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Rosberg nach Ausfall: "Auto war seltsam zu fahren"

Rosberg nach Ausfall:

Während Lewis Hamilton in Shanghai bereits zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium stand, lief es für Vorjahressieger Nico Rosberg nach einem guten Qualifying (Platz vier) im Rennen gar nicht nach Plan: Er schied nach 21 Runden aufgrund technischer Probleme aus.

„Es ist ein schlechter Start ins Jahr. Das wieder aufzuholen, wird immer schwieriger“, so der Deutsche nach dem Rennen.

Nach Melbourne war es bereits das zweite Mal in dieser noch jungen Saison, dass der Hesse bei einem Grand-Prix nicht ins Ziel kam.

Stabilisator-Probleme

"Das Auto war seltsam zu fahren", erklärte der Mercedes-Pilot nach seinem Ausscheiden. Ein Problem am hinteren Stabilisator war der Grund dafür, dass sein Silberpfeil nach Stopps in den Runden 5, 19 und 20 aus dem Rennen genommen wurde.

"Mit meinem Setup hatte ich ein unerwartet starkes Untersteuern, wodurch das Auto schwierig zu fahren war. Nach meinem zweiten Boxenstopp wurde dieses Gefühl schlimmer und in den Kurven war eines meiner Vorderräder in der Luft. Der hintere Stabilisator, der die Fahrzeugbalance beeinflusst, war defekt und so mussten wir leider aufgeben“, beschrieb der 27-Jährige sein Ausscheiden.

Rätselraten

Bei Mercedes wusste man zunächst nicht, woher die Probleme mit dem Stabilisator kamen.

Mercedes-Sportchef Toto Wolff versprach für die nächsten Tage Ursachenforschung: "Wir werden hart daran arbeiten, dass technische Probleme wie bei Nico nicht wieder auftreten, damit am kommenden Rennwochenende in Bahrain beide Fahrer eine Punkteplatzierung erzielen können."
 
"Das war leider eine Enttäuschung für uns", bedauerte auch Teamchef Ross Brawn, fügte jedoch hinzu: "Insgesamt können wir zuversichtlich sein, dass uns an diesem Wochenende weitere Fortschritte gelungen sind."

Wenig Punkte

Rosberg, der durch sein erneutes Ausscheiden nur mit seinem vierten Platz in Malaysia WM-Punkte holte, zeigte sich enttäuscht: „Schade, denn es sah gut aus.“

Zwölf Punkte bedeuten Platz sieben in der WM-Wertung - und damit schon 40 Punkte Rückstand auf Leader Vettel sowie 28 auf Teamkollege Hamilton, der eine hohe Meinung vom Deutschen hat: „Er fährt unglaublich gut.”

Respektvoller Umgang

Anders als bei Konkurrent Red Bull zollen sich die Mercedes-Fahrer gegenseitigen Respekt.

"Wir kennen uns schon sehr lange, wir haben eine gemeinsame Geschichte, wie wahrscheinlich keine andere Fahrerpaarung. Unsere Beziehung begann im Jahr 2000, als wir Kart-Teamkollegen waren, und dauert bis heute an," schwärmt Hamilton von der Zusammenarbeit mit Rosberg.

Nachdem der Deutsche in Malaysia auf die Stallorder gehört und Hamilton nicht überholt hat, habe sich dies nicht geändert.

"Kein Killer-Instinkt"

Für dieses Verhalten - welches im krassen Gegensatz zu dem seines Landmannes Vettel stand - gab es nicht nur Lob.

"Ich würde mir wünschen, Nico hätte noch mehr Killer-Instinkt", sagte etwa Gerhard Berger dem 'Spiegel'.

Doch der Österreicher hat auch sehr viel Positives über den Wiesbadener zu sagen: "Er ist sehr intelligent, macht wenig Fehler und ist in seinen Leistungen sehr konstant."

Sympathie statt Siege

"Würde Rosberg ein Auto wie den Red Bull fahren, hätte er schon jede Menge Siege", vermutet Berger, dass es beim Sohn des ehemaligen finnischen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg wohl auch am Material liegt, dass er über 100 Grands-Prix auf seinen ersten Sieg warten musste.

Die Frage wird sein, ob Rosberg weiterhin zwar die Sympathien der Zuschauer auf sich zieht, sich aber lieber unterordnet oder ob er beweisen kann, doch ein Siegfahrer zu sein.

Blick nach vorn

Der Deutsche selbst zumindest bleibt guter Dinge und blickt nach vorn: „Zum Glück steht das nächste Rennen schon in einer Woche an. Hoffentlich können wir dieses Ergebnis mit einem starken Wochenende in Bahrain hinter uns lassen,“ lautet Rosbergs Wunsch für das nächste Rennen.

 

Henriette Werner