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"Ich gönne es Andreas Weimann von ganzem Herzen"

Als Andreas Weimann im Juli 2007 nach England auswanderte, wusste noch keiner, dass er gekommen war, um zu bleiben.

Dass zur gleichen Zeit mit Dominik Hofbauer ein weiteres Talent in der Jugend Aston Villas anheuerte, ist mittlerweile ein bisschen in Vergessenheit geraten.

Denn anders als der derzeit im Höhenflug befindliche Stürmer, kehrte der Mittelfeld-Akteur nach drei Jahren Ausbildung auf der „Insel“ zurück nach Österreich.

Mittlerweile kickt der heute 22-Jährige in Wiener Neustadt, mit Weimann verbindet ihn aber noch immer eine dicke Freundschaft. „Ich gönne es ihm von ganzem Herzen“, freut Hofbauer im Gespräch mit LAOLA1 Weimanns Durchbruch.

„Weimann hat einfach die Qualität“

Zu dessen Tor gegen Liverpool kann er dem ÖFB-Teamspieler nur gratulieren. Dass es der Offensivspieler in England schaffen könnte, war aber schon früh ersichtlich.

„Andi hat speziell im Sturm einfach Qualität und Qualität setzt sich immer durch“, spricht Hofbauer nur in den höchsten Tönen von seinem Kumpel.

Anfang Jänner stattet er dem dreifachen Premier-League-Saisontorschützen und seiner alten Wirkungsstätte einen Besuch ab.

„Ich fliege in der Winterpause zu ihm nach England und werde mir auch sicher ein Match von ihm anschauen.“

„Bei Top-Klub müssen viele Faktoren passen“

Möglichkeiten bieten sich genug, denn der Spielplan über die Feiertage ist im Mutterland des Fußballs wie immer dicht gedrängt.

So bekommt es Weimann in den kommenden Wochen mit Tottenham (26.12.), Wigan (29.12.), Swansea (1.1.) und im FA-Cup mit Ipswich (5.1.) zu tun.

Dass es nur Erlesene schaffen, bei Aston Villa Fuß zu fassen, verspürte Hofbauer am eigenen Leib.

„Bei Aston Villa, einem Top-Klub in England, ist es natürlich schwierig. Da müssen viele Faktoren passen, dass man den Weg nach oben schafft“, merkt die momentane Rapid-Leihgabe an.

Hofbauers Welt brach nicht zusammen

Wie er verrät, haben es neben Weimann auch drei, vier andere ehemalige Mitspieler bis in die Profi-Mannschaft der Villans geschafft.

„Ich pflege nach wie vor meine Bekanntschaften. Wir hatten damals eine ziemlich erfolgreiche Jugend und sind mit der zweiten Mannschaft Meister geworden.“

Obwohl es dem Youngster nicht so leicht fiel, zurück in die Heimat zu gehen und sich dort schrittweise für höhere Aufgaben zu empfehlen, verbindet er mit Aston Villa nur positive Erinnerungen.

„Ich habe es damals nicht geschafft, aber dadurch ist die Welt auch nicht zusammengebrochen. Ich bin einfach froh, wo ich jetzt bin.“

Steiniger Weg nach Rückkehr aus England

Während Weimann Woche für Woche in einer der besten Ligen der Welt sein Unwesen treibt, heißt für Hofbauer die Gegenwart SC Wiener Neustadt.

Der Weg dorthin war steinig. Seit 2010 gehört er Rapid, nach dem FAC und St. Pölten ist Wiener Neustadt aber bereits seine dritte Station auf Leihbasis.

„Die letzten zwei, drei Jahre waren eine schwierige Zeit für mich. Ich habe mich erst wieder hinaufkämpfen müssen. Aber jetzt bin ich da, wo ich bin - froh und glücklich. Die Kurve zeigt nach oben.“

Bei seiner ersten Bundesliga-Station hat er mittlerweile elf Einsätze in den Beinen und geht positiv gestimmt in die Weihnachtspause.

Stolz auf ÖFB-Aushängeschild Weimann

„Die Bundesliga war für mich der nächste Schritt, das war sehr wichtig. Ich war am Anfang verletzt, bin dann gut hineingekommen und hoffe, Wiener Neustadt im Frühjahr noch viel weiterhelfen zu können“, brennt der Flügelflitzer aufs Frühjahr.

Die lehrreichen Jahre im Nachwuchs des Traditionsvereins Aston Villa sind in dieser Situation mit Sicherheit von Vorteil.

Denn auch, wenn es (noch) nicht zum großen Coup auf der „Insel“ gereicht hat, wird er die Zeit im Villa-Park zu Birmingham nie missen wollen.

Genauso wenig wie seine Freundschaft zu Weimann. Denn nicht nur Hofbauer ist stolz, dass Österreich derzeit so ein Aushängeschild in der Premier League hat.


Alexander Karper