news

"The Shot" 2.0: Rose sorgt für 2:1 - Auch LA in Front

Ein spektakulärer Buzzer Beater von Derrick Rose bringt den Chicago Bulls den 99:96-Heimsieg über die Cleveland Cavaliers und die 2:1-Führung in der "best-of-seven"-Serie.

Einen klaren 124:99-Erfolg feiern währenddessen die Los Angeles Clippers gegen die Houston Rockets und stellen ebenfalls auf 2:1.

LAOLA1 fasst die beiden Spiele zusammen:

CLEVELAND CAVALIERS (2) vs. CHICAGO BULLS (3) - 1:2

SPIEL 3: Bulls - Cavaliers 99:96 (47:49)

Wir schreiben den 7. Mai 1989.

Die Chicago Bulls liegen im entscheidenden fünften Spiel der Erstrunden-Serie (damals "best of five") gegen die Cleveland Cavaliers 99:100 zurück. Doch der letzte Ballbesitz der Serie obliegt den Bulls. Michael Jordan setzt sich im Dribbling gegen seinen Verteidiger Craig Ehlo durch und versenkt den Buzzer Beater. 102:101, die Bulls stehen in Runde zwei.

Beinahe auf den Tag genau 26 Jahre nach "The Shot" - unter diesem Synonym steht Jordans "Game Winner" heute in den NBA-Geschichtsbücher - sorgt mit Derrick Rose nun erneut ein "Bull" - und erneut gegen Cleveland - für mehr als eine Fußnote in den Annalen der besten Basketball-Liga der Welt.

Im dritten Spiel der "best-of-seven"-Serie gegen die Cavaliers sorgt Chicagos Point Guard mit Ablauf der Spieluhr per Dreier über Gegenspieler Tristan Thompson für den 99:96-Sieg seiner Farben und damit für die 2:1-Führung.

Viel Defense, noch mehr Fehlwürfe

"Ich sollte eigentlich einen Wurf in der Ecke bekommen, aber ich dachte: 'Vergiss es!' Ich bin in Richtung Ball gelaufen und habe die Möglichkeit bekommen, den Wurf abzufeuern. Ich danke meinen Teamkollegen", sagt Rose, der mit 30 Punkten (je 7 Rebounds und Assists) auch Topscorer der Begegnung ist.

Bester Cavalier in dem von Defense und demzufolgen schwachen Wurfquoten (beide Teams unter 40%) geprägten Spiel ist Superstar LeBron James. Zwar fällt der Wurf des 30-Jährigen ebenfalls nicht (8/25 aus dem Feld), doch der Forward dominiert die 48 Minuten zuvor mit 14 Assists. James hält nun bei 1073 Playoff-Assists, zieht damit an Steve Nash, Tony Parker und Larry Bird vorbei und belegt in dieser Liste Rang vier.

Verletzung hemmt Irving

Ohne Vorlage bleibt hingegen Point Guard Kyrie Irving, der nur elf Zähler verbucht, allerdings mit einem verstauchten Fuß spielt. "Er hat uns alles gegeben, was er konnte", spricht ihn Head Coach David Blatt von jeder Schuld frei. Auch die Ausbeute der übrigen Starter - Tristan Thompson (10), Iman Shumpert, Timofey Mozgov (je 8) - ist überschaubar.

Lediglich die Ersatzspieler, J.R. Smith (14; 4 Dreier), Matthew Dellavedova (10; 2 Dreier) und James Jones (8; 2 Dreier), zeigen wie schon in Spiel 2 ihre Topform.

Auf Seiten der Bulls muss Pau Gasol (6) mit einer Zerrung früh ausgewechselt werden, Joakim Noah bleib im Angriff weiterhin eine Katastrophe (4; 1/8 aus dem Feld), überzeugt aber mit 11 Rebounds, sechs davon am offensiven Brett. Jimmy Butler spielt mit 20 Punkten, acht Rebounds und fünf Steals ebenso solide wie Nikola Mirotic (12) und Taj Gibson (9) von der Bank.

Bereits am Sonntag können die Bulls im vierten Spiel für eine Vorentscheidung sorgen.

HOUSTON ROCKETS (2) vs. L.A. CLIPPERS (3) - 1:2

SPIEL 3: Clippers - Rockets 124:99 (64:57)

Wesentlich deutlicher geht es im Staples Center zu Los Angeles zu.

Die Clippers fahren einen klaren Heimsieg ein und dürfen diesen unter anderem einem treffsicheren J.J. Redick verdanken. Auch wenn der Held des Abends ein anderer ist.

Der Shooting Guard beweist vor allem aus der Distanz seine Klasse und versenkt fünf seiner sechs Dreier-Versuche. Insgesamt kommt der 30-Jährige auf 31 Punkte.

Los Angeles geht damit in der "best-of-seven"-Serie mit 2:1 in Führung, Spiel vier steigt in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut in Los Angeles.

Paul feiert Comeback

Ein starkes Comeback liefert Chris Paul ab, ihm gelingen zwölf Zähler und sieben Assists. Auch Blake Griffin (22/14 Rebounds) liefert eine ansprechende Leistung ab.

Die Entscheidung in der Partie fällt im dritten Viertel und trägt den Namen Austin Rivers.

Nach der Rückkehr von Paul kommt der 22-Jährige von der Bank und erzielt 15 seiner 25 Punkte im dritten Abschnitt (Drittel-Endstand 35:19).

Der Sohn Clippers-Coach Doc Rivers straft mit seinem wiederholt starken Auftritt alle Kritiker Lügen. Für seine Performance wird er vom Publikum mit Sprechhören und Standing Ovations bedacht, als er im vierten Viertel ausgewechselt wird. Eine alles andere als alltägliche Anerkennung von den Fans.

Rivers überragt mit Aggressivität und Spaß

"Ich bin einfach nur hinausgegangen und habe meinen Spaß gehabt", bleibt der Mann des Spiels nach der Partie bescheiden. "Ich habe einfach Selbstvertrauen. Im Sommer habe ich so hart gearbeitet und das hat sich jetzt ausgezahlt."

Sein Vater habe ihm nur gesagt: "Sei einfach aggressiv und habe weiterhin Spaß."

Den hat an diesem Abend wohl auch Papa Rivers selbst. Oder wie es Chris Paul gegenüber dem Trainer zusammenfasst: "This is one time where you can be a dad and not just coach!"

Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1 Mo. 4. Mai Cavaliers BULLS 92:99
2 Mi. 6. Mai CAVALIERS Bulls 106:91
3 Fr. 8. Mai BULLS Cavaliers 99:96
4 So. 10. Mai Bulls Cavaliers
5 Di. 12. Mai Cavaliers Bulls
*6 Do. 14. Mai Bulls Cavaliers
*7 So. 17. Mai Cavaliers Bulls
Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1 Mo. 4. Mai Rockets CLIPPERS 101:117
2 Mi. 6. Mai ROCKETS Clippers 115:109
3 Fr. 8. Mai CLIPPERS Rockets 124:99
4 So. 10. Mai Clippers Rockets
5 Di. 12. Mai Rockets Clippers
*6 Do. 14. Mai Clippers Rockets
*7 So. 17. Mai Rockets Clippers