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Dreikampf um den Vize-Titel

Dreikampf um den Vize-Titel

Die Titel sind längst vergeben. In der Formel-1-WM geht es beim Finale am Wochenende in Brasilien nur noch um die Trostpreise.

Neben dem Rennsieg im Klassiker in Interlagos ist das vor allem der Vizeweltmeistertitel. Im Dreikampf darum liegt McLaren-Pilot Jenson Button in der Pole Position.

Der Engländer hat vor dem letzten Saisonrennen zehn Punkte Vorsprung auf Ferrari-Star Fernando Alonso und 22 auf Red-Bull-Pilot Mark Webber.

Mit guten Erinnerungen

Button hatte 2009 in Brasilien seinen WM-Titel perfekt gemacht. Zwei Jahre später möchte der Brite eine für ihn zufriedenstellende Saison mit Stil beenden.

"Ich würde es lieben, hier zu gewinnen", betonte der 30-Jährige. "Aber was auch immer hier passiert, ich blicke sehr positiv auf diese Saison zurück."

Als erstem Teamkollegen in dessen Karriere überhaupt ist es Button gelungen, Lewis Hamilton in der WM hinter sich zu lassen.

Kann Rekord verhindert werden?

Beide McLaren-Piloten haben bisher drei Saisonrennen gewonnen, Button hat sich aber als der deutlich konstantere erwiesen.

"Es wäre großartig, wenn wir gegeneinander um den Sieg kämpfen könnten", meinte der aktuelle WM-Zweite.

Die McLarens gelten im Autodromo Carlos Pace als erste Herausforderer von Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel, der im Red Bull seine 15. Pole Position (wäre alleiniger Rekord) und seinen zwölften Saisonsieg im Visier hat.

Red Bull hofft auf Triple

Stallkollege Webber dagegen hat 2011 kein einziges Rennen gewonnen. Seinen ersten Sieg würde der Australier aber benötigen, um zumindest noch theoretische Chancen auf WM-Rang zwei zu haben.

Nur damit würde Webber Red Bull den Hattrick aus Konstrukteurs-WM und den ersten beiden Plätzen in der Fahrerwertung bescheren.

"Ich bin hier immer gut gefahren. Ich hoffe, die Saison mit einem guten Resultat abschließen zu können", erklärte der 35-Jährige.

Volles Vertrauen

Wirklich gut war seine Saison nämlich nicht. In einem Auto, mit dem Vettel Rekorde gebrochen und bereits elf Rennen gewonnen hat, erreichte Webber bisher gerade einmal zwei zweite Plätze.

Gewonnen hat der Australier zuletzt am 1. August 2010 in Ungarn.

Dennoch erhält er mangels Alternativen von Red Bull auch 2012 das Vertrauen. Die "jungen Wilden" aus dem eigenen Nachwuchs, Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari, Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne, kämpfen vorerst nur um die zwei Cockpits im Zweitteam Toro Rosso.

Blick geht nach vorne

Ferrari hat seinen Fokus bereits auf die WM 2012 verlegt. Dort will die Scuderia mit einem revolutionären Auto auf die Siegerstraße zurückkehren.

Im Vorjahr verspiele Alonso erst im dramatischen letzten Saisonrennen in Abu Dhabi den WM-Titel an Vettel, heuer reichte es überhaupt nur zu einem Grand-Prix-Sieg in Silverstone.

"Es war kein fantastisches Jahr, was die Leistungsfähigkeit unseres Autos betrifft", gestand Alonso. "Aber wir haben immer noch einiges herausgeholt."

Geringe Chancen

In der Fahrer-WM liegt der Spanier in einem deutlich unterlegenen Auto vor Webber. Sein Ferrari-Teamkollege Felipe Massa hat im F150 Italia nicht einen einzigen Podestplatz herausgefahren.

Dennoch wäre auch der Vizeweltmeistertitel für Alonso nicht mehr als ein Trostpreis.

Der Weltmeister von 2005 und 2006 müsste dafür gewinnen und Button dürfte nicht auf dem Podest landen. Sollte Button ausfallen, benötigt Alonso immer noch Platz vier.