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Das Transfer-Karussell der F1 dreht sich

Das Transfer-Karussell der F1 dreht sich

Die Formel-1-Saison neigt sich allmählich ihrem Ende zu.

Bei den drei Top-Teams gibt es für 2012 nichts mehr zu rütteln: Red Bull Racing fährt mit Sebastian Vettel und Mark Webber, McLaren tritt mit dem britischen Weltmeister-Duo Jenson Button und Lewis Hamilton an und Ferrari vertraut auf Fernando Alonso und Felipe Massa.

Auch bei Mercedes sollte sich, trotz immer wiederkehrender Gerüchte über einen Rücktritt Michael Schumachers, nichts ändern: Neben dem Rekordweltmeister hat auch sein Landsmann Nico Rosberg einen gültigen Vertrag für 2012. Sauber wird erneut auf das junge Duo Kamui Kobayashi und Sergio Perez vertrauen. Team Lotus, das wohl in Caterham F1 umbenannt wird, hält an den erfahrenen Jarno Trulli und Heikki Kovalainen fest.

Bei der Hälfte der Teams gibt es aber noch jede Menge freier Cockpits und einige Gerüchte über deren mögliche Besetzung. Ein Überblick:

WILLIAMS

Williams könnte den größten Coup landen. Wie die finnische Zeitung „Ilta-Sanomat“ berichtete, soll Kimi Räikkönen beim britischen Traditions-Rennstall unterschreiben. Damit wäre die Zeit von Rubens Barrichello bei Williams wohl abgelaufen. Aber auch wenn die Räikkönen-Gerüchte nicht stimmen, ist der Force India vor dem Aus stehende Adrian Sutil heiß auf Barrichellos Arbeitsplatz. Sein Bonus: Sutil hat mehrere private Sponsoren, die Geld in die leeren Kassen von Frank Williams spülen könnten. Das zweite Cockpit wird Pastor Maldonado aufgrund seiner venezolanischen Petro-Dollar wohl behalten.

FORCE INDIA

Wenn auch noch nicht offiziell, ist hinter den Kulissen schon alles klar. Mercedes-Leihgabe Paul di Resta konnte überzeugen und darf bleiben. Das zweite Cockpit sichert sich laut „motorsport-total.com“ Nico Hülkenberg. Der Deutsche wird für seine Geduld als Ersatzfahrer belohnt. Adrian Sutil wird sich damit nach fünf Jahren (das erste davon beim Vorgänger-Team Spyker) erstmals einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Oder er tritt zurück ins zweite Glied und wird Ersatzfahrer.

LOTUS-RENAULT

Vitaly Petrov wurde schon im Vorjahr für 2012 bestätigt und konnte heuer sportlich zulegen. Dass Robert Kubica nach einem Jahr Verletzungspause das ihm zustehende Cockpit wieder besteigt, ist zu bezweifeln. Teamchef Eric Boullier verschob bereits mehrere Deadlines für die Entscheidung über das Comeback des Polen. Wie es Kubica tatsächlich geht, weiß niemand. Schafft er es nicht zurück, wäre Ersatz- und Ex-Fahrer Romain Grosjean eine Möglichkeit. Bruno Senna würde gerne bleiben, soll bei der Teamleitung aber nicht mehr den besten Stand haben. Zuletzt hört man auch, dass Rubens Barrichello vorgefühlt haben soll. Boullier verordnete dem Team allerdings einen Spar-Kurs. Und Barrichello dürfte wohl kaum die billigste Lösung sein.

TORO ROSSO

Vor der Saison munkelte man, dass nur einer aus dem Duo Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari bei Toro Rosso überwintern werde, da Daniel Ricciardo ante portas stünde. Der Australier wurde aber bei HRT geparkt, wo er auch die Saison 2012 verbringen könnte. Mit Jean-Eric Vergne drängt aber schon der nächste Red-Bull-Junior in die Formel 1. Teamchef Franz Tost wünschte sich zuletzt ein Festhalten an Buemi und Alguersuari.

MARUSSIA-VIRGIN

Timo Glock ist beim russisch-britischen Rennstall bis 2014 fix. Das zweite Cockpit ist noch zu haben. Der Kanadier Robert Wickens (22), bisher Ersatzfahrer, empfahl sich mit dem Gewinn der „World Series by Renault“ (WSbR) für höhere Aufgaben. Allerdings verfügt der ehemalige Red-Bull-Junior über keine großen Sponsoren im Rücken. Die Kooperation mit McLaren, könnte eventuell einen deren Nachwuchs-Fahrer ins Cockpit spülen. Allerdings musste Oliver Turvey heuer die GP2 wegen Geld- und Erfolg-Losigkeit verlassen, der erst 19-jährige Kevin Magnussen soll behutsam über die WSbR aufgebaut werden. Vielleicht läuft es am Ende doch wieder alles auf den Belgier Jerome d’Ambrosio hinaus. Oder zaubert die Marussia-Seite einen finanzstarken russischen Piloten aus dem Hut?

HISPANIA RACING TEAM

Bei den Spaniern ist alles offen. Die Fahrer-Entscheidung wird Colin Kolles wohl wieder spät und nach rein finanziellen Aspekten treffen (müssen). Zuletzt hörte man, dass Red Bull Daniel Ricciardo ein weiteres Jahr beim Nachzügler parken könnte. Damit stünde nur noch ein HRT-Cockpit „zum Verkauf“.

Michael Höller