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Irre: Olympiakos gewinnt Euroleague

Irre: Olympiakos gewinnt Euroleague

Nach einem der unglaublichsten Comebacks der Sportgeschichte darf sich Olympiakos seit Sonntag zum zweiten Mal Euroleague-Sieger nennen.

Die Griechen, die schon im Halbfinale gegen den FC Barcelona für eine Überraschung gesorgt hatten, setzten sich in einem denkwürdigen Endspiel in Istanbul gegen den großen Favoriten ZSKA Moskau mit 62:61 (20:34) durch.

Nach 28 Minuten führten die komplett überlegenen Russen vor 15.550 Zuschauern noch mit 53:34, ehe das Spiel kippte und Georgios Printezis mit seinem Zweipunkter 0,7 Sekunden vor Schluss für den Siegeskorb sorgte.

Zum Final-Four-MVP wurde Vassilis Spanoulis gekürt.

Platz drei ging an Barcelona, das Panathinaikos mit 74:69 bezwang.

Erster Assist nach 13 Minuten

Olympiakos ging gegen ein zunächst fehleranfälliges ZSKA mit 5:2 in Führung, war aber lange Zeit mit der starken Defense der Russen überfordert.

MVP Andrei Kirilenko und Co. gingen mit einer 10:7-Führung in die erste Viertelpause, ließen sechs Minuten lang keinen Punkt zu und führten im zweiten Abschnitt mit 14:7.

Erst nach 13 Minuten wurde der erste Assist des Spiels gegeben.

Drei Teodosic-Dreier in Serie

Just, als Olympiakos kurz Luft zum Atmen zu haben schien, traf Milos Teodosic gegen seinen Ex-Klub drei Dreipunkter innerhalb von knapp einer Minute und brachte ZSKA auf 25:13 davon.

Die Russen um Nenad Krstic dominierten weiter und führten zur Halbzeit mit 34:20.

Nur drei Griechen scoren

Auch nach Seitenwechsel schien nichts darauf hinzudeuten, als dürfte sich Piräus auch nur den Funken einer Hoffnung auf den Sieg machen.

Zwar kamen Spanoulis, Kostas Papanikolaou und Pero Antic offensiv immer besser in Schwung, doch außer diesem Trio erzielte kein Olympiakos-Spieler in den ersten 28 Minuten auch nur einen Punkt.

Die Moskowiter bauten den Vorsprung auf 53:34 aus, aber mit einem 6:0-Run bis zum Viertelende lag das Momentum plötzlich erstmals auf Seiten der Griechen.

Olympiakos übernimmt völlig

Im Schlussabschnitt erhöhte Olympiakos den Lauf auf 14:0 und lag nur noch 48:53 zurück.

ZSKA erfing sich zwar etwas, doch Piräus war inzwischen die klar bessere Mannschaft. Vor allem Papanikolaou und Printezis konnten immer wieder scoren.

In der Schlussminute wurde Printezis beim Stand von 58:60 aus der Sicht von Olympiakos von Andrei Vorontsevich geblockt. Teodosic wurde 19,6 Sekunden vor Ende an die Freiwurflinie geschickt, von wo er einmal erfolgreich blieb.

10,1 Sekunden vor Schluss blieb Papanikolaou cooler und versenkte zwei Freiwürfe zum 60:61. Der 21-jährige Forward überragte mit 18 Punkten bei keinem Fehlwurf aus dem Feld und nur einem von der Linie.

Siskauskas tragischer Held

Nach einer Auszeit passte ZSKA den Ball zu Ramunas Siskauskas, der sofort gefoult wurde. Ausgerechnet der Routinier und ehemalige Euroleague-MVP vergab beide Freiwürfe.

Im letzten Angriff zog Spanoulis zum Korb, legte auf Printezis ab und der Forward traf 0,7 Sekunden vor Schluss einen Floater aus drei Metern.

