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Einigung beim "Concorde Agreement"?

Einigung beim

Die Zukunft der Formel 1 ist auf Schiene gebracht. Geschäftsführer Bernie Ecclestone hat den Großteil der Teams auf seiner Seite.

Das gab der 81-jährige Brite am Samstag in einer Stellungnahme auf der F1-Website bekannt.

Demnach ist ein neues "Concorde Agreement", das die finanzielle Grundlage der Königsklasse bildet, nur noch eine Frage der Zeit. Topteams wie Ferrari und Red Bull dürften Zugeständnisse erhalten haben.

Fünf Teams noch nicht mit an Bord

"Ich bin sehr glücklich, bekanntzugeben, dass wir mit dem Großteil der aktuellen Formel-1-Teams, darunter Ferrari, McLaren und Red Bull Racing, über die Bedingungen, unter denen sie nach Ablauf des aktuellen Concorde Agreements an der Formel 1 teilnehmen, kommerzielle Vereinbarungen getroffen haben", lautete Ecclestones Erklärung.

Seine geplante Reise zum Grand Prix von Malaysia hat der Zampano am Wochenende allerdings kurzfristig abgesagt. Neben den drei genannten Topteams sollen auch Sauber, Force India, Lotus und Toro Rosso der Grundsatzvereinbarung mit Ecclestones Formula One Management (FOM) zugestimmt haben.

Abgesehen von den Nachzüglern Caterham, Marussia und HRT scheinen sich lediglich Mercedes und Williams noch zu zieren.

RBR mit Ferrari-Privilegien?

"Wir haben uns mit FOM finanziell geeinigt", bestätigte Helmut Marko, als Red Bulls Motorsportchef rechte Hand von Besitzer Dietrich Mateschitz.

Mateschitz weilte am Wochenende beim Begräbnis seines früheren Geschäftspartners und Red-Bull-Erfinders Chaleo Yovidhya in Thailand. In Zukunft könnte er in der Formel 1 eine noch wichtigere Rolle spielen. Ferrari und Red Bull sollen sich nämlich mit mehr Mitsprache und Sonderkonditionen haben ködern lassen.

Ferrari soll bei einem geplanten Börsengang der F1-Holding Delta Topco ein Aktienpaket erhalten, jeder Doppel-Weltmeister in der Konstrukteur-WM seit 2008 eine Sonderzahlung.

Jetzt geht es um die Details

Die Regelung träfe nur auf Red Bull zu, die Zahlung soll laut einem Wirtschaftsblog von "Sky News" 35 Millionen US-Dollar (26,4 Mio. Euro) betragen. "Der Inhalt der Vereinbarungen mit allen Teams ist total vertraulich", betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Samstag in Sepang mit einem Lächeln.

Die Entwicklungen seien aber positiv. "Hoffentlich sichert das längerfristig die Zukunft des Sports ab. Es wäre großartig, wenn alle aktuellen Teams zustimmen würden", meinte Horner.

Nun geht es um die Detailarbeit, um Formalismen. Unterschrieben hat das neue "Concorde Agreement", das erneut für sieben Jahre gelten soll, nämlich noch niemand. "Wir hoffen, dass es relativ schnell formalisiert wird", erklärte Horner.

Bedingung für Börsengang

"Das würde den Teams wieder für sieben Jahre Stabilität garantieren." Der Automobil-Weltverband (FIA) als Regelbehörde hat die kommerziellen Rechte bereits im Jahr 2001 für 100 Jahre an Ecclestones FOM abgetreten.

Die Einigung mit den Teams ist auch für den geplanten Börsengang der Formel 1 von zentraler Bedeutung. Ohne langfristiger Garantie für das Bestehen des Sports hätte eine Emission keinen Sinn gehabt.

Der Luxemburger Finanzinvestor CVC, Mehrheitseigentümer von Delta Topco, sondiert derzeit die Bedingungen für eine Erstnotierung (IPO). Als Standort hat Ecclestone Singapur vorgeschlagen, weil Börsen in Europa die Offenlegung von mehr Finanzdaten fordern.