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Sportliche Argumente sind notwendig

Es liegt in der Natur der Sache: Je kleiner das Land, umso schwieriger ist es, in einer Weltsportart ein ernsthaftes Wörtchen mitreden zu können. Auch beim UEFA-Kongress in Wien war das Problem der immer größer werdenden Kluft zwischen den großen und kleinen Nationen ein Thema.

ÖFB-Präsident Leo Windtner verteidigte dementsprechend vehement den 13. Startplatz für ein europäisches Land bei Fußball-Weltmeisterschaften. Nur dann hätte man als kleine Nation wie Österreich eine realistische Chance, die Qualifikation zu schaffen. „Solidarität ist wichtig“, will der Oberösterreicher den Kontinent auf eine gemeinsame Linie trimmen.

Hilfreich ist es in einer derartigen Diskussion, wenn man seine Forderungen mit sportlichen Argumenten unterlegen kann. Angesichts der hohen Leistungsdichte der europäischen Nationalmannschaften sollte dies nicht allzu schwierig sein. Nicht umsonst gibt es bei Europameisterschaften meist ausgeglichenere Vorrunden-Duelle als bei Weltmeisterschaften. Auf anderen Kontinenten herrscht nach zwei, drei Top-Nationen einfach ein zu großes Leistungsgefälle.

Anders sieht es bei der ähnlich geführten Diskussion um die Startplätze in der Champions League aus. In den großen Ligen sind selbst Mittelständler sportlich meist über die Serien-Meister der kleineren Nationen zu stellen. Auch die finanziellen Argumente sprechen eher für mehr deutsche, spanische oder englische als österreichische, tschechische oder polnische Klubs.

Wer also jetzt schon über die Inflation an Mannschaften aus den Top-Ligen in der Champions League mault, sollte bedenken, dass die aktuelle Lösung bereits eines ist: Ein Kompromiss zu Gunsten der kleineren Nationen.