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"Ich werde niemanden von Austria holen"

„Wir haben immer gesagt, dass wir uns Zeit lassen, um den richtigen Trainer zu finden“,

Mit diesen Worten eröffnete Geschäftsführer Alexander Wehrle die Präsentation von Trainer Peter Stöger beim 1. FC Köln.

Das Warten hat sich für die Domstädter ausgezahlt, denn der Austria-Meistermacher zog laut eigenen Angaben die Verantwortlichen bereits beim ersten persönlichen Gespräch in seinen Bann.

„Es war faszinierend, ihm zuzuhören, wie er Fußball denkt und lebt", gesteht Vize-Präsident und Köln-Legende Toni Schumacher.

LAOLA1 hörte bei der Vorstellung aufmerksam zu:

Peter Stöger…

… über seine Ankunft:

„Danke für das rege Interesse. Ich fühle mich geschmeichelt und geehrt. Mein Plan als Trainer war immer verankert damit, dass, wenn die Möglichkeit besteht, nach Deutschland zu gehen , ich das wahrnehmen werde. Das diese Möglichkeit beim  1. FC Köln ist, ist umso schöner, denn ich weiß, für was dieser Klub steht. Der Klub hat Tradition, ein wunderschönes Stadion, ein großes Zuschauerinteresse - ich muss sportlich mit der Infrastruktur mithalten. Es wird interessant und ich freue mich.“

… über die Pläne mit Köln:

„Auch als es noch nicht klar war, wann ich zum Training komme, war ich mit Jörg Jakobs im ständigen Kontakt. Wir haben die Kadersituation und die Trainingsaktivitäten besprochen. . Jetzt geht es in die Kaderplanung - was ist machbar, wo ist es sinnvoll, aktiv zu werden. Es besteht noch Handlungsbedarf. Es geht nicht um Schnellschüsse. Die Transferzeit ist noch lange, um richtige Entscheidungen zu treffen. Anderseits wollen wir anders in die Saison starten als letztes Jahr, denn wir wollen einen positiven Rückenwind mitnehmen.“

… über Transferplanungen:

„Wir wollen konkurrenzfähig sein. Wir wissen, dass wir noch den einen oder anderen Spieler verpflichten müssen. Personalien werden aber nicht auf Pressekonferenzen diskutiert. Wir werden eine wettbewerbsfähige Mannschaft haben.“

… über den Trainerverschleiß in Köln:

„Das hat mich nicht abgeschreckt, sonst würde ich hier nicht sitzen. Man muss respektieren, was der 1. FC Köln ist. Wenn man über diesen Klub spricht, verbindet man Qualität, um in der Bundesliga dabei sein zu können.  Dieser Gedanke ist mir bewusst. Die Erwartungshaltung ist hoch. Ich stelle mich gerne solchen Aufgaben. Wir haben ein gutes Team. Das habe ich gespürt, wie sich die Leute um mich bemüht haben. Wir wollen den Weg gemeinsam gehen.  Es wird einmal nicht so laufen. Ich weiß, dass sich hier die eine oder andere Personalie verändert hat. Jetzt heißt es für mich, die Entwicklungsschritte step by step durchzuziehen. Ich hoffe, dass es schnell geht. Wir haben natürlich den Anspruch Richtung Bundesliga. Ob es heuer klappt oder erst nächstes Jahr, wird man sehen. Wichtig ist, dass die Entwicklung der Mannschaft vorangetrieben wird.“

… auf die Fage, ob sein Co-Trainer Manfred Schmid heißen wird:

„Wir werden schauen, wie das Team aussieht. Wir haben zuletzt viel besprochen. Es wird aber keine Nacht-und-Nebel-Aktion geben. Wir wollen die richtigen Entscheidungen und nicht die schnellen treffen.“

… über die Emotionslage bei Vertragsverhandlungen:

„Die Personen die mich gut kennen, haben festgestellt, dass es mir in den letzten Tagen, bevor der Wechsel über die Bühne gegangen ist, nicht gut gegangen ist. Mein Wunsch, die Chance 1. FC Köln wahrzunehmen, war sehr groß. Wenn man  in einer Situation ist, wo man nicht handeln kann, ist es unangenehm. Das hat mir zugesetzt. Jetzt geht es mir gut.  Danke, dass die Verhandlungen zu einem positiven Ende geführt haben. Danke an Köln für das Vertrauen. Ich hatte von Beginn an das Gefühl, dass sie voll zu mir stehen. Danke an Austria. Sie haben um mich gekämpft, haben meine Arbeit geschätzt. Ich wünsche uns und auch der Austria eine erfolgreiche Saison.

 

Aufgezeichnet von Martin Wechtl

… über die härtesten Konkurrenten in der 2. Liga:

„Ich bin über die Liga informiert. Es wird auch in Österreich viel über die zweite Liga berichtet. Ich habe Trainer-Kollegen wie Peter Pacult und Franco Foda. Bei dieser Gelegenheit: Franco, ich freue mich! Die klaren Favoriten gibt es meiner Meinung  heuer nicht. Aber es gibt fünf, sechs Kandidaten, denen ich es zutraue. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, könnte wir bei dieser Runde dabei sein.“

… über seine Philosophie:

„Mir ist die Spielerentwicklung  ganz wichtig. Ich sehe mich als eine Art Lehrer. Ich möchte die Spieler weiterentwickeln, sie besser machen – wodurch auf die Mannschaft besser wird. Ein wichtiger Faktor ist die Geschlossenheit, die Wertschätzung  im Team. Es gehört auch ein respektvoller Umgang dazu.  Es muss jedem  bewusst sein, dass man Verantwortung hat. Meine Idee Fußball zu spielen, richte ich nach dem Kader – welche Möglichkeiten gibt er in Richtung Spielsystem, Spielanlage her. In Österreich war es bei Neustadt wichtig, oft zu null spielen, weil es gegen den Abstieg gegangen ist. Mit der Austria habe ich offensiv spielen lassen. Wir wollen mit Köln vorne dabei sein, deswegen möchte ich eine offensive Ausrichtung. Es hängt aber auch vom Personal ab, ob ich hier 4-1-4-1 oder 4-3-3 spielen lasse. Das Ziel ist, Tore zu schießen und den Fans etwas zu bieten.“

… über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen bei Köln und Austria:

„Austria Wien ist ein toller Klub. Ein Verein, der in Österreich ganz oben anzusiedeln ist. Köln ist für mich eine große Herausforderung. Das hier ist ganz klar der nächste Schritt für mich. Es ist eine reizvolle Aufgabe. Austria ist in Österreich top, Köln in Deutschland top.“

… auf die Frage, ob Spieler aus Österreich kommen:

„Ich werde hier keine Auskünfte geben. Nur so vieI: Es gibt genug Österreicher, die in der Lage sind, in der deutschen Bundesliga zu spielen. Ich werde aber niemanden von Austria holen. Ich weiß, dass auf der Austria mit der CL-Quali eine schwierige Situation bevorsteht“.