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"Das Foul an Granqvist war ein Elfmeter"

Österreich bleibt für Schweden in Qualifikations-Spielen ein schlechter Boden.

Wieder einmal gab es für das „Drei-Kronen“-Team nichts zu holen.

Im fünften Aufeinandertreffen setzte es die vierte Niederlage. Lediglich im November 1993 konnte man mit einem Punkt in die Heimat zurückkehren.

Die 1:2-Niederlage gegen das ÖFB-Team in der WM-Quali-Gruppe C am Freitagabend sorgte daher erneut für lange Gesichter im schwedischen Lager und verspricht Hochspannung für die restlichen Begegnungen.

Schweden liegt aktuell mit acht Punkten nur am vierten Tabellenrang, hat jedoch ein Spiel weniger als Österreich (11) und Irland (11) ausgetragen.

„Man muss trotzdem weitermachen“

„Natürlich bin ich enttäuscht. Wir hatten einen guten Start, spielten uns zwei gute Chancen heraus und kontrollierten das Spiel. Doch dann kam der Fehler, der zum 0:1 führte, wenig später folgte das 0:2. Danach war Österreich bis zur Halbzeit besser. Zwei Tore können passieren, aber dann muss man trotzdem weitermachen“, ärgerte sich Teamchef Erik Hamren.

Für Gladbach-Legionär Oscar Wendt fielen zudem „beide Treffer viel zu einfach. Nach dem 2:0 haben sie den Heimvorteil ausgenützt. Die Unterstützung der Fans hat sie angetrieben. Wir sind erst nach der Pause wieder besser ins Spiel gekommen.“

So sah es auch sein Trainer. „Wir hatten auch die Chancen, um noch den Ausgleich zu erzielen. Letztlich scheiterten wir aber an der Chancenverwertung“, gestand der 55-Jährige.

„Das war ein Elfmeter“

Wobei beide der Meinung waren, dass es kurz vor Schluss einen Strafstoß geben hätte müssen.

„Das Foul an Granqvist war ein Elfmeter, zum Foul an Ibrahimovic muss ich später erst die Bilder ansehen“, meinte Hamren stellvertretend.

Doch der italienische Schiedsrichter Gianluca Rocchi winkte jeweils ab und besiegelte letztendlich die erste Niederlage von Ibrahimovic und Co. im laufenden Quali-Bewerb.

Von einem glücklichen Sieg der Österreicher wollten die fairen Verlierer jedoch nicht sprechen. „Als glücklich würde ich den Sieg der Österreicher nicht bezeichnen, sie hatten einige Möglichkeiten. Hoffentlich holen wir die drei Punkte im Heimspiel gegen Österreich“, erklärte Routinier Anders Svensson, der in der 61. Minute für Rasmus Elm ins Spiel kam und somit sein 140. Länderspiel bestritt.

Svensson lobt Österreich

Der 36-Jährige, dem nur noch drei Einsätze auf Schwedens Rekord-Nationalspieler Thomas Ravelli fehlen, zollte der Leistung der Koller-Truppe Respekt.  

„Österreich hat eine gute Mannschaft mit guten Spielern. Wir haben gewusst, dass auf uns eine schwere Aufgabe wartet. Angesichts des Spielverlaufs wäre aber ein Unentschieden gerecht gewesen.“

Svensson wollte die Niederlage auch nicht damit erklären, dass Superstar Zlatan Ibrahimovic nicht unbedingt seinen besten Tag hatte.

„Fußball ist ein Mannschafts-Sport, er alleine kann es auch nicht richten. Wir haben in der ersten Hälfte einfach nicht gut gespielt. Dann ist es auch für ihn schwierig.“

Trotz des Rückschlags in Wien sei im Kampf um eine WM-Teilnahme in Brasilien 2014 noch alles möglich.

Heißer Kampf um Platz zwei

Zumindest im Duell um Platz zwei. „Mit einem Sieg am Dienstag gegen Färöer können wir mit Österreich und Irland gleichziehen. Dann haben alle drei Mannschaften die gleiche Punkteanzahl.“

Denn davon, dass sich Deutschland den Gruppensieg holt, ist jeder überzeugt. „Deutschland wird sich den ersten Platz sichern. Davon muss man ausgehen. Wir kämpfen um Platz zwei, müssen soviele Punkte wie möglich holen“, so Wendt.

Teamchef Hamren prophezeit jedenfalls abschließend eine spannende Ausganglage: „In der WM-Quali-Gruppe wird es jetzt ganz eng. Falls wir gegen die Färöer-Inseln gewinnen, dann ist alles wieder ausgeglichen. Drei Teams haben dann dieselbe Punkteanzahl. Das wird ganz eng.“


Martin Wechtl / Jakob Faber / Peter Altmann / Alexander Karper