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LASK-Vize Schill: Das ist keine One-Man-Show mehr"

LASK-Vize Schill: Das ist keine One-Man-Show mehr

Es war Weihnachten. Doch für manche war es wie Weihnachten und Ostern zusammen.

Am 24. Dezember 2013 wurde die Übernahme des LASK endgültig in trockene Tücher gelegt, die Ära Reichel hatte nach fast 14 Jahren ein Ende gefunden. Einige Fans jubelten damals auf der Straße vor dem Linzer Rathaus, tausende zu Hause bei ihren Familien. Tag X war gekommen.

Sie freuten sich mit den „Freunden des LASK“, jenen 14 oberösterreichische Wirtschaftstreibenden, die sich dem Traditionsklub, der 2012 den Weg in den Amateurfußball antreten musste, verschrieben.

Alle haben sich dabei für zumindest drei Jahre verpflichtet, auch ist der LASK nun schuldenfrei.

Die Triebfeder Jürgen Werner

Was das Sportliche betrifft, ist ein Mann die treibende Kraft: Jürgen Werner. Der langjährige Kicker und frühere Manager des FC Linz ist erfolgreicher Spielerberater mit seiner Agentur „Stars and Friends“. Der 52-Jährige bleibt als externer Berater im Hintergrund, zieht dort aber die Fäden.

„Er ist mit all seinen Kontakten die sportliche Triebfeder“, sagt sein Partner Manfred Schill im LAOLA1-Gespräch.

Der 53-Jährige blickt ebenso auf eine Karriere als Spieler zurück, hat „Stars and Friends“ mit etabliert und wurde zum LASK-Vizepräsidenten ernannt. Er ist Ansprechpartner für das Sportliche.

Dieses treibt in erster Linie Werner, der im zweiten Anlauf mit einer Investoren-Gruppe den LASK vom Fußball-Laien Reichel loseisen konnte, voran. Ohne dabei im Rampenlicht stehen zu müssen. Überhaupt soll die Zeit der Alleinunterhalter an der Klubspitze vorbei sein.

„Das ist keine One-Man-Show mehr, da sind 15, 16 Personen involviert, es gibt einen Verwaltungsrat und es wird abgestimmt. Es gibt keine Solo-Aktionen“, schildert Schill.

Wir wollen geerdet bleiben“

Gemeinsam soll der Traditionsklub wieder dort hingeführt werden, wo er für de facto jeden Fußball-Interessierten in Österreich hingehört: in die Bundesliga. Doch Schritt für Schritt.

„Wir gehen einen kontinuierlichen Weg“, sagt der LASK-Vize, der wie tausende Anhänger auf den Aufstieg in die Erste Liga hofft. Rund 10.000 werden am Donnerstagabend (19:08 Uhr) auf der Gugl erwartet, wenn die Linzer das Relegations-Rückspiel gegen Parndorf bestreiten.

Der 1:0 im Hinspiel macht natürlich große Hoffnung. „Wenn wir so spielen wie am Montag, dann schaffen wir das“, so Schill. „Dann könnten wir wirtschaftlich und sportlich richtig durchstarten.“

Nach der Übernahme, der Neuaufstellung, dem Erhalt der Lizenz sowie der eingegangenen Kooperation mit Pasching wäre „das nun der krönende Abschluss, wenn das gelingen würde“.

Und dann bliebe der LASK im Gegensatz zur Vergangenheit auch am Boden. „Wir wollen generell geerdet bleiben“, verweist Schill auf eine weitere Konsolidierungsphase in der Ersten Liga.

Zwei, drei neue Spieler bei Aufstieg

Geplant wäre, mit dem Stamm samt zwei, drei Neuverstärkungen die neue Saison in Liga zwei anzugehen. „Dabei würde es sich um Führungsspieler handeln, die die entsprechende Qualität mitbringen. Wir wollen aber auch nicht den wirtschaftlichen Rahmen sprengen. Ziel ist es, eine Mannschaft zu haben, die sich ruhig etabliert.“

Gesucht werden unter anderem ein Stürmer und ein Außenspieler, die Karl Daxbacher weiterhelfen. Der Trainer, der noch laufenden Vertrag hat, bleibt freilich an Bord: „Wir sind super zufrieden und haben noch große Ziele gemeinsam“, betont Schill.

Mit Akademie und Pasching

Weitere Rahmenbedingungen wurden bzw. werden noch gesetzt. So ist der LASK mit Pasching eine Kooperation eingegangen, wonach die Profi-Mannschaft sowie Amateure im Vorort von Linz trainieren sollen. Zwar meldete die Gemeinde zuletzt Bedenken an, doch das dürfte auch an der Kommunikation gelegen haben: Der LASK werde nämlich dort keine Spiele austragen.

Somit sollten diese Unklarheiten auch bald ausgeräumt sein und Pasching als Partner für die Ausbildung von Talenten zur Verfügung stehen. Um die Lizenz für die Akademie in Linz (FAL)
würde man als Profi-Klub ansuchen, um dann auch endgültig den roten Faden herzustellen.

Idealerweise würde der Weg eines talentierten Nachwuchsspielers via Akademie (und Pasching in der dritten Liga) zum LASK in den Profi-Fußball führen.

Noch ist es nicht so weit, aber die Schwarz-Weißen sind auf dem Weg. „Es ist ein Hype entstanden“, freut sich Schill auch über die Rückkehr von in der Reichel-Ära abgesprungenen Sponsoren. Ein Aufstieg würde mehr ins Boot holen. „Dann kann das richtig nach vorne losgehen.“

Dieses Mal gemeinsam erfolgreich anstatt einsam in den Tiefen.


Bernhard Kastler

LAOLA1-LIVE-Ticker, ab 18 Uhr: Austria Salzburg-FAC und ab 19:08 Uhr LASK-Parndorf!