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Wer steigt ein in den Transferreigen?

Wer steigt ein in den Transferreigen?

Gerüchte, wohin das Ohr hört. Im Fahrerlager der Formel 1 beginnt allmählich das alljährliche Transfergeflüster.

Piloten geben ihre Empfehlungen ab, während die Teamchefs ihre Plus/Minus-Listen durchgehen.

Heuer könnte sich einiges tun: Nur sieben der aktuell 24 Fahrer verfügen über einen für 2013 gültigen Vertrag: Fernando Alonso (Ferrari), Sebastian Vettel (Red Bull), Jenson Button (McLaren), Nico Rosberg (Mercedes), Kimi Räikkönen (Lotus), Timo Glock (Marussia) und Pedro de la Rosa (HRT).

Selbst diese Kontrakte sind - das lehrte uns die Geschichte - oft nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind.

Die heißesten Mutmaßungen aus der Gerüchteküche:

DIE HEISSESTEN AKTIEN

DIE HEISSESTEN AKTIEN

Lewis Hamilton

Der Weltmeister von 2008 befindet sich gerade in einem Vertrags-Poker mit McLaren. Es geht dabei nicht nur um Geld, sondern vor allem um Internes. Zuletzt verbockte die Boxencrew mehrere Stopps, der Kommandostand wählte zudem nicht immer die beste Strategie. All das stößt Hamilton sauer auf, weshalb er Missstände letztens auch öffentlich anprangerte. Mögliche Optionen für den Briten sollen Red Bull Racing (als Nachfolger von Webber) und Mercedes (als Nachfolger von Michael Schumacher) sein. Ein Verbleib bei McLaren ist aber keineswegs ausgeschlossen.

Sergio Perez

Der Mexikaner gilt als heißester Kandidat auf die Nachfolge von Felipe Massa. Als "Ferrari Academy Member" unterhält er beste Kontakte nach Maranello. Sauber, das von Ferrari Motoren bezieht, wird sich bei einem Anruf von Luca di Montezemolo kaum querlegen. Perez selbst hat immer betont, nur einen vorzeitigen Wechsel (im Falle eines Massa-Rauswurfs vor Saisonende) auszuschließen.

Paul di Resta

Der Schotte wird wohl seine letzte Saison bei Force India bestreiten. Mit Ferrari und Mercedes sollen zwei Top-Teams hinter Di Resta her sein. Für einen Wechsel nach Italien hat Perez die besseren Karten, die Option Mercedes ist aber brandheiß. Norbert Haug gewann an Di Restas Kommandostand gemeinsam mit dem Schotten den letzten Titel für ein Werksteam der Stuttgarter (DTM 2010), verschaffte ihm den F1-Deal mit Force India (bezieht von Mercedes Motoren) und ist ein großer Befürworter des Schotten.

DIE FRAGEZEICHEN

DIE FRAGEZEICHEN

Sebastian Vettel

Der Deutsche verfügt bei Red Bull Racing über einen Vertrag bis Saisonende 2014. Dieser soll jedoch ein großes Aber beinhalten: Laut „Bild“ hat der Deutsche eine Ausstiegsklausel, wenn er selbst in der Fahrer- und Red Bull Racing in der Konstrukteurs-WM 2013 gewisse Platzierungen verpassen. "2013 ist er fix bei uns. Für 2014 gibt es eine leistungsbezogene Klausel in seinem Vertrag – für ihn und für das Team", wird Motorsport-Direktor Helmut Marko zitiert. Wie die „Sunday Times“ am Wochenende berichtete, soll Vettel zur Sicherheit schon mal bei Ferrari vorgefühlt – vielleicht sogar schon einen Vorvertrag (wie einst auch Alonso) für 2014 unterzeichnet – haben. Vettel stritt die Ferrari-Gerüchte freilich ab.

Mark Webber

Bleibt er oder geht er? Diese Frage aus dem Vorjahr wird auch heuer gestellt. Die Entscheidung liegt aber im Gegensatz zu 2011 wohl nicht mehr ganz alleine beim Australier (siehe Hamilton- oder Vettel-Gerücht oben). Kommt Hamilton und bleibt Vettel, könnte Webber noch eine Saison bei Ferrari anhängen (insofern die Scuderia mit Vettel einen Vorvertrag hat und auf Perez oder Di Resta verzichtet). Obwohl diese Variante zuletzt durch diverse italienische Medien geisterte, heißt es für Webber wohl nur: Red Bull oder Pension.

DIE AUSLAUFMODELLE

DIE AUSLAUFMODELLE

Michael Schumacher

Nur zwei Punkte, der schlechteste Saisonstart seiner Karriere. Zudem ist klar, dass er mit Nico Rosberg an seiner Seite bei Mercedes nicht mehr die Nummer eins werden wird. Die Mercedes-Doppelspitze ist gespalten: Langzeit-Gefolgsmann Ross Brawn hält dem siebenfachen Champion die Stange. Norbert Haug würde lieber Paul di Resta im zweiten Cockpit sehen.

Felipe Massa

Seine Zeit bei Ferrari dürfte spätestens mit dem Saisonfinale zu Ende gehen. Ob es 2013 noch einmal zur Formel 1 reicht? Um Sponsorgelder musste sich Massa jahrelang nicht mehr kümmern, sportlich gibt es mittlerweile talentiertere und vor allem jüngere (Massa ist 31) Piloten am Markt.

Bruno Senna

Bei Williams steht der Neffe von Ayrton Senna nicht mehr allzu hoch im Kurs. Mittlerweile auch schon 28 Jahre alt, konnte er in drei Saisonen bei drei Teams (vor Williams bei HRT und Lotus) kaum überzeugen. Sein Pluspunkt: Die Sponsor-Millionen u.a. von Embratel. Sollten diese versiegen, schaut es wohl düster aus.

POTENZIELLE NEWCOMER

POTENZIELLE NEWCOMER

Valtteri Bottas

Steht bei Williams in den Startlöchern, wo er den bislang glücklosen Bruno Senna ersetzen könnte. Der Finne durfte schon vier Mal in den Trainings ran, vor allem Investor Toto Wolff soll ein großer Fan von Bottas sein. Schafft es der Österreicher, das finanziell angeschlagene Traditionsteam wieder auf sichere Beine zu stellen, kann sich Frank Williams (oder dessen Nachfolger) die Piloten auch wieder nach sportlichen Aspekten aussuchen: Dann steht Bottas in Pole Position.

Alexander Rossi

In Barcelona durfte er erstmals für Caterham testen, 2013 könnte er zum Einsatzfahrer werden. Nächste Saison könnte es gleich zwei Rennen in den USA geben, ein amerikanischer Fahrer würde zusätzliche mediale Aufmerksamkeit generieren – daran hatten in den letzten Jahren vor allem die kleineren Teams Interesse, die (und deren Sponsoren) sonst in der Berichterstattung ein wenig untergehen.

Esteban Gutierrez

Kehrt Sergio Perez Sauber den Rücken, wird es wohl Ersatz aus dem eigenen Land geben: Esteban Gutierrez, seit zwei Jahren Ersatzfahrer, steht Gewehr bei Fuß. Vor allem die Vielzahl an mexikanischen Sponsoren könnte der Schweizer Rennstall damit halten. Gutierrez hat aber auch die sportliche Qualifikation: Heuer war er in der GP2 schon dreimal am Podest.

Michael Höller

 

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