ZSKA versuchte noch einen langen Pass von der eigenen Grundlinie, der Ball kam aber nicht mehr an und die Olympiakos-Jubelstürme begannen.

"Unbeschreiblich"

"Es gibt keine Worte, die beschreiben, was ich gerade fühle. Es ist unbeschreiblich, was für ein großartiges Team wir haben. Das ist eine Familie und wir kämpften alle zusammen. Ich werde diesen Moment niemals vergessen, es ist der schönste meines Lebens", konnte es Papanikolaou unmittelbar nach dem Spiel nicht fassen.

ZSKA-Coach Jonas Kazlauszkas war perplex: "Es ist natürlich nicht einfach für mich, nach so einem Spiel Worte zu finden. Am Ende des dritten Viertels haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren. Vielleicht haben wir geglaubt, dass es schon vorbei wäre."

Auch sein Gegenüber Dusan Ivkovic, der Olympiakos vor 15 Jahren schon zum ersten Euroleague-Titel geführt hatte, tat sich bei der Analyse schwer: "Das vierte Viertel ist schwer zu erklären."


Euroleague-Finale, Sonntag, Istanbul:

Olympiakos - ZSKA Moskau 62:61 (20:34)

15.550 Zuschauer

Olympiakos: Papanikolaou 18 (2/2 2er, 3/3 3er, 22 Effizienz), Spanoulis 15, Printezis 12, Antic 7, Sloukas 4, Mantzaris 3, Keselj 3, Dorsey (5 Turnovers), Hines (5 Turnovers), Law, Papadopoulos; Gecevicius

ZSKA: Teodosic 15 (4/9 3er, 3 Assists, 5 Turnovers), Kirilenko 12 (4/5 Feldwürfe, 10 Rebounds, 3 Steals, 25 Effizienz), Krstic 11, Siskauskas 8, D. Lavrinovic 5, Khryapa 3 (6 Rebounds), Shved 3, Gordon 2, Kaun 2, Vorontsevich, Voronov; Mejia


Spiel um Platz 3:

FC Barcelona Regal - Panathinaikos 74:69 (48:37)

Huertas 21, Ingles 13, Wallace 12 bzw. Diamantidis 17, Maric 13, Logan 11

Halbfinali am Freitag:

ZSKA Moskau - Panathinaikos 66:64 (32:34)

15.262 Zuschauer

ZSKA: Kirilenko 17 (9 Rebounds, 4 Blocks; 25 Effizienz), Shved 15 (16 Effizienz), Teodosic 12 (6 Rebounds, 5 Turnovers), Krstic 8 (3 Blocks), Siskauskas 5, Khryapa 3 (5 Assists), Kaun 2, Gordon 2, D. Lavrinovic 2, Vorontsevich, Voronov; Mejia

Panathinaikos: Jasikevicius 19 (3/6 3er, 16 Effizienz), Batiste 11 (4 Steals, 6 Turnovers), Kaimakoglou 10 (8 Rebounds, 5 Assists, 23 Effizienz), Diamantidis 10 (6 Assists, 1/9 3er), Maric 6, Sato 3, N. Calathes 3, Logan 2, Perperoglou, Tsartsaris, Vougioukas; Smith

Olympiakos - FC Barcelona Regal 68:64 (33:29)

Olympiakos: Spanoulis 21 (6 Assists, 6 Turnovers, 15 Effizienz), Printezis 14 (13 Effizienz), Papanikolaou 9, Dorsey 8, Mantzaris 4 (6 Rebounds), Antic 4, Law 4, Hines 2, Sloukas 2, Keselj; Gecevicius, Glyniadakis

Barcelona: Navarro 18 (5 Turnovers), Ndong 10 (14 Effizienz), Lorbek 9, Vazquez 8 (7 Rebounds, 13 Effizienz), Sada 6, Mickeal 4, Huertas 4, Wallace 3, Perovic 2, Eidson, Ingles; Rabaseda