseason-Geschichte.

Als Belohnung wartet nun erneut das Championship Game, das sie vergangene Saison in der Overtime zu Hause gegen den späteren Champ New York Giants verloren hatten.

Eines ist klar: Wiederholt der fünffache Super-Bowl-Sieger diese Leistung, dann können sich Atlanta (49ers würden auswärts antreten) oder Seattle (zu Hause) sehr warm anziehen.

Vor allem wenn Colin Kaepernick wieder einen Tag wie diesen erwischt.