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Drogba: "Gut, dass er im UCL-Finale gesperrt war"

Drogba:

Und er spricht doch - mit den hiesigen Medien.

Nach dem Abschlusstraining der Elfenbeinküste im Linzer Stadion wurde den wartenden Kamerateams ihr sehnlichster Wunsch vor dem Duell mit dem ÖFB-Team am Mittwoch erfüllt.

Ein kurzes Interview mit Didier Drogba.

Da dieses Mal auch nicht zig Autogrammhänger den ivorischen Superstar umgarnten, so wie am Montagabend in Traun (Hier geht's zur Story), konnte dieses beim zweiten Versuch stattfinden.

89 Sekunden, und doch etwas zu sagen

Der ivorische Pressesprecher erlaubte allerdings nur Fragen zum Spiel. So dauerte das von den fünf anwesenden Kamerateams gemeinsam geführte Interview exakt 89 Sekunden. Immerhin.

Als eine Frage nach dem Champions-League-Finale, das er selbst ins Gespräch brachte, kam, beendete der Shanghai-Legionär das Interview selbst mit einem Lachen.

Weil aber bekanntlich in der Kürze die Würze liegt, hatte der langjährige Chelsea-Stürmer auch etwas zu sagen. Freilich mit einer höflichen Antwort zu Beginn.

"Eine Ehre für mich"

"Es ist schön und es ist eine Ehre für mich, hier zu sein und so viele tolle Fans zu sehen", dankte der 34-Jährige den zahlreichen Schaulustigen beim dienstägigen Training. Ein schönes Deja-vu für ihn.

"Ich kann mich noch an das letzte Spiel in Österreich erinnern, es war die Eröffnung des Stadions (Tivoli-Kapazität für EM auf 30.000 erhöht, Anm.) und die Atmosphäre war fantastisch."

Im Oktober 2007 verlor die Elfenbeinküste in Innsbruck zwar 2:3, doch der Rekordtorschütze der "Elefanten" steuerte beide Treffer bei. Einen aus einem direkten Freistoß, den er um die Mauer schlenzte.

Für das ÖFB-Team gibt es Vorschuss-Lorbeeren, ohne dabei aber zu sehr in Höflichkeitsfloskeln zu verfallen. "Ich denke, das Team hat sich noch um sehr viel verbessert im Vergleich zu unserem letzten Duell. Wir haben das auch auf Video gesehen", so der dreifache englische Meister.

Lorbeeren für Österreich

Im Hinblick auf den Ende Jänner beginnenden Afrika-Cup freut sich Drogba auf den Gegner namens Österreich, zumal es auch die Generalprobe für das Team von Trainer Sabri Lamouchi ist. Nach dem verlorenen Finale in diesem Jahr soll 2013 der zweite Titel für die Elfenbeinküste her.

"Uns erwartet hier ein hartes Spiel, aber das ist gut für uns im Hinblick auf den Afrika-Cup, wenn wir gegen gute Teams wie Österreich spielen", hält der Superstar fest.

Apropos Superstar, der heimische heißt aktuell David Alaba und ist Drogba mehr als nur ein Begriff.

"Ja, er ist ein Superstar", hält der 58-fache Teamtorschütze analog zur Frage fest und streut dem Bayern-Legionär Rosen.

"Er ist wirklich ein guter Spieler und hat eine gute Zukunft vor sich." Wesentlicher Zusatz: "Es gibt nur wenige seiner Sorte."

Verbale Auszeichnung für Alaba

Im Champions-League-Endspiel im Mai, das Chelsea im Elfmeterschießen gewann und in dem Drogba sowohl den Ausgleich zum 1:1 sowie den entscheidenden Penalty versenkte, fehlte Alaba bekanntlich aufgrund einer Sperre. Für den Angreifer ein Glücksfall.

"Wir konnten uns glücklich schätzen, dass er im Champions-League-Finale gesperrt war. Denn er ist echt ein guter Spieler."

Die nächste Frage bezog sich auf seinen wichtigsten Titel. Gleichzeitig das Ende des Interviews.

Drogba machte sich auf in den Bus, um im Linzer Schillerpark-Hotel die letzte Nacht vor dem Duell mit Österreich zu verbringen. Diesmal ohne zahlreiche Autogramme schreiben zu müssen.

Vielleicht aber am Mittwochabend im Flieger. Vor fünf Jahren musste er auf dem Flug von Innsbruck nach Wien einen solchen Wunsch erfüllen. Der Name des Autogrammjägers: Christian Fuchs.

  

Bernhard Kastler