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Blitz-Aktion: Neuer Wagen für Hülkenberg

Blitz-Aktion: Neuer Wagen für Hülkenberg

Mit einer "Blitzaktion" hat Sauber eine neues Auto für Nico Hülkenberg besorgt.

Der deutsche Grand-Prix-Pilot konnte beim WM-Auftakt der Formel 1 in Australien nach einem Vakuum-Kollaps des Benzintanks nicht an den Start gehen.

Das Team der Österreicherin Monisha Kaltenborn hat innerhalb von drei Tagen eines neues Chassis nach Malaysia bringen lassen, am kommenden Sonntag sollen damit wieder beide C32 am Start stehen.

Frustrierter Hülkenberg

Die Autos aus Hinwil waren 2012 eine der positiven Überraschungen in der Formel 1 gewesen. Jungstar Sergio Perez, im Vorjahr Zweiter in Sepang, ist aber zu McLaren abgewandert.

Mit Hülkenberg und dem jungen Mexikaner Esteban Gutierrez gehen die Schweizer 2013 mit zwei neuen Piloten ins Rennen.

Hülkenberg hatte sich als Elfter der Startaufstellung in Melbourne eine gute Ausgangsposition geschaffen gehabt und war nach dem Aus "extrem frustriert" gewesen.

Schnelle Schrauber

"Das Problem hatte aber nichts mit der Stärke des Tanks zu tun", versicherte Kaltenborn in Sepang. "Wir hatten wegen der auf Sonntag verschobenen Qualifikation einfach zu wenig Zeit, das Problem zu beheben", erklärte die einzige weibliche Teamchefin in der Formel 1.

Das neue Sauber-Chassis wurde in kürzester Zeit um die halbe Welt verfrachtet und in Malaysia innerhalb von nur fünf Stunden zu einem fertigen Formel-1-Auto zusammengeschraubt.

"Man ist auf so etwas vorbereitet. Das geht sich auch bei einem back-to-back-Rennen aus, selbst wenn es so weit weg ist von der Fabrik", erklärte Kaltenborn. "Ich erwarte nicht, dass so etwas nochmals passiert", gab sich die in Indien geborene Wienerin zuversichtlich.

Informations-Rückstand

Sauber hatte nach dem Aus für Hülkenberg doppelt unter den aktuellen Problemen "gelitten", weil in Melbourne nur durch Gutierrez Renndaten und Informationen zum Verhalten der kritischen Reifen eingesammelt werden konnten.

Die Schnittstellenprobleme zwischen der McLaren-Einheitselektronik und der Telemetrie-Kommunikation hatte die Truppe aus Hinwil ebenso getroffen.

Kaltenborn: "Es wäre wichtig, dass das so schnell wie möglich wieder funktioniert."

Fehler verboten

In der Reifensituation sieht Kaltenborn aber auch Positives. "Insgesamt ist das schon auch eine Chance für ein kleineres Team, weil damit derzeit alle Teams grundsätzlich gleichgestellt sind und Geld weniger eine Rolle spielt", meinte Kaltenborn.

"Wir dürfen nur selbst halt keine Fehler mehr machen."

Neo-Pilot Hülkenberg hat zumindest im Kampf gegen die mörderische Hitze in Malaysia eine besonders originelle Lösung gefunden. Der Deutsche lässt sich vor dem Start ein nasses Shirt im Kühlschrank vereisen.

Gefühlvoller Hintern

Das ist nur eine der vielen von Trockeneis bis zu Kühlwesten reichenden Maßnahmen, mit denen sich die 22 Fahrer auf die extremen Temperaturen in Malaysia sowie die hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 Prozent einstellen.

Manche Dinge muss man bei der Raserei über den 50 Grad heißen Asphalt aber einfach hinnehmen.

Hülkenbergs Mercedes-Landsmann Nico Rosberg gestand: "Ich spüre beim Fahren mit meinem Hintern den Boden."