„Ich bin in der Halbzeit reingekommen und habe das Siegtor geschossen. Am Donnerstag darauf habe ich in der Europa League gegen Juventus 90 Minuten gespielt und jetzt am Wochenende bin ich wieder auf der Tribüne gesessen. Also ich kann es nicht ganz nachvollziehen. Wenn man dort spielt, muss man anscheinend mit allem rechnen.“

Der scheinbare Aufwärtstrend wurde also zum wiederholten Male mit einer Nichtnominierung gebremst. Ein klassisches Wechselbad der Gefühle.

„Man muss psychologisch einiges einstecken“

Zu sehr verrückt machen lassen will sich Janko ob dieser Situation jedoch nicht mehr. Nach inzwischen eineinhalb Jahren in dieser durchaus schwierigen Arbeitsbeziehung mit dem Traditionsverein hat sich gar schon so etwas wie ein Gewohnheitseffekt eingestellt:

„Es ist natürlich nicht angenehm, wenn man so etwas miterleben muss. Man muss da psychologisch einiges einstecken. Ich habe mich aber schon ein bisschen damit abgefunden und denke, dass ich mit der Situation dort auch ganz gut zurechtkomme.“

Zudem bleibt der Strohhalm Nationalteam. Die nächsten beiden Länderspiele steigen erst nach Saisonende gegen Island und in Tschechien. Vielleicht gelingt ihm bis dahin eine nachhaltigere Trendwende bei Trabzonspor. Seine Wertigkeit für die ÖFB-Elf hat er inzwischen jedoch auch ohne üppige Spielpraxis unter Beweis gestellt.

Teamchef Marcel Koller: "Er fühlt sich bei uns einfach wohl. Wir schätzen ihn sehr. So funktioniert der Mensch nun einmal: In einem Umfeld, in dem er sich wohl fühlt, zeigt er bessere Leistungen. Ansonsten ist der Kopf nicht frei."

Peter Altmann