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Toro Rosso: Kampf gegen den Stillstand

Toro Rosso: Kampf gegen den Stillstand

In der Formel 1 schnuppern 2012 selbst Außenseiter Morgenluft, nur ein Team kommt in diesem Jahr besonders schwer zurecht.

Toro Rosso, das "Ausbildungsteam" von Red Bull Racing, beißt sich nach einem vielversprechenden Saisonauftakt an der neuen Situation die Zähne aus.

Nach sieben Rennen sind die Austro-Italiener abgeschlagene Neunte, nur die drei punktlosen Nachzügler Caterham, Marussia und HRT liegen hinter ihnen.

Nur am Saisonstart gut

Bei der Erklärung der Ursachen tat sich Teamchef Franz Tost vor dem achten WM-Lauf am Sonntag in Valencia schwer. An den neuen Piloten sollte es nicht liegen, denn der Australier Daniel Ricciardo (9. in Melbourne) und der Franzose Jean-Eric Vergne (8. in Malaysia) zeigten sich am Saisonbeginn stark.

Seitdem ist das Schwesternteam von Doppelweltmeister Red Bull aber auf den damals eroberten sechs Punkten sitzengeblieben, in den vergangenen fünf Rennen waren zwölfte Plätze das höchste der Gefühle.

"Der Saisonstart war in Ordnung. Aber seitdem haben wir Probleme", gestand Tost in Spanien ein. Besonders bitter ist das, weil in der laufenden WM selbst Mittelständler bereits Sternstunden hatten. Force India punktete in fünf Rennen, Williams gelang in Barcelona sogar der Sieg mit Pastor Maldonado.

"Konkurrenten klar von uns"

Bei Toro Rosso geht es hingegen rückwärts. "Unsere direkten Konkurrenten haben sich verbessert, sind klar vor uns", gab Tost in Valencia zu.

Kein Wunder, dass beim zweiten Team von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz Feuer am Dach ist. In Valencia rauchten die Köpfe bei gemeinsamen Meetings, um den Grund des Stillstands ans Tageslicht zu befördern.

Tatsache ist, dass die seit 2010 in Faenza unabhängig von Red Bull Racing agierende Scuderia, wo Sebastian Vettel 2008 noch unter Gerhard Berger als Teamchef sogar der erste GP-Sieg gelungen war, stagniert.

Arbeiten gegen den Stillstand

Mangelnden Einsatz braucht man sich zwar nicht vorwerfen lassen, dennoch kommt das 300 Mitarbeiter starke Team, das einst antrat, um die Großen zu ärgern, unter dem italienischen Technikchef Giorgio Ascanelli nicht vom Fleck. Eingegriffen wird daher nun von höchster Stelle.

"Auf uns wartet viel Arbeit", sagte Tost in Spanien. "Denn die Lücke zu den anderen ist statt kleiner nur noch größer geworden."