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20 Jahre Leerlauf! Rapids trauriges Cup-Jubiläum

20 Jahre Leerlauf! Rapids trauriges Cup-Jubiläum

Die junge Generation fängt schon heute kaum mehr etwas mit dem Namen Peter Guggi an. Eigentlich traurig.

Andererseits umso trauriger, dass der ehemalige Verteidiger noch immer jener Mann ist, der Rapid zuletzt zum ÖFB-Cup-Triumph schoss.

20 Jahre ist es mittlerweile her, dass DSV Leoben im Endspiel 1:0 geschlagen wurde. Vier Jahre ist es her, dass die Grün-Weißen zum letzten Mal im Semifinale standen.

Nach dem 1:2 im Viertelfinale gegen den WAC ist jedoch klar: Rapids Cup-Leiden halten an! Denn wieder verabschiedete man sich vorzeitig.

„Wir sind enttäuscht“

„Es hat heute einfach nicht gereicht“, war auch Trainer Zoran Barisic enttäuscht, dass eines der ausgegebenen Saisonziele nicht erreicht werden konnte.

„Wir sind enttäuscht, speziell, was die erste Halbzeit betrifft. Da war der WAC sehr präsent und hat den Wind und unsere Fehler ausgenützt.“

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Diese willkommene Ausrede kam allerdings nicht von ungefähr. Auch sein Gegenüber Dietmar Kühbauer meinte danach, dass die Kärntner die heftigen Böen besser nützen konnten.

Überraschend war vor allem, dass das Spiel so gar nicht dem Liga-Duell ähnelte, dass erst am vergangenen Samstag mit 4:1 klar an die Wiener ging.

„Wissen eigentlich, dass der WAC nur kontern kann“

Diesmal hatten die Wölfe den besseren Spielverlauf auf ihrer Seite und nützten das schnelle Umschalten nach Fehlern von Rapid zu ihren Gunsten.

* In der Saison 2007/08 wurde aufgrund der EURO nur ein ÖFB-Amateur-Cup ausgetragen

„Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden, Konterchancen zugelassen. Wir wissen eigentlich, dass der WAC nur Konter spielen kann. Das müssen wir unterbinden“, klang bei Abwehrchef Mario Sonnleitner der Frust durch.

Diesmal gelang es dem WAC, das Spiel durch einen Doppelschlag vorzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.

Im Mittelpunkt stand dabei Christopher Wernitznig, der seinen schweren Patzer vom Samstag mit einem Tor und einem Assist ausmerzen konnte.

Wernitznig als Vater des WAC-Sieges

„Wir haben gewusst, dass wir Rapid ärgern können. Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir heute sehr stark sind. Mit den zwei Toren haben wir den Grundstein für den Sieg gelegt“, analysierte der Flankenflitzer.

Auch Trainer Dietmar Kühbauer, der diesmal nicht auf die Tribüne musste, sondern den Sieg in vollen Zügen an der Seitenlinie genießen konnte, hatte nur lobende Worte parat.

„Es freut mich umso mehr, dass Wernitznig der Vater des Sieges war, weil er uns am Samstag in Wien mit Pech auf die Verliererstraße gebracht hat.“

Saison Aus in Runde... Gegner Ergebnis
2014/15 Viertelfinale Wolfsberger AC 1:2
2013/14
  1. Runde
LASK 4:5 n.E.
2012/13 Viertelfinale FC Pasching 0:1
2011/12 Achtelfinale SV Ried 1:2 n.V.
2010/11 Semifinale SV Ried 1:2
2009/10 Viertelfinale Austria Kärnten 2:3
2008/09 Achtelfinale SV Ried 2:3
2006/07
  1. Runde
First Vienna FC 3:4 n.E.
2005/06 Viertelfinale SV Mattersburg 0:1
2004/05 Finale Austria Wien 1:3
2003/04 Viertelfinale GAK 1:3
2002/03
  1. Runde
Bad Bleiberg 0:2
2001/02 Achtelfinale Austria Salzburg 1:2
2000/01 Semifinale FC Tirol Innsbruck 0:1
1999/00
  1. Runde
WSV-ATSV Ranshofen 1:4 i.E.
1998/99 Semifinale LASK 0:2
1997/98 Viertelfinale Admira Wacker 1:2
1996/97
  1. Runde
ASK Kottingbrunn 1:2
1995/96
  1. Runde
Admira Wacker 1:4

Mit der Reaktion seiner Mannschaft auf die jüngste Niederlage konnte er durchaus zufrieden sein. Zwar hatte Rapid mehr vom Spiel, gefährlicher war aber der WAC.

Kühbauer stolz auf Art und Weise

Erst gegen Ende drängten die Hütteldorfer auf den Anschlusstreffer, wurden aber erst in der Nachspielzeit mit der letzten Aktion von Philipp Schobesberger belohnt.

„Leider haben wir es in der zweiten Hälfte aus der einen oder anderen Chance nicht geschafft, das Anschlusstor zu erzielen, aber die Mannschaft hat alles gegeben“, meinte Barisic trotz bitterer Niederlage.

Laut Kühbauer wird sich sein guter Freund wohl so ärgern wie er am Samstag. Der erst vor wenigen Tagen 44 Jahre alt gewordene WAC-Coach hatte hingegen Grund zur Freude.

„Der Sieg ist eine schöne Sache, auch die Art und Weise, wie wir ihn geschafft haben, war sehr gut. Wir haben gewusst, dass im Cup alles möglich ist. Das haben die Jungs auch bewiesen.“

„Jetzt wollen wir auch noch ins Finale“

Die Kärntner stehen erstmals unter den Top vier im ÖFB-Cup und dürfen nun sogar vom ganz großen Coup träumen.

„Ich war selber noch nie im Halbfinale. Zum Glück ist das jetzt einmal geglückt. Jetzt wollen wir auch noch ins Finale kommen“, kündigte Wernitznig an.

Kühbauer ist jetzt schon stolz und weiß, dass die Luft mit Fortdauer des Bewerbs immer dünner wird. Deshalb hat er für die Auslosung zwei Wünsche: „Ich hätte gerne ein Heimspiel, und Salzburg sollte es nicht unbedingt sein."

Wünsche, die für Rapid kein Thema mehr sind. Denn auch 20 Jahre nach dem letzten Cup-Triumph bleibt Peter Guggi als letzter Siegtorschütze der Wiener in einem ÖFB-Cup-Finale in Erinnerung.


Alexander Karper